Neue Perspektive für behinderten Simon Möller und seine Familie in Rickling

Das Schicksal von Simon Möller aus Rickling bewegt viele Menschen. Der 16-Jährige leidet an einer Form von Muskelschwund. Er ist auf den Rollstuhl und die Hilfe seines Umfelds angewiesen. Im Haus der Familie kann er sich mit seinem Rollstuhl nicht frei bewegen. Das wollen die Eltern ändern mit einem Anbau im Erdgeschoss. Mit den Kosten aber sind sie überfordert. Zahlreiche Menschen spendeten bereits Geld für das Bauprojekt, Handwerker boten Hilfe an. Nun sind auch die ehrenamtlichen „Kümmerer“ bei der Autobahn GmbH Nord auf die Familie aufmerksam geworden – und wollen ihre Kompetenz anbieten. Familie Möller in Rickling will für behinderten Sohn anbauen: Eine erste Planung eines Anbaus für Simon stellte sich als äußerst kostspielig heraus – an die 200.000 Euro ergab ein Kostenvoranschlag. Viel zu viel. Da hat die Familie bereits mehrere 1000 Euro in die Planung gesteckt, unter anderem für eine Statikberechnung. Vater Johannes Möller sucht neue, günstigere Ansätze für einen barrierefreien Anbau. Simons Schwester Rahel startete eine Crowdfunding-Aktion. Simon soll ein Zimmer mit behindertengerechten Bad bekommen im Erdgeschoss, dann hätte er auch Zugang zu Wohnzimmer und Küche, könnte sich selbst am Kühlschrank bedienen. Bisher liegt das Familienbad im Obergeschoss, Simon muss mit einem Lifter die Treppe hoch- und runtergebracht werden. Lesen Sie auch Telefon stand nicht still: Hilfe für übergewichtigen Lars Ludwig aus Henstedt-Ulzburg Hartenholm: Fünf Kinder und ein ausländischer Name, da winken die Vermieter ab Ein Mitarbeiter der Autobahn GmbH Nord aus Wahlstedt ist auf Simons Fall aufmerksam geworden. Er gehört zu den „Kümmerern“ in dem Unternehmen. „Sie kümmern sich um interne Belange“, erklärt Gianna Niemeyer, zuständig für die interne Kommunikation des Unternehmens. Kurz vor Weihnachten organisierte die Gruppe kurzfristig eine Spendenaktion. Aus zehn Initiativen wählten die Mitarbeiter drei Projekte aus, die mit einer Spende bedacht wurden, darunter auch das Anbau-Projekt der Familie Möller. 430 Euro brachten nun Kümmerer Sven Blumenstein und Niemeyer bei einem Besuch in Rickling mit. Autobahnbauer wollen Simon Möller mit Expertise helfen: Doch die Familie kann auf weitere Unterstützung aus der Belegschaft der Firma hoffen, die eigentlich im Autobahnbau tätig ist. „Statt Geld will ich lieber meine Arbeitskraft spenden“, sagte etwa Jens Polanetz-Otto. Der Architekt und Ingenieur bei der Autobahn GmbH Nord war bereits vergangene Woche bei der Familie in Rickling gewesen. Er hat sich das Haus angesehen und die Probleme mit Vater Johannes Möller besprochen. Die Anbaupläne haben sich inzwischen geändert. Ein Zimmer im Erdgeschoss wird frei, soll zum Bad umfunktioniert werden. Dann würde ein kleinerer Anbau reichen als Zimmer für Simon, der dann auch bezahlbar sein soll, hofft Möller. Bisher existiert dafür jedoch nur eine Skizze. Es sind nun neue Planungen und Berechnungen nötig. Der Bauantrag muss auch neu gestellt werden, meint Ingenieur Polanetz-Otto. Er will sich die vorliegenden Unterlagen genau ansehen und ist zuversichtlich, bei den neuen Planungen behilflich sein zu können. Auch mit seinem Wissen um Fördermöglichkeiten möchte Polanetz-Otto helfen. Es ist ein neuer Hoffnungsschimmer für die Familie und Simon auf ein eigenständigeres Leben.

Rickling - Neue Hoffnung für behinderten Simon Möller und seine Familie