Die Tür steht den Störchen weit offen

Ein Arbeitssieg sei es gewesen, sagte Ole Werner nach dem Abpfiff. Und man will dem Cheftrainer der Störche nicht widersprechen. Der 2:0-Erfolg von Holstein Kiel in der Zweiten Fußball-Bundesliga bei den Würzburger Kickers war keine Schönheit. Hart ging es zu, teils ruppig. Spielfluss? Für den Kieler Geschmack viel zu selten. Und doch ist ein Sieg ein Sieg. Auch der in Unterfranken ist drei Punkte wert. Holstein hat derer nun bereits zehn, ist wieder Tabellenführer, mindestens bis zum Mittwoch, wenn der Hamburger SV sein Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue bestreitet. Wo soll das noch hinführen? Mit so einer Leistung, auch da lag Werner in seiner Post-Match-Analyse richtig, jedenfalls nicht weit. Holstein zeigte nur in seltenen Momenten das, was man in den vergangenen Wochen fast schon gewohnt war: Dominanz, Spielkontrolle, das Gefühl, alles im Griff zu haben, das Spiel nach eigenen Wünschen zu diktieren. In den Strafraum kombinierte sich die KSV gegen kompakt stehende Würzburger zu selten. Die zweiten Bälle gingen häufig an den Gegner. Das Holz, aus dem Aufsteiger sind: Aber: Die Defensive war einmal mehr der Fels in der Brandung. Gegen den zugegebenermaßen zahnlosen Aufsteiger verteidigte die Viererkette praktisch alles, was heiß hätte werden können, kompromisslos weg. Wer dann vorne noch derart effektiv ist, seine wenigen Chancen vergoldet - dem steht die Tür dann doch wieder weit offen. Holstein Kiel hat es mit einem vergleichsweise schlechten Spiel geschafft, wichtige Punkte einzufahren. Die Annahme vorausgesetzt, dass dies leistungsmäßig ein Ausreißer nach unten gewesen sein dürfte, Holstein in Normalform also in den allermeisten Spielen besser performen wird, dann ist in dieser Spielzeit noch einiges möglich. Vielleicht sogar der Aufstieg? Man wird sehen. Die Saison ist für Prognosen noch viel zu jung. Es hat aber zumindest schon spätere Aufsteiger gegeben, die aus genau diesem Holz geschnitzt waren. Mehr zu Holstein Kiel lesen Sie hier.

Nachspielzeit zum Sieg in Würzburg - Holstein Kiel steht die Tür weit offen