Wohnungsbau: 150 neue Mietwohnungen entstehen in der Kaltenkirchener Innenstand

Derzeit entstehen an vielen Stellen in der Stadt wieder Wohnungen. Das größte begonnene Projekt ist das Quartier „Alte Bücherei“ an der Hamburger Straße, wo der erste von drei Bauabschnitten bereits weit fortgeschritten ist. Insgesamt will das ortsansässige Unternehmen Böttcher hier vier dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit zwei Tiefgaragen und rund 150 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen mit zusammen fast 10.000 Quadratmeter Wohnfläche errichten. Die letzten sollen 2025 bezugsfertig sein. Alle werden im Bestand des Unternehmens bleiben. Investitionskosten im zweistelligen Millionenbereich: Der erste Bauabschnitt des Projekts, das Kosten im unteren zweistelligen Millionenbereich verursacht, umfasst ein Gebäude, das 48 Zwei-Zimmer-Wohnungen beherbergt und über eine Tiefgarage verfügt. Er grenzt rückwärtig an den Sportplatz, der vom Marschweg erreichbar ist. Die Größe der Wohnungen variiert zwischen 45 und 60 Quadratmetern. Zum Herbst dieses Jahres will das Unternehmen mit der Vermietung beginnen. Ziel sind auch förderfähige Wohnungen für Kaltenkirchener: Mit dem zweiten Bauabschnitt, der direkt an der Hamburger Straße liegen soll, wird unmittelbar nach Fertigstellung des ersten begonnen. Er soll dann 2023 fertig sein und über 33 Wohnungen von derselben Größe wie im ersten verfügen. Lesen Sie auch Kaltenkirchen bekommt 2024 ein Ärztehaus „Unser Ziel ist es hier aber, auch förderfähigen Wohnraum zu schaffen“, sagt Architekt Tobias Böttcher, der zusammen mit seinem Vater Klaus die Geschicke des Familienunternehmens leitet. Der dritte Bauabschnitt mit zwei Mehrfamilienhäusern und einer weiteren Tiefgarage wird im direkten Anschluss an Projekt zwei starten. Hier sind die Planung und die genaue Anzahl sowie Größe der Wohnungen noch nicht exakt festgelegt, es sollen aber über 60 werden. Mehrzahl der Stellplätze in Tiefgaragen: Auf dem Gelände für das neue Quartier standen die ehemalige Stadtbücherei und Hallen sowie ein Wohnhaus einer Spedition. Alles wurde abgerissen. Das Unternehmen Böttcher wollte auf dem Areal aber nicht so viele Wohnungen wie möglich unterbringen, sondern verfolgt für das Projekt eine Leitidee. Und die lautet „Wohnen im Park“. Lesen Sie auch Traditionsreiches Autohaus Krause in Kaltenkirchen schließt Ende April Städtebauförderung: Die Innenstadt von Kaltenkirchen wird sich verändern Deshalb werden die vier Wohnblocks um die mit großen Bäumen umsäumte Stellplatzanlage der ehemaligen Bücherei auf der Fläche so angeordnet, „dass die Zwischenräume eine hohe Aufenthaltsqualität für die zukünftigen Bewohner erreichen“, wie Tobias Böttcher erklärt. Deshalb wird der Großteil der Stellplätze, rund 120, in den bequem zu befahrenden Tiefgaragen untergebracht. Draußen werden aber noch so viel Parkplätze angelegt, dass auch Besucher dort ihre Fahrzeuge abstellen können. Gewünscht ist ein Mix aus Jung und Alt: „Der Außenbereich der Gebäude wird durch viel Grün und wenig Verkehrslärm geprägt sein“, verspricht Tobias Böttcher. „Es wird ein parkähnliches Gesamtbild entstehen.“ Ein entscheidender Faktor dabei sei die Homogenität der Baukörper und deren auf 12 Meter begrenzte Firsthöhe. Dadurch werde der dortige Baumbestand nicht von den Gebäuden erdrückt, so der Architekt. „Die verwendeten Materialien der Fassaden und Dächer sind rötliche Ziegel und der umliegenden Gestaltung angepasst, so dass städtebaulich keine Fremdkörper entstehen.“ Alle Gebäude werden mit Aufzügen ausgestattet und laut Böttcher im Detail so errichtet, „dass die Ansprüche vieler Nutzergruppen bedient werden können“. Für die künftige Belegung wünscht er sich einen Mix aus Alt und Jung. Kaltmiete soll bei 10 Euro pro Quadratmeter liegen: Alle Wohnungen sind zeitgemäß mit Einbauküchen, geräumigen Duschbädern, Balkonen oder Terrassen ausgestattet und werden den aktuellen Energieeinsparanforderungen gerecht. Für den leistungsfähigen Datentransfer über Glasfaser sowie für die Strom- und Gasversorgung sorgen die Stadtwerke, eine 100-prozentige Tochter der Stadt. Der Mietpreis soll auf ortsüblichem Niveau für Neubauten liegen. Lesen Sie auch Vorstandsmitglied Martina Bennert verlässt den Bauverein Kaltenkirchen Kaltenkirchen bekommt eine Woolworth-Filiale „Wir gehen von einem Preissegment um die 10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter aus“, sagt Tobias Böttcher, der möchte, dass auch Menschen mit geringerem Einkommen sich eine Neubauwohnung leisten können. Nachfrage nach kleineren Wohnungen in Kaltenkirchen steigt stetig: Und die Nachfrage nach kleineren Wohnungen sei stetig gestiegen. Gerade in der Coronazeit habe es offenbar viele Familientrennungen gegeben. Immer mehr Alleinerziehende oder Singles würden bei seinem Unternehmen nach Unterkünften nachfragen. Und eine weitere Klientel zeige vermehrt Interesse. Viele Menschen, die in Kaltenkirchen arbeiten, aber weiter weg wohnen würden, ziehe es in die Stadt, weil sie nicht länger zwischenfahren möchten. Auch deshalb freut Bürgermeister Hanno Krause das Engagement des Unternehmens Böttcher „für die Schaffung weiteren Wohnraums in der Innenstadt“. Und er bedankte sich auch dafür, dass Böttcher auch den teuren Umbau der Kleinspielfelder der benachbarten Sportanlage übernommen habe.