Sparkassen-Arena Kiel bewirbt sich um Handball-EM 2024

Heim-WM 2019, Europameisterschaft 2024 – und jetzt auch noch die Weltmeisterschaft 2027? Am Freitag entscheidet der Weltverband IHF in Kairo darüber, wer den Zuschlag für die Ausrichtung der Titelkämpfe 2027 erhält. Derweil hat die Kieler Sparkassen-Arena ihren Hut für 2024 in den Ring geworfen. Der Deutsche Handballbund (DHB) bewirbt sich sowohl für die Männer-WM 2027 auch für die Frauen-WM 2025 und die U 21-EM 2023. "Unsere Vision ist es, die 20er-Jahre zum Jahrzehnt des Handballs zu machen“, sagte der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober. Der DHB wird mit Schober, Präsident Andreas Michelmann, Vize-Präsident Bob Hanning, WM-Projektleiter Thomas Freyer sowie den Ex-Profis Isabell und Dominik Klein nach Ägypten reisen. „Es ist für uns eine große Ehre, die Bewerbungen für die WM-Turniere 2025 und 2027 zu unterstützen. Wir durften beide eine Weltmeisterschaft im eigenen Land erleben“, sagte der ehemalige Linksaußen des THW Kiel, Dominik Klein. Deutsche Chancen für 2027 stehen gut: Die Chancen für den DHB stehen gut. Für die Männer-WM 2027 bewerben sich neben Deutschland nur Kroatien, Dänemark und Norwegen als gemeinsamer Ausrichter. Da das Trio aber gleichzeitig noch einziger Bewerber für die WM 2025 ist, steigen Deutschlands Chancen für das Turnier zwei Jahre später. Bei der Frauen-WM 2025 gibt es neben Deutschland und den Niederlanden als Partner keine anderen Bewerber. Die kommenden WM-Turniere der Männer finden in Ägypten (2021) sowie in Schweden und Polen (2023) statt, die der Frauen in Spanien (2021) sowie in Dänemark, Norwegen und Schweden (2023). Hanning: "Wollen im Windschatten des Fußballs fahren": „Wir befinden uns in einem Positionierungskampf, wollen unseren Weg in den nächsten zehn Jahren fortsetzen. Und dieser Weg ist über Welt- und Europameisterschaften sportlich und imagetechnisch deutlich einfacher zu verfolgen“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning am Dienstag im Gespräch mit KN-online. Man habe die Möglichkeit, „die Sportart Handball so zu etablieren, dass sie im Windschatten des Fußballs fahren kann“. Und zwar im Alleingang. Das Modell der Heim-WM 2019, die der DHB in Kooperation mit Dänemark ausrichtete, soll sich nicht wiederholen. „Wir sind stark aufgestellt und haben bewiesen, welche Wucht wir bewegen können“, sagte Hanning. „Wir können uns das wirtschaftlich leisten, die TV-Verträge (Alle Welt- und Europameisterschaften der Männer bis einschließlich 2025 werden im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen, d. Red.) und Zuschauerzahlen geben das her. Und wer ganz oben angreifen will, muss es alleine machen.“ Trip nach Kairo wird Hannings "letzte große Reise": Der Trip nach Kairo, wo der Rat der IHF am Freitagnachmittag seine Entscheidung bekannt geben will, wird Hannings „letzte große Reise für den Verband“. 2021 zieht sich der 52-Jährige aus dem DHB-Präsidium zurück, will sich ganz auf seinen Job als Geschäftsführer der Füchse Berlin konzentrieren und macht keinen Hehl daraus, dass er die WM 2027 unbedingt als „Abschiedsgeschenk“ an Land ziehen will. „Wir haben unsere Bewerbung im Laufe der letzten eineinhalb Jahre gut vorbereitet. Daran hatte Andreas Michelmann einen großen Anteil. Ich wünsche mir sehr, dass wir das Paket mit den Frauen und Junioren zusammen kriegen. 2012 habe ich damals noch mit Holzbanden und Livestreams unserer Partner im Internet angefangen – bis 2030 hätten wir dann alle Weichen gestellt, um den Handball zu positionieren. Das würde mich persönlich sehr zufriedenstellen.“ Handball-EM 2024: Bob Hanning spricht sich für Kiel als Standort aus: Bei Welt- und Europameisterschaften kommt immer wieder auch das bei Fans als „Handball-Hauptstadt“ bezeichnete Kiel als Austragungsort ins Spiel. Und für Bob Hanning ist die bei den Spielen des THW Kiel regelmäßig ausverkaufte Sparkassen-Arena „absolut als Standort geeignet“. Hanning: „Ich persönlich würde Kiel als Austragungsort sehr begrüßen.“ Kiel bewirbt sich um Vorrundengruppe - mit deutscher Beteiligung oder ohne: Realität könnte das zunächst bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland werden. Der DHB hat das Bewerbungsverfahren längst gestartet. Und die Kieler Sparkassen-Arena hat, das berichtete Arena-Geschäftsführer Stefan Wolf am Dienstag, ihren „Hut in den Ring geworfen“. Der Handball-Tempel der Landeshauptstadt bewirbt sich für die Austragung einer Vorrundengruppe – entweder mit deutscher Beteiligung oder ohne. „Wir können die Anforderungen des DHB auf jeden Fall erfüllen“, sagte Wolf und zeigte sich auch angesichts der WM-Vergabe 2027 nicht abgeneigt, aber zunächst zurückhaltend: „Natürlich wären wir auch an der WM 2027 interessiert, aber bis 2027 wird es durch einige Großprojekte auch noch mehr Hallen in Deutschland geben als heute, wird die Konkurrenz größer sein. “ Kennen Sie schon unsere Newsletter? Post aus dem Newsroom: Montag bis Freitag, gegen 17 Uhr, senden wir Ihnen einen Überblick über die Nachrichtenlage in Schleswig-Holstein. Geschrieben wird der Newsletter abwechselnd von Chefredakteur Christian Longardt, seinem Stellvertreter Bodo Stade, Tanja Köhler (Mitglied der Chefredaktion) und Florian Hanauer (CvD). Hier können Sie den Newsletter kostenfrei bestellen. 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