HBL-Chef Schwenker "offen für alles"

Knapp zweieinhalb Spieltage müssen bis Ende Juni noch untergebracht werden. Vor einer virtuellen Sitzung mit allen Klubvertretern der Ersten Liga am Mittwoch unterstreicht Schwenker im Gespräch mit KN-online, dass er noch immer favorisiere, „so lange wie möglich am Round-Robin-System ( Jeder gegen Jeden d. Red. ) mit Hin- und Rückrunde festzuhalten“. Es sei, so Schwenker weiter, vor der Weltmeisterschaft Konsens bei den Klubs gewesen, so weit es geht zu versuchen, die Saison zu Ende zu spielen. „Ich kann nicht einschätzen, ob das noch so ist. Durch den neuen Fall beim THW Kiel hat sich die Lage wieder geändert.“ Lesen Sie auch: Zebras bis 19. Februar in Quarantäne Playoffs und -downs, geteilte Liga, ein Modus nach dem aus dem Schach bekannten Schweizer System oder gar Turniere in verschiedenen „Blasen“ in Deutschland unter strengen Hygienevorkehrungen – Schwenker will sich nicht auf eine favorisierte Modusänderung festlegen, sagt: „Ich bin im Moment offen für alles. Wir müssen sehen, was realistisch und wirtschaftlich, logistisch machbar ist.“ Dabei sei nicht nur die Arbeit der Spielleitung und einer zu Beginn der Pandemie eingerichteten Arbeitsgruppe wichtig, sondern auch der Austausch mit Fernsehanstalten und Sponsoren. Schwenker setzt auf "zeitnahe Entscheidung": „Wir müssen uns mit allen Partnern ins Benehmen setzen. Es gibt laufende Verträge, ein Final Four im DHB-Pokal ist beispielsweise bereits ausgefallen. Wenn wir nicht stattfinden, kostet das Geld“, sagt Schwenker, der sich jedoch auch dem möglichen Reiz einer Modusänderung, etwa durch attraktive Playoff-Spiele, nicht verschließen will: „Wir müssen eine zeitnahe Entscheidung finden. Auch ist es denkbar, ähnlich wie die Europäische Handballföderation eine Deadline zu setzen.“ Kritisch sieht Schwenker die nach der WM in Absprache mit der HBL abgesagten Spiele der Vereine, die Spieler im WM-Halbfinale auf dem Feld hatten: „Wir hatten das so besprochen, das war der Wunsch der Klubs, das hätte man auch anders entscheiden können.“ Allein fünf Partien waren am vergangenen Wochenende, eine Woche nach WM-Ende, auf Wunsch der Klubs, abgesagt worden. Schwenkers Hoffnung: Im September Spiele vor vielen Zuschauern: Der langjährige Manager des THW Kiel (1992-2009) richtet den Blick auf die Existenz der Vereine: „Priorität für die Liga ist, die Vereine wirtschaftlich durch die Pandemie zu bringen. Es gibt momentan viele Kosten, keine Einnahmen. Hinzu kommen Staatshilfen, TV-Verträge, Sponsoren – es ist sehr komplex. Meine größte Priorität wäre, im September, wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist, wieder vor einer relativ großen Zuschauerzahl zu spielen.“

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