Landtagswahl in Schleswig-Holstein: Podiumsdiskussion am Alstergymnasium Henstedt-Ulzburg

Dicht umringt von jungen Leuten waren die Politiker, die nach der eigentlichen Podiumsdiskussion im Alstergymnasium Henstedt-Ulzburg an Stehtischen auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler warteten. Zahlreiche der 300 teilnehmenden Jugendlichen suchten die Vertreter der Parteien auf, die zur Landtagswahl in gut einer Woche antreten, und löcherten sie. Zuvor hatten die Moderatorinnen Anka-Marie Mohr und Smilla Jedanski die Diskussionsteilnehmer Ole-Christopher Plambeck (CDU), Jannis Schatte (SPD), Laura Catharina Mews (Bündnis 90/Die Grünen), Aaron Akkuzu (FDP), Holger Weihe (Die Linke), Julia Glagau (Freie Wähler) und Sven Wendorf (AfD) auf der Bühne des Veranstaltungssaales mit Fragen konfrontiert. Zu den Themen Digitalisierung in den Schulen und ÖPNV gab es Statements, die mal besser und mal schlechter bei den Jugendlichen ankamen. Schatte von der SPD und Mews (Grüne) kennen das Alstergymnasium Henstedt-Ulzburg sehr gut und haben dort vor drei Jahren ihr Abitur bestanden. Beide studieren nun und sind politisch aktiv. „Ich hatte mir zur Schulzeit auch so eine Podiumsdiskussion im Alstergymnasium angehört“, erinnerte Jannis Schatte sich. Das habe sein Interesse für Politik geweckt. Jannik Schümann und Linus Sattler hörten aufmerksam zu. „Das hat mir sehr gut gefallen“, sagte Jannik Schümann. Die beiden jungen Männer sind über 16 Jahre alt dürfen bei dieser Landtagswahl mit abstimmen. Sie wollen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. „Ich habe sogar schon meine Stimmen abgegeben“, berichtete Jannik. Auch in ihren Familien werde über Politik geredet, betonten die beiden Jugendlichen. Sie informieren sich im Fernsehen oder Internet über bestimmten Themen – versuchen aber stets, auf sichere Quellen für die Informationen zurückzugreifen. Warum interessieren sie sich für Politik? „Wir werden auch älter und es geht doch um unsere Zukunft“, meinte Linus Sattler. Lesen Sie auch Wahlkreis 25 Segeberg-West: Kandidaten und Themen Wahlkreis 27 Norderstedt: Kandidaten und Themen Auch Julia Klett und ihre Freundin Hannah Thierbach fanden die Ausführungen der Politiker interessant. Sie konnten sich nach eigenen Angaben ein gutes Bild über die Ziele der Parteien machen. Beide dürfen wählen gehen und wollen das auch machen. Vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie und in dem Zusammenhang die Entscheidungen der Politik in Kiel und Berlin hatten ihr Interesse an Politik geweckt. Alles, was dort beschlossen worden war, mussten sie in der Schule umsetzen. Schüler des Alstergymnasiums konnten vorher Fragen einreichen: Seit gut einem Monat hatte sich ein kleines Team der Schule zusammen mit Lehrerin Franziska Terbeck auf die Veranstaltung vorbereitet. Alle Schülerinnen und Schüler des Alstergymnasiums konnten Fragen an die Politiker einreichen. „Wir haben dann sortiert und geordnet“, sagte Anka-Marie Mohr. Aufgrund von kleineren technischen Schwierigkeiten und den zum Teil etwas langatmigen Antworten der Diskussionsteilnehmer konnte nur ein Teil der Fragen abgearbeitet werden. Lebhafter wurde es, als die Politiker in die Einzelgespräche gingen. Von ganz links bis rechts wurde eifrig diskutiert. „Junge Menschen stellen hemmungslosere Fragen“, meinte Jannis Schatte. „Das ist schon was anderes, als vor Erwachsenen zu sprechen und zu diskutieren“, sagte auch Ole-Christopher Plambeck, der jetzt schon Landtagsabgeordneter der CDU ist und aktuell auch in Henstedt-Ulzburg um jede Stimme kämpft. Er habe zwar schon etliche Wahlkampftermine gehabt, aber diesmal stehe er das erste Mal vor so vielen Jugendlichen. Das sei spannend und aufregend. Nach eineinhalb Stunden endete die Podiumsdiskussion und Moderatorin Anka-Marie verabschiedete ihre Mitschüler nicht, ohne ihnen noch ans Herz zu legen, am 8. Mai zum Wählen zu gehen.