Holstein Kiel: Joker Joshua Mees rettet Holstein einen Punkt.

Der Motor des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel stockt im neuen Jahr weiter. Zwar blieben die Störche in dieser Saison auswärts weiter ungeschlagen. Doch beim leistungsgerechten 1:1 (0:0) beim abstiegsgefährdeten und nunmehr seit 13 Spielen sieglosen FC St. Pauli verriet der Tabellenzweite von der Förde am Sonnabend zahlreiche Mängel. Den vielleicht in der Endabrechnung wertvollen Punkt sicherte Joshua Mees (62.) nur drei Minuten nach seiner Einwechslung. Die Kiez-Kicker gingen personell zum Start „all in“. Mit Dejan Stojanovic im Tor sowie Verteidiger Adam Dzwigala und Offensivkraft Omar Marmoush bot Cheftrainer Timo Schultz gleich drei Wintereinkäufe auf. In der Sturmspitze gab Guido Burgstaller sein Comeback nach seiner Bauch-OP. Holstein-Coach Ole Werner ließ seinen neuen Linksverteidiger Mikkel Kirkeskov zunächst auf der Bank, änderte seine Anfangself im Vergleich zum jüngsten 1:2 gegen Osnabrück nur auf einer Position. Für Joshua Mees besetzte Fabian Reese den Flügel – und dort bis zu seiner Auswechslung eine eher enttäuschende Vorstellung bot. Wie überhaupt die Störche in den ersten 20 Minuten wie mit einer angezogenen Handbremse agierten. Selten aggressives Zweikampfverhalten, insgesamt zu passiv bei der Arbeit gegen den Ball, zu viele einfache Ballverluste im Vorwärtsgang. Die zuletzt verunsichert wirkenden Gastgeber witterten ihre Chance. Marmoush scheiterte bei zwei guten Schussmöglichkeiten zunächst an Ioannis Gelios zwischen den KSV-Pfosten (8.), dann am langen Bein Alexander Mühlings (21.). Auf der Gegenseite hätte Janni Serra (14., 33.) nach maßgerechten Zuspielen von Fin Bartels und Jae-Sung Lee seine erst mit Verspätung in Fahrt kommenden Farben in Führung bringen müssen. Insgesamt zeigte sich der Tabellen-Vorletzte vom Millerntor auf Augenhöhe mit dem Tabllenzweiten von der Förde. Ein Fakt, der sich auch an der Statistik ablesen ließ. Die Kiez-Kicker hatten sowohl beim Ballbesitz (52:48 Prozent) als auch in Sachen Zweikampf (56:44 Prozent) ein Plus. Ole Werner reagierte in der Pause, brachte Marco Komenda für Johannes van den Bergh, der nach einer Gelben Karte Platzverweis-gefährdet war. Und der neue Linksverteidiger war es auch, der nach einem Serra-Ballverlust und einem St. Pauli-Konter X-Faktor Marmoush aus halbrechter Position im Holstein-Strafraum abziehen ließ. Der Ex-Meppener hatte wohl nicht mit der überragenden Schusstechnik des Ägypters gerechnet. Dessen Strahl donnerte unter das Dach des KSV-Gehäuses zur 1:0-Führung der Gastgeber (52.). Die Kieler schüttelten sich nach dem ersten vierten Gegentor in fremden Stadien, zeigten auch dank des goldenen Händchens von Ole Werner die passende Reaktion. Der 32-jährige Coach brachte in der 59. Minute Finn Porath für Reese und Joshua Mees für Serra. Nur 180 Sekunden später traf Mees nach Flanke von Bartels per Kopf zum Ausgleich (62.). Doch auch nach diesem Treffer und Lee in vorderster Front taten sich Störche weiter schwer gegen bissig und rustikal zu Werke gehende Hamburger. Auch deshalb, weil die Braun-Weißen die engen Duelle im Mittelfeld mehrheitlich für sich entschieden. Die Kieler, denen weiter die Passgenauigkeit im letzten Drittel fehlte, übten sich in der Schlussviertelstunde in kontrollierter Offensive. Offenkundig in der Hoffnung auf Fehler-Minimierung im eigenen Hoheitsbereich und den lucky punch im Vorwärtsgang. Der allerdings blieb aus. Am Ende mussten sich die Kieler mit dem einen Punkt begnügen. FC St. Pauli: Stojanovic – Dzwigala (79. Flach), Ziereis, Buballa, Paqarada – Benatelli, Becker – Marmoush (79. Dittgen), Zalazar, Kyereh (90.+2 Daschner)– Burgstaller (79. Matanovic). Holstein Kiel: Gelios – Dehm, Wahl, Thesker, van den Bergh (46. Komenda) – Meffert – Mühling, Lee – Reese (59. Porath), Bartels – Serra (59. Mees). Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück) – Tore: 1:0 Marmoush (52.), 1:1 Mees (62.) - Zuschauer: keine – Gelbe Karten: Zalazar, Dzwigala/van den Bergh.