Nachspielzeit Holstein Kiel: Vom Blauen Engel ins Tabellenparadies

Es waren einige Premieren, die am Sonntag hüben wie drüben gefeiert werden konnten - oder mussten. In elf Spielen zuvor war es keinem Zweitligateam gelungen, die „Macht aus dem Schacht“, wie sich der FC Erzgebirge Aue nennt, auf heimischem Terrain zu bezwingen. Dafür sorgte Ex-Auer Emmanuel Iyoha, der erstmals im Jahr 2020 traf. Das konnte auch der erste Treffer der Sachsen in diesem Jahr nach zuvor drei Spielen ohne eigenen Torerfolg nicht verhindern. Die KSV Holstein gewann erstmals in dieser Spielzeit dreimal am Stück. Und ist damit zum ersten Mal in dieser Saison besser als Tabellenplatz sechs, nämlich Fünfter. Zum ersten Kieler Sieg in Aue seit September 2017 und erst dem zweiten überhaupt trug bei, dass die Störche im Gegensatz zur zweiten Hälfte der Hinrunde aktuell das Spielglück auf ihrer Seite haben. Hinten klingelt es nicht, dafür vorne, wenn es sein muss - und auch Nachspielzeiten à la Nordduell gegen St. Pauli übersteht die KSV momentan unbeschadet. Es ist das Glück der Tüchtigen: Die Kieler Kicker haben sich mit guten Leistungen erarbeitet, dass dieses Glück nun in schöner Regelmäßigkeit zuschlägt. Und so der KSV auch bei einer spielerisch überschaubaren Leistung und vielen Fehlern im Erzgebirge drei Punkte beschert. Es läuft einfach bei Holstein. Weil die taktischen Basics funktionieren, das System passt und die KSV in der Lage ist, gegen nahezu jeden Gegner der Liga das Spiel zu kontrollieren. Vielleicht ist die Erklärung aber auch auf dem Hotelsektor zu suchen. Erstmals nächtigten die Störche vor einer Partie in Aue nicht in Chemnitz, Dresden oder Leipzig, sondern der 16000-Einwohner-Stadt selbst: im Hotel „Blauer Engel“. Der kurze Anreiseweg zum Spiel hat den Kielern offenbar gutgetan. Aus dem Blauen Engel ins Tabellenparadies - und anschließend mit dem Bus in acht bis neun Stunden nach Kiel - wo ab sofort die Vorbereitung auf das kommende Spiel gegen den Tabellenvierten aus Heidenheim beginnt. Bei zwölf Punkten Vorsprung auf Rang 16 darf der Blick der Kieler gern dezent nach oben gehen. Mehr zu Holstein Kiel lesen Sie hier.

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