Busplaner und Eltern zweifeln an Konzept

„Das wird ganz, ganz schwierig“, meint Claudius Mozer von der SVG Südwestholstein ÖPNV-Verwaltungsgemeinschaft und Busplaner für den Kreis Segeberg. Der Verkehr, der vor allem auf die klassischen Schulzeiten abgestimmt ist, müsste umgebaut werden. „Das ist eine unheimlich komplexe Struktur“, sagt Mozer. Die Busbetreiber, die der Kreis Segeberg als zuständiger Träger mit dem öffentlichen Busverkehr im Kreisgebiet beauftragt, hätten „anspruchsvolle Dienstplanstrukturen.“ "Wir haben nicht mehr Busse und Fahrer": Alles sei aufeinander abgestimmt: der Einsatz von Bussen und Fahrern, die Lenkzeiten, die Ruhezeiten, der reguläre Schulbeginn. Einfach mehr Fahrer oder Busse einzusetzen, gehe nicht, sorgt sich Mozer. „Die haben wir nicht.“ Nur wenig Zeit bis zu Sommerferien: Außerdem seien es nur noch rund zwei Monate bis zu den Sommerferien. Und ein Umbau der Busstruktur brauche zwei bis vier Wochen Vorlauf. Eine Zwei-Wochen-Frist wäre schon sehr ehrgeizig. „Husch husch geht das nicht.“ Zumal rechtliche Hürden zu überwinden seien. „Busfahrpläne sind amtliche Liniengenehmigungen.“ Vielleicht zügig machbar sei ein geänderter Fahrplan, wenn nur einzelne Jahrgänge wieder zur Schule gingen. "Die Drähte glühen": Spannend findet Mozer auch die Frage, wie die Schüler in den Bussen ausreichend Abstand zueinander einhalten sollen, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken. „Gespräche zwischen den Kreisen und dem Land dazu laufen mit dem Ziel, abgestimmte Lösungen zu finden.“ Derzeit glühten die Drähte zwischen den Beteiligten, sagt Mozer. Abiturprüfungen beginnen in Schleswig-Holstein unter strengen Auflagen Prien: Unterricht "auch mal sonnabends" Kommentar - Eine Lösung auf Zeit Gerade erst, am Montag, 20. April, hatte der Kreis Segeberg den Busverkehr wieder in den Normalfahrplan versetzt. Damit die Schüler für ihre jetzt laufenden Abschlussprüfungen zu den Schulen kommen. Zuvor seit 19. März hatte nur der Ferienfahrplan gegolten. Denn die Schulen waren ja einige Wochen geschlossen gewesen. Unterricht auch am Sonnabend? Ab 4. Mai sollen Schulen langsam stärker ihren Betrieb wieder hochfahren. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte schon darüber nachgedacht, bis zu den Sommerferien notfalls auch Unterricht am Sonnabend wieder einzuführen. Sie will zuvor mit den Bildungsträgern, Elternbeiräten, Gewerkschaften und Nahverkehrsdienstleistern die neuen Schulkonzepte abstimmen. Dabei geht es auch um die Beförderung der Schüler im Land. Elternvertreter protestieren: Protest kam nun vom Landeselternbeirat für Gemeinschaftsschulen. „In Bezug auf die Schülerbeförderung ist festzustellen, dass für die Corona-gerechte Beförderung aufgrund des Mindestabstandes statt 50 bis 60 Schüler wohl nur noch 15 bis 20 pro Bus fahren können“, sorgt sich Landesvorsitzender Thorsten Muschinski aus Elmshorn. „Die Buskapazitäten um das Drei- oder sogar Vierfache zu erhöhen, ist nach Aussage der Busbetreiber allerdings nicht möglich.“ Dafür gebe es weder genug Personal noch ausreichend Fahrzeuge. „Hinzu kommt, dass die Busse nach jeder Beförderung entsprechend den Hygienevorschriften gereinigt werden müssten, was nicht gewährleistet werden kann“, sagt Muschinski. Lesen Sie auch: Eltern gegen Schulöffnung: Schließung für restliches Schuljahr gefordert Autokraft setzt auf Hygieneregeln: Die Autokraft als großer Busbetreiber setzt auf die Maskentragepflicht und die allgemeinen Hygieneregeln. „Unsere Mitarbeiter sind angehalten, aktiv darauf hinzuweisen“, erläutert eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG, die Muttergesellschaft der Autokraft. Zum Schutz der Fahrgäste und der Fahrer dürfen Passagiere nur noch durch die hintere Tür einsteigen. „Die Sitzreihen direkt hinter dem Fahrersitz bleiben frei und werden abgesperrt.“ Fahrkarten können nur online, an Vorverkaufsstellen oder Fahrscheinautomaten gekauft werden. "Der Rest ist Spekulation": Wie viele Busse von der Autokraft theoretisch zusätzlich eingesetzt werden könnten, will die DB-Sprecherin nicht sagen. „Sollte der Aufgabenträger mit einer Bitte nach Mehrleistung an uns herantreten, prüfen wir eine mögliche Umsetzung. Der Rest ist Spekulation. 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