Wiedersehen nach dem Horror-Abstieg

Tränen, Enttäuschung, Fassungslosigkeit: Der 13. Mai 2018 wird Anhängern von Eintracht Braunschweig wohl immer in Erinnerung bleiben – als einer der schwärzesten Tage der Vereinsgeschichte. Es war der Tag, an dem die Eintracht am letzten Spieltag der Zweiten Bundesliga mit 2:6 bei Holstein Kiel unterging und dadurch direkt in die Dritte Liga abstieg. Heute kommt es um 13 Uhr in Braunschweig zum ersten Wiedersehen zwischen den Störchen und der Eintracht seit dem damaligen BTSV-Abstieg. Niko Kijewski war beim Abstieg dabei: Niko Kijewski wird gegen die KSV wahrscheinlich von Beginn an spielen. Der Linksverteidiger der Eintracht stand auch 2018 bei der Niederlage in Kiel auf dem Rasen. „Es war ein sehr bitterer Tag für uns, die Fans und den ganzen Verein. Nach dem Abpfiff herrschte einfach nur Leere und Enttäuschung“, sagt Kijewski vor dem heutigen Spiel gegen Holstein. Kijewskis damaliger Trainer Torsten Lieberknecht weinte nach dem Abpfiff hemmungslos, die Spieler gaben geschlossen ihre Trikots in der eigenen Fankurve ab. Bei den Fans herrschte Entsetzen und Fassungslosigkeit. Denn der Abstieg kam gänzlich unerwartet: Noch ein Jahr zuvor hatten die Braunschweiger in der Relegation nur knapp den Aufstieg in die erste Liga verpasst – es folgte der Absturz in Liga drei. „So ein Erlebnis hatte ich noch nie und ich will so etwas auch nie wieder erleben“, sagt Kijewski. Holstein Kiel: Mühling erinnert sich an Braunschweig-Abstieg: Auch Kiels Alexander Mühling erinnert sich an das Spiel. „Natürlich hatten wir Mitgefühl mit den Braunschweigern, als sie nach dem Schlusspfiff traurig waren und geweint haben. Wir haben versucht, aufmunternde Worte zu finden.“ Während Braunschweig trauerte, war die Stimmung bei den Kielern eine gänzlich andere: Sie hatten die Relegationsspiele um die erste Liga gegen den VfL Wolfsburg vor der Brust. „Es waren zwei Gefühlswelten an diesem Tag. Das war eine komische Situation“, sagt Mühling. Lesen Sie auch: KSV-Kampf gegen den Braunschweig-Fluch Eintracht Braunschweig mit großem Umbruch: Bei Eintracht Braunschweig folgte nach dem Abstieg ein großer Umbruch. Trainer Lieberknecht und viele Spieler gingen. Kijewski und Stürmer Suleiman Abdullahi sind die einzigen Spieler, die beim 2:6 in Kiel auf dem Rasen standen und heute noch für die Eintracht spielen. Während Abdullahi nach dem Abstieg aber zunächst zu Union Berlin wechselte, blieb Kijewski auch in Liga drei bei der Eintracht. „Ich bin jetzt seit sechs Jahren hier und fühle mich im Verein und in der Stadt Braunschweig sehr wohl“, begründet der 24-Jährige seine Entscheidung. „Man muss nach so einem Rückschlag weitermachen – und das hat sich ja auch gelohnt.“ Vorgeschichte soll beim Spiel am Sonnabend kein Thema sein: Nach zwei Jahren in der Dritten Liga ist Braunschweig zurück in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Trotz der Vorgeschichte: Dem Spiel gegen Kiel will Kijewski keine besondere Bedeutung beimessen. „Zwei Jahre später beschäftigt uns die Niederlage in Kiel nicht mehr. Auch deswegen, weil ja nur wenige von uns damals überhaupt dabei waren.“ Lesen Sie auch: Hauke Wahl: "Braunschweig wird fighten" Deswegen geht der Blick der Eintracht nach vorne. „Holstein Kiel spielt sehr guten Fußball und hat eine hohe individuelle Qualität. Wir müssen zu 100 Prozent wachsam sein und dürfen den Kielern nicht zu oft den Ball überlassen“, sagt Kijewski. Für die Eintracht geht es nach der 0:2-Auftaktniederlage beim 1. FC Heidenheim um die ersten Zähler in der neuen Saison. „Wir wollen die drei Punkte in Braunschweig behalten“, sagt Kijewski. Einen erneuten Abstieg wollen die Löwen unbedingt verhindern – das Spiel gegen Holstein soll dieses Mal der erste Schritt zum Klassenerhalt sein. Mehr Nachrichten zu Holstein Kiel lesen Sie hier. Das Spiel gegen Braunschweig können Sie im Liveticker verfolgen.

Holstein Kiel - Eintracht Braunschweig: Wiedersehen nach dem Horror-Abstieg