Andersson gibt neues Comeback beim THW

Der ungefährdete 37:32-Sieg beim HSC 2000 Coburg sollte für die Handballer des THW Kiel der Aufgalopp für die nächste Etappe im Meisterrennen sein. „Wir müssen jetzt wieder zusammenfinden“, gab Trainer Filip Jicha anschließend als Marschroute aus. Dieses Vorhaben wird aber von Corona-Hürden gebremst. Durch den Ausbruch rund um die dänische Nationalmannschaft müssen die Zebras auch am Sonnabend (20.30 Uhr) gegen die HSG Wetzlar auf Torwart Niklas Landin verzichten. Als Ersatz für den Welthandballer reaktiviert der Rekordmeister erneut Torwarttrainer Mattias Andersson. Der Einsatz von Steffen Weinhold ist fraglich. Nachdem Flensburgs Lasse Møller sowie die Berliner Profis Hans Lindberg und Jacob Holm nach der Nationalmannschaftswoche, in der Dänemark zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Nordmazedonien bestritt, positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ermittelten die zuständigen Gesundheitsämter der zunächst vorsorglich isolierten Bundesliga-Profis zahlreicher Vereine die Kontaktpersonen ersten Grades. Weinholds Einsatz hängt vom Heilungsverlauf ab: Ergebnis: Niklas Landin zählt trotz anhaltend negativer Schnelltests dazu. Sein Bruder und THW- sowie Nationalmannschaftslinksaußen Magnus, der die Infektion bereits im Dezember durchmachte, nicht. Er könnte gegen Wetzlar zurückkehren. Am Mannschaftstraining nahm er am Donnerstag aber noch nicht teil – genauso wenig wie Steffen Weinhold, der sich in Coburg eine schmerzhafte Knöchelprellung zuzog. Ob er am Sonnabend auflaufen kann, hängt vom Heilungsverlauf ab. Die Personalsituation bei den Zebras vor dem Duell mit der HSG Wetzlar, deren nordmazedonischer Spielmacher Filip Mirkulovski ebenfalls positiv getestet und in Quarantäne ist, spitzt sich also zu. Und sorgt so für ein neuerliches Comeback von Mattias Andersson. Der 42-Jährige, der seine Karriere eigentlich 2018 beendete, hatte schon zu Saisonbeginn für fünf Spiele zwischen den THW-Pfosten ausgeholfen, als Landin wegen einer Verletzung fehlte. Nun soll der Schwede zumindest am Sonnabend gegen die HSG Wetzlar Backup für Dario Quenstedt sein. Diese Rolle fiel in Coburg noch Nachwuchs-Keeper Philip Saggau zu. Gegen "Angstgegner" Wetzlar soll nichts dem Zufall überlassen werden: Doch gegen Wetzlar will der THW offenbar alle Register ziehen, sind die Hessen doch der einzige Gegner, der den Zebras in der aktuellen Spielzeit bereits eine Liga-Niederlage (22:31) zufügen konnte. Und das nicht zum ersten Mal. Wenn sich in den vergangenen Jahren eine Mannschaft als Angstgegner der Kieler herauskristallisiert hat, ist das die HSG von Trainerfuchs Kai Wandschneider, der gern tiefstapelt, aber höchste Ansprüche an das Wetzlarer Image als Favoritenschreck hat. Von den letzten acht Duellen gewannen die Kieler nur vier. Der letzte Sieg datiert vom Oktober 2019. Derby gegen Flensburg soll wie geplant stattfinden: Das wollen die Zebras nun ändern, zählt im Meisterrennen mit der SG Flensburg-Handewitt doch jeder Punkt. Das Spitzenspiel zwischen den Tabellenführern nach Plus- (SG) und Minuspunkten (THW), für den 27. März geplant, scheint derzeit nicht in Gefahr. Zwar war die Begegnung der Flensburger mit dem Bergischen HC nach Bekanntwerden von Møllers Infektion verschoben worden, und inzwischen befinden sich auch die SG-Dänen Mads Mensah und Simon Hald in Quarantäne. Mit Stand von Donnerstagabend soll die SG ihre Partie am Sonnabend bei der MT Melsungen aber bestreiten können.

Landin in Quarantäne - Andersson gibt neues Comeback beim THW Kiel