Holstein Kiel unterliegt Ajax deutlich

Holstein Kiel hat sein erstes Testspiel im Trainingslager deutlich verloren. In Amsterdam unterliegt die Elf von Trainer Ole Werner dem niederländischen Rekordmeister Ajax mit 2:5. Ein Härtetest mit schmerzhaftem Ausgang, aber auch mit hilfreichen Erkenntnissen für die weitere Vorbereitung. Ajax beginnt, wie erwartet, mit einer B-Elf aus hoffnungsvollen Talenten aus der zweiten Mannschaft, "Jong Ajax" genannt, gepaart mit einigen Spielern aus dem prominenten Erstliga-Kader. Ein Spiel auf Augenhöhe also für Holstein Kiel? Keineswegs, wenn man auf die nackten Zahlen schaut: Ajax' Startformation gegen die KSV hat einen addierten Marktwert von deutlich über 50 Millionen Euro, allein der argentinische Innenverteidiger Lisandro Martinez ist mit seinen 20 Millionen teurer als der gesamte Kader von Holstein Kiel. Ajax Amsterdam, das bedeutet Qualität im Überfluss. Holstein startet erneut mit Aushilfs-Außenverteidigern: Im Sportpark De Toekomst startet der Gastgeber, betreut von Jong-Ajax-Coach Mitchell van der Garg, dann auch mit Feldvorteilen. Holstein verlagert sich erst einmal auf die Arbeit gegen den Ball. Mit Ball unterläuft dann direkt ein schwerer Fehler: Torwart Dominik Reimann spielt flach vertikal auf Jonas Meffert, der in seinem Rücken Jurgen Ekkelenkamp übersieht und das Spielgerät verliert. Der lauernde Lassina Traore ist zur Stelle und schießt ein (4.). Holstein, im 4-1-4-1 mit den ungelernten Außenverteidigern Finn Porath und Daniel Hanslik in der Startelf, muss sich erst einmal finden, Ordnung gegen den Ball entwickeln, um die Dynamik der Ajax-Talente zu entschärfen. Nach vorne gibt es nach elf Minuten die erste gute Gelegenheit: Nach einem hervorragenden Angriff von hinten heraus über mehrere Stationen flankt Hanslik in die Arme von Dominik Kotarski, der den Ball vor die Füße des eingelaufenen Jae-Sung Lee springen lässt. Dessen Schuss geht knapp vobei. Holstein defensiv ohne Zugriff, Ajax eiskalt: Im zunehmenden Regen von Amsterdam ist die KSV mittlerweile im Spiel, findet und bespielt hin und wieder verheißungsvolle Räume auf dem Flügel, hat beim Verteidigen des eigenen Strafraums gegen spielstarke Niederländer aber Probleme: Direktabnahme Ekkelenkamp, beinahe das 0:2 (19.). In der 25. Minute fällt es dann: Linksverteidiger Devyne Rensch nimmt Fahrt auf, treibt den Ball diagonal über den halben Platz, spielt Doppelpass mit Traore und trifft. Das sieht schön aus, ist aber zu einfach. Und es geht weiter. 34. Minute, Noa Lang wird auf die Reise geschickt, ist zu schnell für Porath, der zur Grätsche ansetzt und einen Elfmeter verursacht. Traore tritt an, 0:3. Eiskalt. Kurz vor der Pause das 0:4 aus Kieler Sicht: Ballverlust, Ekkelenkamp scheitert erst mit dem Fuß an Reimann, köpft dann aber den zweiten Ball in die Maschen (44.). Werner wechselt zum zweiten Durchgang fünfmal, bringt mit Alexander Mühling, Fin Bartels, Janni Serra, Johannes van den Bergh und Ioannis Gelios ein potenzielles Startelf-Quintett. Die KSV ist jetzt griffiger, präziser - kassiert aber trotzdem das fünfte Gegentor: Ekkelenkamp setzt sich gegen Marco Komenda durch, trifft aus spitzem Winkel zum 5:0 (59.). Zwei Minuten später scheitert Carel Eiting knapp am Pfosten (61.). Serra kunstvoll, Bartels mit feinem Fuß: 20 Minuten vor Schluss dann etwas Ergebniskosmetik: Eine Ecke von Mühling legt der eingewechselte Lion Lauberbach erneut auf den Mittelfeldmann ab. Flanke auf Serra - und der trifft kunstvoll mit dem Außenrist zum 1:5 (71.). Trotzdem gibt es am verdienten Sieger hier keinen Zweifel: In der 76. Minute trifft Lang nach einer Ecke noch einmal den Pfosten, eine Minute später muss Gelios gegen Martinez zu einer Glanzparade greifen, um das 1:6 zu verhindern. Kurz vor Ende dann doch noch das zweite Kieler Tor: Bartels vollendet eine gute Kombination auf engem Raum mit feinem Fuß zum 2:5 (88.). Dann ist Schluss. Die zweite Halbzeit geht mit 2:1 an Holstein. Unterm Strich steht aber eine deutliche Niederlage - mit hohem Erkenntnisgewinn. Mehr zu Holstein Kiel lesen Sie hier.

2:5-Testspielpleite - Holstein Kiel unterliegt Ajax Amsterdam deutlich