Holstein Kiel: Joshua Mees kann gegen St. Pauli zeigen, was er kann

Da ist er also, der neue Storch, auf den letzten Drücker am finalen Tag der Transferperiode ins Nest geflogen. Joshua Mees, 24 Jahre alt, Offensivspieler, ablösefrei von Union Berlin verpflichtet. Für vier Jahre hat er bei Fußball-Zweitligist Holstein Kiel unterschrieben. „Es hat Spaß gemacht“, sagt er nach seiner ersten Einheit am Dienstag, da liegt sein feststehender Wechsel gerade einmal gute 20 Stunden zurück. „Ich kenne ja schon ein paar Jungs, deshalb war der Einstieg sehr einfach für mich.“ Joshua Mees kennt Simon Lorenz und Jannik Dehm aus Hoffenheimer Zeiten: Joshua Mees ist in Hoffenheim ausgebildet worden, hat im Kraichgau in der Jugend unter Julian Nagelsmann mit Simon Lorenz zusammengespielt, in der Regionalliga-Mannschaft der TSG kam dann noch der zwei Wochen ältere Jannik Dehm dazu. Man kennt sich – und spielt jetzt gemeinsam bei der KSV. An die hat Mees aus seiner Zeit als Leihspieler bei Jahn Regensburg (Saison 2017/18) und später im Zweitliga-Jahr mit Union (2018/19) so seine Erinnerungen. Die besten sind es nicht, wie er lachend zugibt. „Das war immer ein sehr unangenehmer Gegner, wenn ich ehrlich bin“, sagt der gebürtige Saarländer, der dreimal gegen Holstein Kiel gespielt hat. Und jedes Mal der Kombinationsmaschine Holstein ausgeliefert war. „Es war immer so, dass wir wenig Ballbesitz hatten und viel hinterhergelaufen sind. Es ist uns dadurch sehr schwergefallen, gegen sie zu spielen.“ Mees-Wechsel zu Holstein Kiel ist eine Flucht nach vorn: Es ist die Holstein-DNA der jüngeren Vergangenheit, die ihm damals auf dem Platz zu schaffen gemacht hat. Und die nun auch ein Grund für seinen Wechsel zu den Störchen war. „Es hat sich in der letzten und auch schon wieder in dieser Saison bestätigt, dass Holstein eine sehr spielstarke Mannschaft hat. Ich denke, dass das meinem Stil entspricht“, sagt Mees, dessen Wechsel nach Kiel eine Flucht nach vorn ist. Nach einem starken ersten Jahr bei Union Berlin mit sechs Toren und zwei Assists in der Aufstiegssaison reichte es schon in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit nur noch zu 312 Einsatzminuten für Mees. Auch wegen wiederholter Verletzungen am Oberschenkel oder in den Adduktoren. Aber auch wegen der verschärften Konkurrenzsituation – die sich gerade in diesem Sommer noch mal zugespitzt hat. Max Kruse, Cedric Teuchert, Joel Pohjanpalo, Keita Endo, Taiwo Awoniyi neu bei Union – wo sollte ein Joshua Mees da seinen Platz finden? Mees: "Schritt zurück ist manchmal einer nach vorne": „Ich habe gemerkt, dass sie alle ihre Chancen bekommen werden und es für mich dadurch schwieriger wird“, erklärt er. „Ich habe mir gesagt: Ich bin jetzt 24 Jahre alt, ich will Fußball spielen. Da ist ein Schritt zurück manchmal einer nach vorne.“ Wobei er das mit dem Schritt zurück in Anführungszeichen verstanden wissen will. Holstein Kiel ist für Mees eine Chance auf fußballerisch hohem Niveau. Was er selbst dazu beisteuern kann? Vor allem seine Flexibilität. Joshua Mees fühlt sich auf beiden Flügeln wohl, kann auch als hängende Spitze spielen. Und er ist torgefährlich. Zwölf Treffer in 43 Zweitliga-Spielen, 15 in 36 Regionalliga-Partien, satte 23 in seiner letzten U 19-Bundesliga-Spielzeit 2014/15. Pflichtspiel-Debüt gegen die Würzburger Kickers? Für die KSV wird er erstmals am Donnerstag, 8. Oktober 2020, beim Testspiel gegen den FC St. Pauli (14 Uhr) zeigen können, was er drauf hat. Sein Pflichtspiel-Debüt könnte er dann gegen die Würzburger Kickers geben – allerdings erst nach der Länderspielpause am 18. Oktober. Liveticker: St. Pauli gegen Holstein Kiel: Zum Testspiel gegen St. Pauli sind keine Fans zugelassen. Alles rund um die Partie erfahren Sie ab 13 Uhr auf unserem Live-Ticker auf KN-online