THW will wieder in den Spielmodus finden

Zum Jahresausklang erwartet die Handballer des THW Kiel ein Feuerwerk aus Spitzenspielen. Den Auftakt macht heute (18 Uhr, Liveticker auf KN-online ) das Liga-Duell gegen die Rhein-Neckar Löwen, bevor die Zebras am 28./29. Dezember zum Champions-League-Final-Four nach Köln reisen. Doch an Europas Krone will im THW-Lager noch niemand denken. Denn ein Sieg gegen die Mannheimer könnte ein Meilenstein im Titelrennen sein. „Das ist ein Meisterschafts-Spiel“, sagt THW-Star Sander Sagosen vor dem letzten Heimspiel des Jahres. Sagosen: "Sind bereit": Der Norweger, der beim Kieler Comeback nach der Corona-Quarantäne am Sonnabend stark spielte, sieht sich und sein Team auf einem guten Weg zurück in den Alltag. „In Stuttgart haben wir nach 15 Minuten schon gemerkt, dass zehn Tage Quarantäne nicht spurlos an der Kondition vorbei gehen“, sagt er. „Aber wir haben seitdem gut trainiert und sind bereit.“ Lesen Sie auch: THW Kiel meldet sich mit Sieg nach Corona-Pause zurück Für Trainer Filip Jicha geht es nun darum, „dass wir wieder in den Spielmodus kommen“. Für Rechnereien mit der Tabelle, in der die Kieler die wenigsten Minuspunkte (2) haben, in der Gesamtschau auf Platz drei direkt hinter den Löwen rangieren, ist der Tscheche nicht zu haben. „Es geht nicht um Minuspunkte, sondern darum, dass wir gewinnen wollen.“ In den Löwen sieht er einen „Meisterschaftskandidaten“. „Ich kenne Martin (Trainer Schwalb, d. Red.) schon aus der Zeit als er noch HSV-Trainer war. Schon damals war er sehr gut darin, die Favoritenrolle wegzuschieben. Das macht er weiterhin mit Bravour“, sagt Jicha mit einem Augenzwinkern. Mögliches Corona-Comeback von Duvnjak und Horak: Wie genau sich der Kieler Kader für das Top-Spiel zusammensetzt, entscheidet sich erst heute. Möglicherweise könnten die aus der behördlich angeordneten Quarantäne entlassenen Domagoj Duvnjak und Pavel Horak wieder zurückkehren. Beide machen laut Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker seit Montag gute Fortschritte im Aufbautraining. Heute stehen Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lungenfunktion sowie der Blutwerte an. „Wenn die Ergebnisse unauffällig ausfallen, steht dem wohl nichts im Wege, dass sie gegen die Rhein-Neckar Löwen auf der Bank sitzen“, sagt der Mediziner. THW-Mannschaftsarzt: "Werden überhaupt kein Risiko eingehen": Beiden Zebras, die während ihrer Erkrankung leichte Symptome zeigten, bescheinigt er einen „erwarteten Zustand“. „Das ist letztendlich wie bei jeder schweren Virusinfektion. Wenn man zehn Tage nicht trainiert hat und eine Viruslast hat, macht sich das in der Muskulatur und in der Kondition bemerkbar.“ Fest steht für den Arzt: „Wir werden überhaupt kein Risiko eingehen.“ Vor rund einem Monat hatte die Geschichte des Wolfsburger Eishockey-Profis Janik Möser für Aufsehen gesorgt, bei dem nach seiner Covid-19-Erkrankung nur zufällig eine Herzmuskelentzündung entdeckt wurde. „Das Risiko besteht darin, dass die Viruslast im Muskel und im Herzmuskel eventuell noch hoch ist und man dem Herz-Kreislauf-System zu viel abverlangt. Wenn das Herz das nicht leisten kann, kann es zu diesen befürchteten Komplikationen kommen. Zum Beispiel, dass der Sportler eine Herzmuskelentzündung verschleppt und überhaupt nicht wieder an sein Leistungsniveau herankommt“, erklärt Brandecker. Auch Landins Quarantäne aufgehoben: Deshalb sollen die betroffenen Spieler beim THW Kiel weiterhin engmaschig untersucht werden, auch wenn sie sich körperlich fit fühlen. Das gilt auch für Magnus Landin, dessen Quarantäne gestern ebenfalls aufgehoben wurde, der aber noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert hat. Eine große Rolle spielen Duvnjak und Horak in Jichas Planungen für das Löwen-Spiel nicht. „Wenn sie überhaupt spielen, werden das nur sehr kurze Einsätze sein“, sagt er. Zum zweiten Mal mit den THW-Profis auflaufen wird Malte Voigt. Der „Feuerwehrmann“ vom TSV Altenholz ist als Backup für Rune Dahmke (Kniebeschwerden) gefordert. „Wir müssen schauen, ob Rune durchspielen kann“, sagt Jicha. „Aber auch Malte hat das in Stuttgart überragend gemacht.“

Spitzenspiel gegen Löwen - THW will wieder in den Spielmodus finden