Bauplätze für Eigenheime in Kaltenkirchen: 230 Bewerber für 32 Grundstücke

Manchmal würde Bürgermeister Hanno Krause wohl gerne zaubern können. Regelmäßig erreichen ihn Anfragen vor allem von jungen Familien, die händeringend ein Baugrundstück suchen. Aber der Verwaltungschef muss passen. Wie stark der Druck ist, zeigt speziell die Nachfrage nach den 32 freien Grundstücken des wohl vorerst letzten Gebietes für Einzelhausbebauung in der Stadt. „Dafür gibt es bereits 230 Bewerbungen, Tendenz steigend“, sagt Torsten Thormählen von der Kaltenkirchener Immobilien-Vermarktungsgesellschaft, Tochterunternehmen der Kaltenkirchener Bank, eine Niederlassung der Vereinigten VR Bank. Im vierten Quartal werden die Grundstücke verkauft: Das betreffende Gelände der Vermarktungsgesellschaft liegt zwischen dem Waldweg und der Straße Im Brook in Richtung Autobahn und Alveslohe. Ursprünglich waren hier 35 Einzelhausgrundstücke vorgesehen. „Aber weil auf einem kleinen Teil wohl seltene Kräuter und Stauden vorkommen, haben wir freiwillig darauf verzichtet, diesen für die Bebauung auszuweisen“, so Thormählen. Zurzeit laufe noch das behördliche Auslegungsverfahren von Bebauungs- sowie Flächennutzungsplan. Thormählen rechnet damit, dass im vierten Quartal des Jahres mit dem Verkauf begonnen wird. Über einen städtebaulichen Vertrag soll dann auch geregelt werden, ob zum Beispiel Kaltenkirchener Interessenten vorrangig berücksichtigt werden sollen. Aber der Kriterium-Katalog stehe derzeit noch nicht fest. Auch der Quadratmeterpreis für die Grundstücke sei noch nicht final kalkuliert. Junge Familien sollten in Kaltenkirchen ein Haus bauen dürfen: Bürgermeister Krause bedauert angesichts der großen Nachfrage nach Einzelhausgrundstücken, dass zusätzliche Bauplätze nach heftigen Protesten der Anlieger nicht wie mal geplant im Bereich Wiesendamm/Radensweg ausgewiesen werden, sondern das Projekt erst einmal auf Eis gelegt wurde. In der Stadt wurden und werden zahlreiche Mietwohnungen im unterschiedlichen Preissegment gebaut, auch das betreute Wohnen wurde nicht vergessen. Es sollte aber ein ausgewogenes Bauverhältnis herrschen, so der Bürgermeister. Und es fehlten einfach Grundstücke für den Eigenheimbau. „Jungen Familien aus Kaltenkirchen muss doch die Möglichkeit geboten werden, in ihrer Heimatstadt einen Bauplatz zu finden, damit sie nicht in die Region abwandern müssen.“ Auch das habe etwas mit Gerechtigkeit zu tun. Lesen Sie auch Renaturierung: Eine neue Heimat für Frösche, Kröten, Vögel und Insekten bei Groß Rönnau Wohnen und Leben mit Parkinson: Bundesweites Modellprojekt in Bad Segeberg Ortsansässige hatten in Alveslohe Vorrang: Erfolgreich abgeschlossen hat die Kaltenkirchener Vermarktungsgesellschaft gerade ihr Projekt „Am Apfelgarten“ in Alveslohe. An der Straße Apfelboomtwiete wurden schnell alle 19 ausgewiesenen Einzelhausgrundstücke verkauft. Dabei hatten die Alvesloher Bewerber Vorrang. Die Bauplätze wurden in einem speziellen Verfahren verlost. Alle Namen der Bewerber kamen in die Lostrommel. Wer dann gezogen wurde, konnte sich ein Grundstück aussuchen. Wie Thormählen ausführte, kamen 16 Alvesloher zum Zuge, drei Bauplätze gingen an Auswärtige. „Aber nur, weil den berechtigten Alveslohern diese Grundstücke nicht gefielen.“ Mit dem Bau einiger Einfamilienhäuser wurde bereits begonnen. Zudem werden dort auch zwei Mehrfamilienhäuser errichtet. Torsten Thormählen, auch Leiter der Immobilienabteilung der Kaltenkirchener Bank, ist in dieser Funktion mit seinem Team gerade mit der Realisierung eines kleineren Projektes des Geldinstitutes in der Schützenstraße in Kaltenkirchen beschäftigt. Dort entstehen fünf knapp 150 Quadratmeter große Reihenhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus. Die zwischen 575.000 bis 595.000 Euro teuren Reihenhäuser, die im September fertiggestellt sein sollen, werden verkauft, die neun zwischen 45 und 66 Quadratmeter großen Wohnungen vermietet und bleiben im Bestand der Kaltenkirchener Bank. Sie sollen Ende des Jahres bezugsfertig sein. Thormählen spricht von „einigen Millionen Euro“ Investitionssumme.