Holstein Kiel besticht mit Leistungssteigerungen nach der Halbzeitpause

Nach zwei Tagen Trainingspause standen die Zweitliga-Fußballer von Holstein Kiel am Montag wieder auf dem Platz. Zwar trainierten die Torschützen Fin Bartels, Jae-Sung Lee und Alexander Mühling sowie Außenverteidiger Jannik Dehm während der Vormittagseinheit individuell, Grund zur Sorge besteht beim Tabellenführer aber nicht: Größere Blessuren erlitt kein Kieler im Spitzenspiel gegen den VfL Bochum. Die Partie vom Freitagabend wirkt dennoch nach – auf positive Art. Das 3:1 gegen starke Bochumer unterstrich die Kieler Qualität. Und Holsteins neue Stärke in der zweiten Halbzeit. Gegen den VfL, in Hannover, auch gegen den HSV und sogar bei der Niederlage gegen Fürth und dem unnötigen Remis gegen Heidenheim drehte die KSV nach der Pause auf. Elf der 16 Kieler Tore fielen im zweiten Durchgang (nur Heidenheim erzielte noch eines mehr), neun davon zwischen 46. und 75. Minute – Zweitligabestwert. Joker Mees als Türöffner der Kieler Offensive: Ehe sich Holstein an die Tabellenspitze schoss, mussten die Störche zwar noch eine Bochumer Drangperiode überstehen, in der die Gäste eine mögliche Führung mehrmals ausließen und in der die Anpassungen von KSV-Cheftrainer Ole Werner aus der Halbzeitpause noch nicht vollends griffen. Dann aber kam die Wende – mit der Einwechslung von Joshua Mees in der 58. Minute: Der Neuzugang von Union Berlin brachte in seinem 50. Zweitligaspiel ordentlich Schwung auf die linke Angriffsseite. Und brachte das Kieler Spiel ins Rollen. Mees öffnete seinen Kollegen Räume, erlaubte es ihnen so, sich besser in Szene setzen. Davon profitierte individuell vor allem Jae-Sung Lee auf der linken Achterposition, insgesamt bekamen die Kieler deutlich mehr Zugriff, vor allem auf die zweiten Bälle. Lesen Sie auch: Mikkel Kirkeskov im Anflug auf die KSV Holstein Die Verbesserung durchsetzte die KSV postwendend von vorn bis hinten. „Wir haben uns zur Pause viel vorgenommen, das hat man dann auch gesehen. Unsere Innenverteidiger haben stark gespielt, das hat uns vorne mehr Platz gegeben“, analysierte „Sechser“ Jonas Meffert, zuständig für, aber auch abhängig von der Balance im Kieler Spiel. Nun war alles da: Stabilität und Kompaktheit, Absicherung und Restfeldverteidigung, Umschaltspiel und wirkungsvolle Stafetten wie der Wahlsche Doppel-Doppelpass vor Lees Treffer zum 3:1. Holstein neue Stärke ist der zweite Durchgang. „Wir haben die schwierigen Phasen des Spiels gut überstanden, es in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht und unsere Chancen in kurzer Zeit konsequent genutzt“, resümierte Trainer Ole Werner.