Sechs Minuten vor Abpfiff passierte es bei einem Angriff, in dem sich das Ex-Zebra, das vor einem Jahr vom THW Kiel zum SCM gewechselt war, auf seine typische Art durch die Berliner Abwehr getankt und zum 24:21 getroffen hatte. Anschließend blieb der Isländer unter Tränen am Boden liegen, wurde von Berlins Nationalspieler Fabian Wiede („Das war ein Schock, ich hoffe nur das Beste für ihn“) getröstet und anschließend von SCM-Physiotherapeut Andreas Grothe in die Kabine gebracht, wo die ausgekugelte Schulter wieder eingerenkt wurde. Anschließend wurde Kristjánsson in die Magdeburger Uni Klinik gebracht.
SCM-Trainer Wiegert geschockt
„So richtig freuen kann ich mich über den Sieg leider nicht. Denn wir hätten lieber Gisli behalten als die zwei Punkte. Er hat unheimliche Schmerzen. Der ganze Kabinengang ist voller Geschrei. Es zerreißt mir das Herz“, erklärte SCM-Trainer Bennet Wiegert und zeigte sich geschockt.
Schon vor seinem Wechsel zum THW Kiel im Sommer 2018 hatte sich Kristjánsson an der Schulter des rechten Wurfarmes verletzt, lange an der Blessur laboriert. Nachdem sich das als „neuer Palmarsson“ gefeierte Talent Anfang November 2019 im Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen die linke Schulter ausgekugelt hatte, bestritt er keine Partie mehr für den THW Kiel, wechselte an die Börde. Bei seinem Comeback im Februar 2020 verletzte er sich dann gleich im ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber erneut an der linken Schulter, musste wieder operiert werden. Im Sommer 2020 stieß er dann wieder zum aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga.