Neue Baugrundstücke in Bornhöved: Wie Sie nun an einen Bauplatz kommen

Der Ansturm ist enorm. Etwa 25 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser stehen im künftigen Neubaugebiet neben dem bereits bestehenden Baugebiet Himmelsblick bald zur Verfügung. Gemeldet haben sich schon über 300 Interessenten. Um als Gemeinde bei der Auswahl nicht in die Bredouille zu geraten, soll die Landgesellschaft die Auswahl treffen. Nach welchen Kriterien, hat der Bauausschuss der Gemeinde jetzt zusammengestellt. „Die Grundstücke sollen an Menschen gehen, die etwas mit der Gemeinde zu tun haben“, sagt Bürgermeister Reinhard Wundram. Also Menschen, die im Ort geboren sind, oder hier schon leben, und die sich im Ehrenamt engagieren. Baugrundstücke in Bornhöved: Tricks ziehen nicht: Tricks wie ein kurzfristiger Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr müssen Bewerber erst gar nicht probieren, winkt Wundram ab. Als Bürgermeister und damit Zuständiger für den Brandschutz im Ort wisse er genau, wer sich in der Wehr schon länger engagiere und wer nicht. Interessierte für ein Grundstück im Neubaugebiet neben dem Baugebiet Himmelsblick in Bornhöved können sich an die Landgesellschaft Schleswig-Holstein wenden (www.lgsh.de). Ansprechpartnerin ist Karin Runge (karin.runge@lgsh.de, Telefon 0431/54443-215). Der Landgesellschaft hat die Gemeinde die Vergabe der Grundstücke übertragen. Die Erschließung des Geländes soll im Sommer beginnen. Die Häuslebauer können Ende 2022 oder Anfang 2023 mit den Arbeiten loslegen. Der Verkauf der Grundstücke erfolgt provisionsfrei, und ohne Bindung an einen Architekten, eine Baufirma oder eine Finanzierungsbank. Pro Quadratmeter sind laut Gemeinde wahrscheinlich 155 Euro zu bezahlen. Die Grundstücke sind 600 bis 800 Quadratmeter groß. Auch wolle die Gemeinde Hauseigentümer im Dorf, keine Miethaie. Dass manchmal etwas in einer Bewerbung nicht stimme, komme vor. Ein Bewerber habe mal erklärt, dessen über 90-jähriger Vater wolle noch mal bauen. Reinhard Wundram war schnell klar, dass der Bewerber anderes im Schilde führte: „Das hat gegen den Himmel gestunken.“ Landgesellschaft SH sammelt Bewerbungen für Baugrundstücke in Bornhöved: Gute Beziehungen oder mögliche Geschenke würden bei ihm nicht verfangen. Das Verfahren erledige für Bornhöved die Landgesellschaft (www.lgsh.de), ein Unternehmen der Investitionsbank Schleswig-Holstein und der Landwirtschaftlichen Rentenbank. „Die einzelnen Bewerbungen gucke ich mir gar nicht erst an.“ Lesen Sie auch Ratgeber Bauen & Wohnen In Bad Segeberg sollen Einheimische bald bevorzugt werden So ist die Lage bei Segeberger Immobilien: Wo Häuser mal 1 Mio. Euro kosten Bad Bramstedt wächst um einen ganzen Stadtteil mit Schule, Kita und Hotel Viele wollen in Hasenmoor ihr Häuschen bauen – doch die Gemeinde spielt nicht mit So laufe das Vergabeverfahren sauber, könne es keine Vermutungen geben, welcher Interessent warum welches Grundstück bekommen habe, sagt Wundram. Versuche, ihn zu umschmeicheln oder zu bestechen, habe es nicht gegeben. „Ich würde das auf 100 Kilometer riechen, wenn das jemand nur versuchen würde.“ Auch die Landgesellschaft mache das anonymisiert. Tolle Gemeinschaft im Baugebiet Himmelsblick: Das bestätigt Michael Werner von der Landgesellschaft. „Wir nehmen nur schriftliche Anfragen entgegen.“ Und die Verteilung gehe auch nicht nach dem Windhund-Prinzip. Es bekomme also nicht derjenige den Zuschlag, der sich zuerst gemeldet habe. Schon für die Vergabe der Plätze im benachbarten Baugebiet Himmelsblick hatte die Gemeinde die Ortsverbundenheit zum Kriterium gemacht, berichtet Wundram. Das sei offenbar erfolgreich gelaufen. „Dort hat sich eine tolle Gemeinschaft gebildet.“ Bornhöved lässt Bauherren Spielraum: 38 Einfamilienhäuser und drei mehrgeschossige Häuser mit insgesamt 70 Wohneinheiten wurden und werden gebaut – was in der Folge auch den Bedarf an Kindergartenplätzen weiter erhöht. Klagen von nicht zum Zuge gekommenen Baubewerbern habe es dort keine gegeben. Vielleicht, weil sie andernorts Erfolg hatten. „Viele bewerben sich ja auch gleichzeitig für andere Baugebiete.“ Attraktiv seien die begehrten Baugrundstücke nicht nur, weil es sie überhaupt gebe, sagt Wundram, sondern auch, weil den Bauherren relativ wenige Bauvorschriften vorgegeben würden. Die meist jungen Familien könnten relativ frei planen. Bornhöved schreibt zwei Stellplätze pro Wohneinheit vor: Auf einen Punkt legt Wundram aber Wert. Er will nicht, dass die Autos alle Straßen zuparken. Der Kreis Segeberg sehe die Parkbedingungen locker, orientiere sich prinzipiell an der Quote: 0,7 Stellplätze pro Wohneinheit. Bornhöved habe jedoch entschieden: Pro Wohneinheit sind zwingend zwei Stellplätze vorzusehen. In der Folge sprangen zwar zunächst einige Investoren für den Bau der Wohnblocks im Himmelsblick ab. Doch es fanden sich andere, die jetzt bauen. „Es entstehen zwei Parkdecks“, sagt Wundram, „eines unterirdisch, eines oberirdisch.“