Bornhöved wird Außenstelle des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg

Ja, es sei ein Zufall, dass er in der Nachbarschaft wohne, betont Michael Dahlke. Segebergs stellvertretender Kreiswehrführer wäre ebenso froh gewesen, wenn an einem anderen Ort im Kreisgebiet Raum für die Unterbringung von Fahrzeugen und Gerät seines Verbandes gefunden worden wäre. Denn die Kreisfeuerwehrzentrale in Bad Segeberg platzt aus allen Nähten. Die entstandene Enge an der Hamburger Straße bemängelte insbesondere die Feuerwehrunfallkasse. Demnach entspricht die „Feuerwehrtechnische Zentrale“ (FTZ) nicht den heutigen Erfordernissen in Sachen Arbeitsschutz. Das löste im September letzten Jahres eine anhaltende Debatte um Erweiterung oder Neubau der Kreisfeuerwehrzentrale aus, deren jetziger Standort schon im Zuge der Errichtung vor 25 Jahren nicht unumstritten war, liegt sie doch unmittelbar an einem durch die Trave begrenzten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH). Debatte um Neubau oder Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale: Während nun, insbesondere in der Kommunalpolitik, verschiedene Interessen ins Spiel kommen – ein Neubau in zentraler Lage im Kreisgebiet zum Vorteil der großen Kommunen entlang der A7 etwa oder eine Kombination mit der ebenfalls vorgesehenen Erneuerung für die Freiwillige Feuerwehr Bad Segeberg im Bereich der B206 im Stadtgebiet, beziehungsweise doch eine Erweiterung am jetzigen Standort, hin zum Gelände der Forstwirtschaftsschule –, lassen Kreisverwaltung und Feuerwehrverband Pragmatismus walten. Und setzen auf eine Entspannung der Raumnot und Schaffung einer Außenstelle, denn bis es zur Realisierung einer womöglich neuen FTZ käme, deren Kosten aktuell auf gut 50 Millionen Euro geschätzt werden, dürften noch einige Jahre ins Land gehen. Lesen Sie auch Kreis Segeberg denkt über neue Kreisfeuerwehrzentrale an neuem Ort nach Vorentscheidung: Kreis Segeberg soll neue Kreisfeuerwehrzentrale planen Besagte Außenstelle hatte das Gebäudemanagement des Kreises Segeberg gefunden, das sich laut Michael Dahlke intensiv im ganzen Kreisgebiet umgeschaut habe. „Der Markt schien leer gefegt. Und was zum Teil angeboten wurde, war für unsere Zwecke nicht geeignet“, so der Bornhöveder, dem gar nicht bewusst gewesen war, dass in seiner Nachbarschaft am Südrand von Bornhöved ein Blumenhandel vorübergehend seine Halle geräumt und angeboten habe. Erst einmal durch die Kreisverwaltung darauf gestoßen, habe man als Verband dann sehr schnell reagiert. Außenstelle Bornhöved eine mehrfach gute Lösung: „Diese Lösung, für die wir den Mitarbeitenden im Gebäudemanagement sehr dankbar sind, ist gleich mehrfach gut“, schwärmt der Bornhöveder Dahlke: „Hierhin können wir nicht nur Material auslagern, sondern es existieren auch Tore, die eine Unterbringung von Fahrzeugen ermöglichen. Außerdem ein Sozialraum, Büro und Toiletten.“ Nach einer Ortsbesichtigung sei es so gut wie sicher, dass der Kreisfeuerwehrverband Material des ABC-Zuges auslagern werde, das im Einsatzfall nicht unmittelbar greifbar sein muss. Michael Dahlke: „Dafür eignet sich das gekachelte Kühlhaus hervorragend. Der Besitzer stellt uns sogar Rollwagen zur Verfügung.“ Auch die Kreisjugendfeuerwehr könne hier einen Stellplatz bekommen, der unter anderem das umfangreiche Wettkampf-Equipment aufnehmen werde. Und es könnten Fahrzeuge und Material der Technischen Einsatzleitung (TEL) am Außenstandort Bornhöved aufgenommen werden. Die TEL wird nur bei Großschadenslagen aktiviert, entweder rein für die Feuerwehr oder aber im Katastrophenfall im Zusammenwirken mit anderen Organisationen. Lesen Sie auch Segeberger ABC-Zug: Hilfe im Ahrtal, See gerettet und Tote geborgen Kreis Segeberg: So sollen brennende E-Autos gelöscht werden Überblick von oben: Drohne hilft Feuerwehr bei Einsätzen „Selbst da steckt derzeit ein Vorteil drin“, verrät Michael Dahlke: „Zur TEL treten Kräfte aus verschiedenen Wehren des Kreises hinzu, da sind auch Bornhöveder und Trappenkamper dabei, die es also gar nicht weit zu ihren Fahrzeugen hätten.“ Halle in Bornhöved liegt verkehrstechnisch günstig: Natürlich sei die Hallenanmietung in Bornhöved durch den Kreis Segeberg, über den Mietpreis ist Dahlke nicht informiert, ein Provisorium. „Aber es entlastet uns in der Bad Segeberger Zentrale enorm, dort sind wir weiter handlungsfähig. Außerdem ist die Halle trotz der Randlage im Kreisgebiet durch die A21 verkehrstechnisch immer noch gut angebunden. Und der Besitzer ist selbst aktiver Feuerwehrmann in Bornhöved und wird ein Auge auf das Ganze haben.“ Ebenso wie der stellvertretende Kreiswehrführer sicherlich auch: Zum Gespräch mit KN-Online am Hallentor kam Michael Dahlke mal eben kurz von zu Hause und zu Fuß vorbei.