Anbau für Kita in Leezen fertig - trotzdem 40 Kinder auf der Warteliste

Nach einem Jahr Bauzeit ist die Erweiterung des Kindergartens Regenbogen in Leezen fertig. Zwei neue Gruppen kann die Kita in Trägerschaft der Kirchengemeinde nun aufnehmen, eine davon war übergangsweise bereits in einem Container untergebracht. Im Februar ziehen zudem die „Frösche“ in den Anbau ein – eine neue Krippen-Gruppe für Kinder unter drei Jahren. Das Kita-Angebot reicht damit aber immer noch nicht aus. Trotz Kita-Anbau in Leezen: 40 Kinder auf der Warteliste: „Ich habe über 40 Kinder auf der Warteliste“, berichtet Leezens Kitaleiterin Ulrike Worbs. Bei nur sechs freien Plätzen ab März – drei in der Krippe, drei im Elementarbereich. Die Bürgermeister der finanziell beteiligten Gemeinden Leezen, Bebensee, Schwissel, Neversdorf und Kükels waren zur Besichtigung des 1,7 Millionen Euro teuren Anbaus gekommen. Anfragen nach Betreuungsplätzen aus weiteren externen Gemeinden zählt Ulrike Worbs schon nicht mehr mit. „Ab Februar können Eltern Dringlichkeitsanträge stellen“, erklärt Worbs. Dann werden die wenigen verbleibenden Betreuungsplätze anhand von festen Kriterien vergeben. Seit Jahren sind die Kitaplätze in Leezen knapp. Vergangenes Jahr hatte deshalb das DRK als Träger des Kindergartens in Fredesdorf in Leezen eine Waldgruppe eingerichtet mit einem Bauwagen im Schutzgebiet. „Das ist schleppend angelaufen“, berichtet Leezens Bürgermeister Ulrich Schulz. Zum neuen Kitajahr sollen aber auch dort nun zwölf von maximal 16 Plätzen belegt sein. Bis Sommer, so rechnet er, wird auch diese Gruppe voll ausgelastet sein. Kindergarten Regenbogen ist bautechnisch am Limit: Voll ausgelastet ist auch die Kirchengemeinde mit dem neuen Anbau der Kita Regenbogen. „Mehr geht nicht“, sagt Pastorin Anett Penner. Seit mehreren Jahrzehnten erlebe sie, wie der Kindergarten erweitert und umgebaut wird. Dies war die vierte Erweiterung. 112 Mädchen und Jungen werden im Februar dort dann betreut. 25 neue Kita-Plätze wurden mit dem Anbau geschaffen. Für den jüngsten Anbau musste ein Teil der Alten Schule abgerissen werden mit zwei Wohnungen, berichtet Anett Penner. 225 Quadratmeter Nutzfläche auf zwei Etagen sind auf der Fläche nun entstanden. Über den neuen Haupteingang gibt es einen Zugang in den bestehenden Teil der Kita und in das Büro von Leiterin Worbs. Rechts führt eine Tür zur Krippe. „Hier ist unsere bestehende Krippengruppe untergebracht, die Schmetterlinge“, erzählt Worbs ihren Besuchern. Die Tür zum zweiten Gruppenraum ist mit Fröschen beklebt. Auf jedem Papierfrosch steht bereits ein Name für jedes Kind der neuen Krippengruppe, das ab 1. Februar die Kita Regenbogen besuchen wird. Beide Gruppenräume sind mit Waschräumen für Kinder unter drei Jahren eingerichtet. Entzückt zeigen sich die Bürgermeister von Waschbecken und Toiletten im XS-Format. Kitagruppe aus Container kann ins Haus einziehen: Eine Treppe, aber auch ein Fahrstuhl führen ins Obergeschoss. „Die Tür kann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden“, erklärt Leiterin Worbs eine Sicherheitsmaßnahme. Eigentlich sollte im Obergeschoss die Familiengruppe mit 15 Kindern unterkommen, die seit 2019 in einem Container betreut wird. Allerdings dürfen Krippenkinder unter drei Jahren lediglich im Erdgeschoss betreut werden, erklärt Worbs. Nun haben sich dort bereits die „Biber“ eingerichtet, eine reine Elementargruppe. Die „neue“ Familiengruppe kommt nun also im bestehenden Gebäudeteil des Kindergartens unter. Außerdem wird dort Platz frei für einen Mitarbeiterraum. Ebenfalls im Obergeschoss des Anbaus sind Sanitäranlagen, eine Küche und ein Therapieraum untergebracht. Hier arbeitet unter anderem eine Heilpraktikerin mit Kindern mit speziellem Förderbedarf, erklärt Ulrike Worbs. „Außerdem arbeiten wir mit einer Logopädiepraxis zusammen.“ Die Sprachförderung findet dann ebenso in dem neuen Raum statt. „Der wird gut genutzt“, so Worbs. 1,7 Millionen Euro für Kita-Anbau in Leezen: Auch eine Wohnung ist wieder im Anbau entstanden, dort wird eine der Erzieherinnen des Kindergartens wohnen, berichtet Pastorin Penner. Noch nicht fertig ist dagegen der Außenbereich für die Krippenkinder. Doch auch das soll in den kommenden Wochen erledigt sein. Der Bau sei ungewöhnlich unkompliziert abgelaufen, lobt Penner die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Sorgen um Materialknappheit und hohe Kostensteigerungen hätten sich nicht bewahrheitet. Nach knapp einem Jahr Bautätigkeit ist die Baumaßnahme knapp unter dem Rahmen von 1,7 Millionen Euro geblieben, berichtet Architekt Sebastian Sahling. 440.000 Euro schießt der Kreis Segeberg als Förderung hinzu. Den verbleibenden Betrag teilen sich die Gemeinden Leezen, Bebensee, Neversdorf, Schwissel und Kükels nach einem Einwohnerschlüssel. Den größten Anteil übernimmt die Gemeinde Leezen mit knapp 600.000 Euro, berichtet Bürgermeister Ulrich Schulz. „Wir haben auch die meisten Kinder in der Kita.“ Wie am Ende alle Kinder mit einem Kindergartenplatz versorgt werden sollen, weiß er nicht. Weiterer Bedarf wird auch in Leezen deutlich. „Im Neubaugebiet sind viele junge Familien eingezogen“, so Schulz. Auch mit zahlreichen kleinen Kindern. Man müsste wohl doch mit jedem neuen Baugebiet auch eine Kita mitplanen