Keine Glücksgefühle bei Ahmet Arslan

Niedergeschlagen, angefasst wirkte Ahmet Arslan nach dem 1:2 von Holstein Kiel gegen den VfL Osnabrück am Sonntag. Glücksgefühle wollten verständlicherweise gar nicht erst aufkommen beim 26-Jährigen – dabei hatte er gerade eben erst sein Premierentor für die Störche erzielt. „Wenn es nach mir geht, treffe ich heute nicht und wir gewinnen“, sagte er. „Man stellt sich seinen ersten Treffer wirklich anders vor. Von daher kann ich mich heute nicht darüber freuen.“ Arslan, der Teamplayer. Die Niederlage des Kollektivs unterdrückte die Glücksgefühle nach seinem technisch starken Treffer aus der Drehung ins Eck in der Nachspielzeit. „Das war total bitter und ärgerlich“, sagte er. „Ich glaube schon, dass wir die eine oder andere Chance hatten, den Anschlusstreffer früher zu machen – dann nehmen wir hier eventuell noch einen Punkt mit. So ist die Enttäuschung natürlich groß.“ Leiden mit der Mannschaft, deren Teil er seit dem vergangenen Sommer ist. Und nie war er so nah dran wie jetzt. Sein Tor war und ist Ausdruck einer Entwicklung, die Ahmet Arslan bei Holstein Kiel genommen hat. Nicht wenige Beobachter hatten ihm diese Entwicklung nicht unbedingt zugetraut. Arslan kam im vergangenen Sommer ablösefrei vom Erzrivalen VfB Lübeck, erhielt als Regionalligaspieler beim Fußball-Zweitligisten einen großzügig langen Vertrag bis 2024. Ein Vertrauensvorschuss für einen, der eher als Neuzugang für die Breite aufgefasst wurde. Lesen Sie auch den Kommentar zur KSV-Auftaktpleite: Ein kleiner Schuss vor den Bug Arslan aber macht sich allmählich. Der flexible Mittelfeldspieler sammelt seine Minuten. Eine im Oktober gegen Würzburg (2:0), fünf im November gegen Hannover 96 (3:0). Zum Jahreabschluss dann drei in Sandhausen (2:0) – und nun wieder fünf samt Torerfolg gegen seinen Ex-Klub Osnabrück, für den er von 2016 bis 2018 gespielt hatte. Arslan klettert im Ranking still und leise nach oben. In der Mannschaft ist er unterdessen längst anerkannt. Arslan fügt sich ein in eine Truppe, in der die Chemie stimmt. Diese Chemie dürfte Arslan zufolge nun auch dafür sorgen, die Enttäuschung vom Jahresauftakt schnell abzuschütteln. „Wir sind ein guter Haufen, eine tolle Truppe. Ich glaube, dass wir damit gut umgehen können, weil wir einfach super Charaktere haben“, sagt er. „Wir müssen jetzt einfach die Ärmel hochkrempeln und weitermachen.“ FC St. Pauli - Holstein Kiel: Nächster Halt: Millerntor. Am Sonnabend (13 Uhr, im KN-Liveticker ) gastiert die KSV beim FC St. Pauli. Und vielleicht sammelt Holsteins Premierentorschütze auch da wieder seine Minuten.

Premierentor für Holstein Kiel - Keine Glücksgefühle bei Ahmet Arslan