28:24: THW gewinnt das 102. Nordderby

Die Marschroute hatte der THW-Aufsichtsratsvorsitzende Marc Weinstock vorgegeben. Für ihn könnte die Saison für den THW am liebsten so aussehen: "Einmal Meister, zweimal Final Four und mindestens dreimal Flensburg schlagen - am besten fangen wir damit schon beim Supercup am Samstag an!" Also nicht eine Wiederholung des letzten Jahres, als die Zebras der SG Flensburg-Handewitt noch im Siebenmeterwerfen mit 31:32 unterlegen waren. Lesen Sie auch: Zebras starten mit Pleite gegen Nantes 2020 wollen es die Kieler besser machen. Also in erster Linie besser als am Donnerstag beim 27:35 in der Champions League gegen Nantes. Als Personal für dieses Unterfangen beordert Cheftrainer Filip Jicha Sander Sagosen, Miha Zarabec und Harald Reinkind in den Rückraum, Magnus Landin und Niclas Ekberg auf die Außenpositionen, Dario Quenstedt erwartungsgemäß ins Tor sowie Patrick Wiencek in der Offensive an den Kreis. Steffen Weinhold und Hendrik Pekeler verstärken die Defensive. Starke Paraden der Keeper: Und es geht gut los. Das erste Tor des Tages erzielt Patrick Wiencek nach feinem Sagosen-Zuspiel (1:0/1.). Beim 5:3 (8.) liegt der THW erstmal mit zwei Toren vorn. Ein gutes Spiel entwickelt sich nicht, eher ein offener Schlagabtausch im 102. Landesderby, in dem Dario Quenstedt (THW) und Benjamin Buric (SG) zwischen den Pfosten mit starken Paraden glänzen. Nur 2100 Zuschauer kommen in den ISS Dome: Klatschpappen wurden im Düsseldorfer ISS Dome verteilt, 2100 sind gekommen. Das zuständige Gesundheitsamt hatte 2640 Besucher zugelassen. „Da wir nur zwei Tage für den Ticketverkauf Zeit hatten, ist diese Zahl sehr ordentlich. Wir sind damit zufrieden“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Stimmung: schwankend. Niveau: könnte besser sein. Aber die Spannung der ewigen Kontrahenten rechtfertigt das Kommen. Und die Tore von Superstar Sagosen. Der Norweger trifft mit dem Pausengong (14:13/30.), macht nach Wiederanpfiff genau da weiter (15:13/31.), muss ordentlich einstecken und trifft dennoch zielgenau zweimal in Folge exakt in den Winkel (18:15/39.). Jetzt sind es schon drei Tore Vorsprung für den deutschen Meister aus Kiel. Doch auch in Düsseldorf gibt es eine gewisse Streuung im Kieler Abschluss: Niclas Ekberg scheitert an Buric (36.), Sagosen an den Pfosten (49.), Zarabec über das Tor (52.). Aus drei Toren wird eins (22:21/52.), werden zwei, werden drei, werden vier (26:22/56.). Weil die Zebras defensiv konsequent zu Werke gehen, hier den größten Fortschritt gegenüber Donnerstag verzeichnen. Auch deswegen macht die zweite Halbzeit so viel Spaß. Ekbergs Treffer zum 28:23 (58.) bedeutet die endgültige Entscheidung. Der erste Titel der Saison geht nach Kiel. Gemeinsamer Rückflug von THW und SG: Wie wird die Stimmung im gemeinsamen Charterflieger der beiden Handball-Dinos wohl sein? Um 23.30 Uhr hebt das Flugzeug von Köln in Richtung Sønderborg ab. Vermutlich feuchtfröhlicher als bei der Siegerehrung. Konfetti regnet, aber ein Statement des Kapitäns gibt es nicht. Auch das ist Corona. "Man of the match" Dario Quenstedt sagt wenig später dennoch: "Das macht doch viel mehr Spaß als gegen Nantes. Wenn wir 100 Prozent spielen, können wir jeden schlagen." Sander Sagosen ergänzt: "Mein erstes Derby, mein erster Titel mit dem THW, ich freue mich sehr." THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 28:24 (14:13): THW Kiel: Quenstedt (1.-60. Minute/12 Paraden), Saggau n.e. – Ehrig n.e., Duvnjak 2, Sagosen 7, Reinkind 1, M. Landin 4, Weinhold 1, Wiencek 2, Ekberg 7/4, Wäger n.e., Dahmke n.e., Zarabec 3, Calvert n.e., Horak, Pekeler 1. SG Flensburg-Handewitt: Buric (1.-60. Minute/13 Paraden), Bergerud (bei einem 7m/0) – Hald, Svan 4, Wanne 4, Jøndal n.e., Steinhauser, Mensah Larsen 2, Johannessen 2, Gottfridsson 1, Semper 4, Pelko 2, Møller 5, Rød. Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweiher) – Strafminuten: THW 2 (Duvnjak), SG 4 (Hald, Gottfridsson) – Siebenmeter: THW 4/4, SG 1/0 (Quenstedt pariert Wanne) – Spielfilm: 1:0, 3:3 (6.), 6:4, 7:7 (15.), 9:9, 9:10 (22.), 12:12, 14:13 – 16:13, 19:16 (40.), 21:18, 22:21 (52.), 25:21, 26:23 (57.), 28:24 – Zuschauer: 2100 im ISS Dome Düsseldorf. Mehr zum THW Kiel lesen Sie hier.

Supercup in Düsseldorf - 28:24: THW gewinnt das 102. Nordderby