„Das Schichtsystem ist auch aufgrund der hohen Meldezahlen erforderlich“, erklärte Regatta-Organisationsleiter Dirk Ramhorst. „Alle auf die Bahnen zu bringen, geht nur gestaffelt – auch mit der Abfertigung im Hafen.“ Die Herausforderung sei, gleiche Bedingungen für alle zu schaffen. „Bislang läuft es nach Plan“, so Ramhorst. Einige Ergebnisse ließen jedoch lange auf sich warten, weil die Segler bis in den Abend hinein aktiv waren.
Nach schwerer OP wieder voll auf Kurs
Ebenfalls voll im Plan waren Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer. Die Kieler Nacra17-Crew wurde im Dezember vergangenen Jahres in ihrer olympischen Kampagne jäh zurückgeworfen, als Kohlhoff während eines Trainingslagers auf Mallorca ohne äußere Einwirkung eine Hirnblutung erlitt. In Palma musste er sich einer schweren Operation unterziehen, die Genesung nahm viel Zeit und Mühe in Anspruch. Nun nimmt das Team wieder voll Kurs auf die WM in Aarhus und Tokio 2020. „Ich habe noch ein kleines Gewichtsproblem, und das Sehen ist auch noch nicht bei 100 Prozent. Aber ich hoffe, dass das schnell besser wird“, erklärte Kohlhoff. „Wir sind froh, dass wir überhaupt segeln können.“
Starkes Feld bei WM-Generalprobe
Mit den Plätzen fünf und drei legten Kohlhoff/Stuhlemmer gegen die starke Konkurrenz gut los, im dritten Rennen kassierten sie eine Frühstart-Disqualifikation. Nach Tag eins steht der neunte Gesamtplatz. „Es ist ein sehr gutes Feld, aus den Top 15 fehlen maximal fünf“, erklärte Kohlhoff. „Daher sind wir mit dem Ergebnis ganz glücklich.“ Mit drei Tagessiegen führen die Australier Jason Waterhouse/Lisa Darmanin, die 2016 in Rio die olympische Silbermedaillen gewannen. Es folgen die Olympia-Vierten Gemma Jones/Jason Saunders (Neuseeland). Johannes Polgar/Carolina Werner (Hamburg/Kiel) sind 14.
Auch das 119 Boote umfassende Feld der Laser Standard ist stark besetzt. Philipp Buhl startete mit den Rängen fünf und drei gut, auch Neu-Kieler Nik Aaron Willim ist auf Rang 15 noch gut dabei. Der gebürtige Schleswiger legte mit Rang vier beinahe perfekt los, schleppt mit Rang 18 aus der zweiten Wettfahrt aber bereits früh eine große Hypothek mit sich herum.