IOC-Entscheidung steht: Olympia-Aus für Offshore-Segeln

"World Sailing wurde vom Internationalen Olympischen Komitee darüber informiert, dass das IOC Exekutivkomitee Männer- und Frauen-Kiteboarding (Formula Kite) für die Olympischen Spiele in Paris 2024 abgesegnet hat", heißt es in einer Mitteilung des Welt-Seglerverbandes. Dahinter steht eine nach den Entwicklungen der vergangenen Monate zwar nicht mehr komplett überraschende Entscheidung, aber doch ein Schlag ins Gesicht Verbandes. Bemühungen des DSV vergeblich: Seit mehr als einem Jahr arbeiten neu formierte Zweihand-Teams überall auf der Welt bereits auf eine Olympia-Premiere des Seesegelns hin, der Deutsche Segler-Verband (DSV) verpflichtete mit Tim Kröger einen Offshore-Profi als Bundestrainer und baute Infrastruktur sowie Trainingsgruppen auf - alles vergeblich. "Mixed Double Hand Offshore", das "von den World-Sailing-Mitgliedern demokratisch gewählt wurde und bis zuletzt die erste Wahl des Verbandes blieb", wie World Sailing erklärte, fliegt schneller aus dem olympischen Programm, als es aufgenommen wurde. Kritik an TV-Übertragungs-Möglichkeit und fehlender WM: Das IOC konnte sich mit dem Kielboot-Seesegeln von Beginn an offenbar nicht anfreunden. Zuletzt hatte der olympische Dachverband unter anderem fehlende TV-Übertragungs-Möglichkeiten, Sicherheitsprobleme und eine bislang fehlende WM kritisiert. Der Welt-Seglerverband hatte die Ausgestaltung der Offshore-Disziplin daraufhin angepasst, unter anderem ein fest definiertes Segel-Areal vor der Küste von Marseille hinzugefügt. Segler sind die Leidtragende: Stattdessen wird nun das als Mixed-Event geplante Kiteboarden in eine Männer- und eine Frauen-Disziplin aufgeteilt, um dem geforderten Geschlechterproporz Rechnung zu tragen. Dieser Schritt war von World Sailing als Alternativvorschlag erarbeitet worden - allerdings erst auf Druck des IOC und nicht ohne am Offshore-Segeln als absolute Priorität festzuhalten. Lesen Sie auch: Deutsches Team holt Podiumsplatz beim Ocean Race Europe Die Leidtragenden sind die Segler. "Wir hatten uns schon damit abfunden und waren vorbereitet. Es ist natürlich sehr, sehr enttäuschend. Einfach traurig und sicher auch historisch ungewöhnlich, dass World Sailing in dieser Form vom IOC überstimmt wurde", sagte Max Gurgel, der gemeinsam mit Lena Weißkichel die Olympischen Spiele in Angriff genommen hatte, gegenüber "Yacht Online".