Straßen und Radwege im Kreis Segeberg: Das planen Bund, Land, Kreis 2022

Viel vorgenommen haben sich Bund, Land und Kreis: Sie wollen 2022 im Kreis Segeberg viele Straßen sanieren, Radwege anlegen und die A20 weiter planen. Eine Übersicht wichtiger Projekte stellt KN-online zusammen. So plant der Kreis Segeberg 2022 für seine Straßen und Radwege Investitionen in Millionenhöhe. Darunter sind der Ausbau der K108 in Sülfeld sowie der Bau der Radwege an der K24 zwischen Ellerau und Henstedt-Ulzburg, an der K4 bei Strukdorf und an der K91 Negernbötel-Hamdorf. Kreis Segeberg baut auch eine neue Brücke: 1,8 Millionen Euro sind 2022 und 2023 für die K95 zwischen Westerrade und Pronstorf vorgesehen, um sie instand zu setzen. Der Auftrag ist bereits ausgeschrieben. Von März bis Ende November soll gebaut werden. Die alte Brücke über die Goldenbek wird unter Vollsperrung abgerissen. Auf der einen Seite erhält die neue Brücke einen Radweg. Die Kreisstraße vor und hinter Brücke wird auf einer Länge von 700 Metern grundhaft saniert und höhentechnisch angepasst, wie es heißt. Viele Straßen im Kreis Segeberg werden saniert: Die K61 bei Schackendorf erhält eine neue Fahrbahndecke, die K12 innerhalb Bebensees ist ebenfalls im Finanzplan des Kreises gelistet. Lesen Sie auch Straßenbau seit 1972 – A 21: Die lange Geschichte einer Autobahn In Ordnung gebracht werden soll die K90 Weddelbrook-Lentföhrden. Auf der Agenda steht auch eine Unterhaltungsmaßnahme für eine halbe Million Euro an der K8 zwischen Altengörs und Bühnsdorf. Land will einige Fahrbahnen erneuern, auch eine Bundesstraße: Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) nimmt ebenfalls mehrere Baumaßnahmen in Angriff. Die Fahrbahn der L122 wird zwischen Bad Bramstedt (K111) und Hasenkrug (L260) erneuert. Das Land setzt die Sanierung der Ortsdurchfahrt (L234) in Ellerau fort, teilte eine LBV-Sprecherin mit. Der fünfte Bauabschnitt für die Ortsdurchfahrt Norderstedt der B432 wird 2022 angepackt. Die Durchführung erfolgt durch die Stadt Norderstedt. Der Bund, vertreten durch den LBV, trägt die Kosten für eine neue Fahrbahn und den Radweg. Wann Straßen im Kreis Segeberg saniert werden, hängt auch vom Wetter ab: Außerdem sind kleinere Instandsetzungsarbeiten an Bundes- und Landesstraßen vorgesehen. Die Straßenabschnitte und Zeitpunkte können nach Angaben des LBV erst nach dem Winter festgelegt werden. Die Witterung habe einen wesentlichen Einfluss auf den Zustand der Straße. Ob weitere Bundesstraßen saniert werden, ist noch unklar. Der LBV hatte 2019 für das Jahr 2022 oder 2023 unter anderem die Sanierung der B206 vom Levo-Park im Westen Bad Segebergs bis zur K47 in Rotenhahn eingeplant. Für seinerzeit geschätzt 3,6 Millionen Euro sollte die Straße unter Vollsperrung gründlich erneuert werden. Unterbrochene Sanierung der A21 bei Bad Segeberg soll fortgesetzt werden: Doch seit Anfang 2021 verantwortet die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung der Autobahnen und Fernstraßen in Deutschland. Von ihr war bislang keine Stellungnahme zu erhalten. Klar ist: Die A21 zwischen Schackendorf und Leezen in Fahrtrichtung Süden muss 2022 weiter saniert werden. Ursprünglich sollte die Strecke von Anfang April bis Dezember 2021 für 14,5 Millionen Euro unter anderem eine neue Fahrbahn erhalten. Planung für A20-Weiterbau zieht sich weiter hin: Doch im Herbst 2021 stoppten die Bauarbeiten unerwartet. Wenn die Witterung es zulasse, sollte vielleicht ab März 2022 weiter saniert werden, hieß es seinerzeit. Der Hintergrund: Die Autobahn GmbH und eine Straßenbaufirma hatten sich offenbar entzweit, mitten während der Arbeiten einen Auflösungsvertrag „in beiderseitigem Einvernehmen“ geschlossen. Die Restarbeiten wollte die Autobahn GmbH neu ausschreiben. Lesen Sie auch Stoppen EU und Bund die A20? Trave-Brücke länger, Ampel-Koalition prüft Auf weit wackligeren Füßen steht der geplante Weiterbau der A20 nach Westen, von Weede über Wittenborn, und von Wittenborn bis zur A7 bei Bad Bramstedt. Die hierfür zuständige Bund-Länder-Planungsgesellschaft Deges hatte zwar im Dezember 2020 den Antrag auf Planänderung für den Abschnitt 3 Weede-Wittenborn bei Bad Segeberg gestellt. Für zwei Abschnitte der A20 müssen Planer Fehler beseitigen: Damit will sie die 2013 vom Bundesverwaltungsgericht festgestellten Planungsfehler beseitigen. Doch die Deges will unter anderem die Trave-Querung verlängern, um „den Eingriff in das dortige FFH-Gebiet zu vermindern. Die Auslegung der Unterlagen verzögert sich dadurch“, hieß es. Für 2022 hatte die Deges kürzlich weitere Kartierungs- und Vermessungsarbeiten angekündigt. Auch die Planung für den A20-Abschnitt 4 von Wittenborn bis zur A7 bei Bad Bramstedt hatte das Gericht 2018 gestoppt. Den Antrag auf Fehlerheilung für Abschnitt 4 will die Deges voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2022 bei der Planfeststellungsbehörde des Landes stellen. Neue Bundesregierung prüft Straßenprojekte erneut: Allerdings gibt es mittlerweile eine neue Bundesregierung mit SPD, Grünen und FDP. Laut Koalitionsvertrag will sie „parallel zur laufenden Bedarfsplanüberprüfung einen Dialogprozess mit Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden starten mit dem Ziel einer Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans.“ Die Grünen, die die A20 kritisch sehen, hatten aber schon angedeutet, dass die A20 wohl zumindest teilweise weitergebaut wird. „Die Situation in (Bad) Segeberg ist seit Jahren unhaltbar, gerade für die Menschen in der Stadt“, hatte im Februar 2021 der jetzige Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck auf Anfrage von KN-online gesagt. Habeck: Für A20 rechtssichere Lösung finden: „Hierfür braucht es eine rechtssichere, effiziente und naturschutzkonforme Lösung“, so Habeck seinerzeit, „damit die A20 nicht vor (Bad) Segeberg endet und der ganze Durchgangsverkehr immer voll durch die Stadt läuft.“