Kantine Bistro Mahlzeit in Segeberg: Jobs für Menschen mit Behinderung

Das gastronomische Angebot im Gewerbegebiet Rosenstraße in Bad Segeberg wird erweitert: Die Kantine im neuen Kreishaus, das „Bistro Mahlzeit“, ist jetzt für externe Gäste geöffnet. Betreiberin ist die Lebenshilfe Bad Segeberg und Umgebung, sie will die Kantine zu einem Inklusionsbetrieb machen, in der Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigt werden. Viele Mitarbeiter im Kreishaus sind noch immer im Homeoffice, nur ein paar Essen gehen bisher über den Tresen im Bistro Mahlzeit. Viele der knapp 70 Sitzplätze im Gastraum und auf der Außenterrasse bleiben bisher leer. Jetzt aber darf das Team rund um Küchenchef Boris Petersen auch externe Gäste in der Rosenstraße 28 empfangen. Bistro „Mahlzeit“ im Gewerbegebiet Bad Segeberg geöffnet: Täglich werden zwei Gerichte im Mittagstisch angeboten. „Davon ist eins immer vegetarisch“, sagt Petersen. „Mittwochs ist außerdem Currywursttag.“ Dazu stehen Snacks wie Wraps und belegte Brötchen zur Auswahl, auch Salat. Bisher gebe es kaum gastronomische Angebote für die vielen Menschen, die im Gewerbegebiet arbeiten. Lesen Sie auch Streit um Kantine im geplanten Kreishaus: Es geht um die Currywurst Schon jetzt aber versorgt die Küche im Bistro Mahlzeit 280 Kinder, die die Kindertagesstätten der Lebenshilfe besuchen. „Außerdem machen wir den Sitzungsservice für den Kreis“, sagt Sylvia Johannsen, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Bad Segeberg und Umgebung. „Sonst würde sich der Betrieb nicht lohnen mit mehreren Angestellten.“ Und das Küchenteam soll noch größer werden: „Wir sind ein Inklusionsbetrieb in Gründung“, sagt Sylvia Johannsen. Bis Ende des Jahres plant sie mit zehn Mitarbeitenden. Die offenen Stellen sollen mit schwerbehinderten Menschen besetzt werden, die weitere Vermittlungshemmnisse auf dem Arbeitsmarkt haben, sagt Johannsen. Jobs für Schwerbehinderte bei der Lebenshilfe im neuen Kreishaus: Ein gut ausgebildeter Rollstuhlfahrer etwa habe gute Aussichten auf einen Job im ersten Arbeitsmarkt. „Bei Menschen, die zusätzlich kognitive Einschränkungen haben oder psychische Belastungen, wird es oft schwerer.“ Sie sollen eine Chance bekommen, im Bistro Mahlzeit zu arbeiten. Lesen Sie auch Neue Kreisverwaltung in Bad Segeberg soll 66 statt 50 Mio. Euro kosten Die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen seien sozialversicherungspflichtig und richten sich nach den Fähigkeiten der Bewerber. „Ich darf auch ausbilden“, sagt Petersen. „Ich könnte etwa einen Beikoch ausbilden.“ Aber auch Hilfstätigkeiten in der Küche und im Service seien denkbare Beschäftigungen. Demnächst soll es erste Praktika geben für potenzielle Bewerber. Diese können ihre Bewerbung direkt schicken an die Lebenshilfe Bad Segeberg und Umgebung, Theodor-Storm-Straße 7 in 23795 Bad Segeberg oder persönlich im Bistro (Rosenstraße 28a) abgeben. Inklusionsbetrieb von der Aktion Mensch gefördert: Die Gründung eines Inklusionsbetriebes hatte die Lebenshilfe bereits seit Längerem geplant. „Zunächst hatten wir an einen Reinigungsbetrieb gedacht“, sagt Daniel Johannsen von der Lebenshilfe. Dann gab es die Ausschreibung des Kreises für den Kantinenbetrieb und es wurde umgeplant. Bei der Gründung des Inklusionsbetriebs wird die Lebenshilfe unterstützt von der Aktion Mensch, sagt Sylvia Johannsen. Fünf Jahre lang wird der Aufbau des Betriebs gefördert, etwa bei den Personalkosten. Das Bistro Mahlzeit hat montags bis freitags ab 11.30 Uhr geöffnet. Bis donnerstags ist die Küche bis 14 Uhr geöffnet, am Freitag bis 13 Uhr. Auf der Homepage www.mahlzeit-se.de gibt es weitere Informationen.