...und jetzt noch Eintracht Braunschweig

Das Ende eines Wahnsinnsmonats naht. Sechs Spiele, 570 Minuten Fußball, darunter unvergessliche 120 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern, aber auch zwei Niederlagen in der Liga, zuletzt wiederum der Sieg in Darmstadt (2:0) und der hart erkämpfte Punkt beim 1:1 in Paderborn – der Januar war für Holstein Kiel ein Durchlauferhitzer der Emotionen. Jetzt kommt zum Abschluss Spiel Nummer sieben obendrauf. Und es geht um mehr als nur Gefühle. Gegen Eintracht Braunschweig (Sonnabend, 13 Uhr, im KN-Liveticker ) geht es um die Ausgangsbasis für die kommenden Wochen. Lösen der Hamburger SV und der VfL Bochum ihre Aufgaben, und fällt Holstein gegen Braunschweig durch, sind die direkten Aufstiegsplätze erst einmal ein gutes Stück außer Reichweite. Andererseits: Die KSV hat mit den Niedersachsen den vermeintlich leichtesten Gegner des als Spitzentrio in den Spieltag startenden Dreigestirns vor der Brust. Der HSV trifft am Sonnabend auf die formstarken Paderborner (13 Uhr), Bochum empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den Karlsruher SC, der gerade auf der Erfolgswelle surft. Lesen Sie auch: KN versteigern signierten Pokal-Ball und Bayern-Trikot Angst vor Szenario eins hat im Storchennest ohnehin niemand. Die Tabelle, so betonen es Verantwortliche und Spieler seit Wochen in ermüdender, aber eben auch glaubwürdiger Weise, spielt keine Rolle. Man bleibt bei sich – und sieht die Chancen, die das Spiel bietet. „Wir gucken alle schon positiv aufs Wochenende, weil wir den Punkt, den wir in Paderborn geholt haben, vergolden wollen“, sagt Finn Porath. Gut möglich, dass Porath seinen Teil zu dieser Mission auf dem Feld beitragen kann. Am Sonntag wurde er nach 81. Minuten für Joshua Mees eingewechselt, der mit einer Zerrung im hinteren Oberschenkel das Spiel zu verpassen droht. Sollte Jae-Sung Lee wie in Paderborn von Beginn an im Sturmzentrum aufgeboten werden, könnte Porath auch die Acht einnehmen. Als Linksverteidiger ist indes nach der Verletzung von Johannes van den Bergh dessen Back-up Mikkel Kirkeskov die wenig überraschende erste Wahl. Sehen Sie auch: Folge 17 von "Holstein eins zu eins" - Reese und die Spielplaner on fire Ansonsten ist hier und da auch wieder dosierte Rotation im Bereich des Möglichen. Schließlich geht es ins dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen – und am Dienstag im Pokal gegen Darmstadt ums erste Viertelfinale seit neun Jahren und 1,4 Millionen Euro. Den Februar kann Holstein Kiel also schon gleich zu Beginn vergolden. Erst einmal aber zählt nur Braunschweig. „Das ist eine Mannschaft, die über Physis kommt, über eine gute Organisation in der Defensive“, sagt Trainer Ole Werner über die Löwen. „Vor allem im Umschalten haben sie gute Spieler, zudem gute Standardschützen.“ Bereiche, in denen es bei der KSV in diesem Jahr schon teils lichterloh gefackelt hat. Also müssen Lösungen her. Nicht nur gegen, sondern auch mit dem Ball. Denn der Tabellen-15., am Dienstag beim 1:0 gegen Heidenheim erstmals seit Anfang Dezember siegreich, hat sich auch durch die Neuzugänge Oumar Diakhité und Brian Behrendt defensiv stabilisiert. In den letzten vier Spielen gab es vier Gegentore – alle gegen den HSV, den man beim 2:4 zunächst mit 2:0 in arge Nöte gebracht hatte. Ansonsten stand dreimal die Null. Die gab es zuvor letztmals, ja genau, gegen Holstein beim 0:0 am 2. Spieltag. Der bislang einzige KSV-Auftritt ohne Treffer. Braunschweig mit Last-Minute-Transfer Dong-Won Ji nach Kiel? Die Braunschweiger hatten die Störche im September 2020 sprichwörtlich auf dem falschen Fuß erwischt. „Braunschweig agiert immer mal mit einer unterschiedlichen Grundordnung, darauf müssen wir uns vorbereiten – auch vor dem Hintergrund der Erfahrung aus dem Hinspiel“, sagt Werner. Damals hatte BTSV-Coach Daniel Meyer mit Vierer- anstatt der erwarteten Dreierkette spielen lassen, das so schön erdachte Kieler Raumkonzept damit erfolgreich sabotiert. Womit Meyer seinen Trainerkollegen Werner und die KSV diesmal überraschen könnte? Vielleicht ja mit Last-Minute-Transfer Dong-Won Ji. Der 29 Jahre alte südkoreanische Angreifer kommt bis zum Saisonende auf Leihbasis aus Mainz. Das gab die Eintracht am Freitag bekannt.

Holsteins Kiels siebtes Januar-Spiel - Monat vergolden gegen Braunschweig