Trotz "Not-Abwehr": Holstein Kiel plant keine Nachverpflichtung

Stöver sagte auf Nachfrage von KN-Online: „Ich habe keinen Zweifel, dass die zur Verfügung stehenden Spieler unsere gesteckten Ziele erreichen.“ Das Problem: Innerhalb weniger Tage verringerte sich die Mannstärke in Holsteins Defensive beträchtlich. Rechtsverteidiger Jannik Dehm und Innenverteidiger Stefan Thesker erlitten beide einen Mittelhandbruch und werden wochenlang fehlen, Back-up-Innenverteidiger Tobias Fleckstein wechselte zu Drittligist MSV Duisburg. Da das zweite Glied auf der Linksverteidigerposition nach dem Weggang von Young-Jae Seo (Vertragsende) bislang nicht neu besetzt wurde, weist die Kieler Abwehr aktuell nur fünf Optionen auf: Kapitän Hauke Wahl sowie die beiden Neuzugänge Marco Komenda und Simon Lorenz in der Zentrale, Johannes van den Bergh (links) und Phil Neumann (rechts) auf den defensiven Außenpositionen. Neumann gesperrt, van den Bergh angeschlagen: Hinzu kommt: Rechtsverteidiger Neumann ist von Haus aus Innenverteidiger. Und er darf im Pokal zwar ran, fehlt beim Ligastart gegen Paderborn aber rotgesperrt. Zudem ist Routinier van den Bergh angeschlagen, musste für das Testspiel gegen Enschede zum Ende des Trainingslagers mit muskulären Problemen passen. Holsteins Trainer Ole Werner experimentierte daher in den Testspielen gegen St. Pauli, Wolfsburg, Amsterdam und Enschede mit etatmäßigen Offensivkräften auf den Außenverteidigerpositionen, schickte Finn Porath, Daniel Hanslik und Philipp Sander auf ungewohntes Terrain. Letzterer allerdings verließ das Storchennest auf Leihbasis zu Drittliga-Aufsteiger SC Verl – noch mal eine Option weniger. Transferfenster ist bis zum 5. Oktober geöffnet: Sportchef Stöver sieht dennoch keinen Zwang, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. „Wir sehen keinen Handlungsbedarf, da es absehbar ist, wann die Spieler uns wieder zur Verfügung stehen“, erklärte der 53-Jährige. „Nachverpflichtungen gibt es nur, wenn ein Spieler langfristig ausfallen sollte.“ Heißt: Der aktuelle Kader der Störche ist der, mit dem Holstein in die Saison geht. Und der besitzt laut Stöver ausreichende Qualität. Sollte sich in den ersten Partien der Saison 2020/21 dennoch herausstellen, dass dem nicht so ist, bleibt den Kieler Verantwortlichen noch etwas Zeit zum Gegensteuern: Das Transferfenster ist in diesem Jahr bis zum 5. Oktober geöffnet. Mehr zu Holstein Kiel lesen Sie hier.