THW-Rückraumspieler: Cañellas geht nach Skopje

Am Ende ging alles ganz schnell, aus wechselseitiger Unzufriedenheit wurden Gerüchte, aus Gerüchten am Dienstag Gewissheit: Joan Cañellas verlässt den THW Kiel nach nur zwei Jahren zum Saisonende. Der 29-jährige Spanier und der deutsche Rekordmeister einigten sich auf eine vorzeitige Auflösung seines bis zum 30. Juni 2017 datierten Vertrages. Neuer Arbeitgeber des Rückraumspielers und Vize-Europameisters ist für die kommenden drei Jahre der mazedonische Top-Klub Vardar Skopje (wie berichtet). Über die Höhe der Ablösesumme vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. 2014 war der Weltmeister von 2013 vom mittlerweile insolventen HSV zum THW gewechselt, hatte mit den Zebras im Vorjahr prompt den Meistertitel gewonnen. Nachdem THW-Trainer Alfred Gislason den Kroaten Domagoj Duvnjak zu Saisonbeginn zur unangefochtenen Nummer eins auf der Spielmacher-Position gemacht hatte, zeigte sich Cañellas am Rande der Europameisterschaft in Polen zuletzt unzufrieden, wollte nun schnell Klarheit über seine Zukunft schaffen. „Jetzt kann ich mich voll auf die Rückrunde konzentrieren“, sagte Cañellas am Dienstag im Gespräch mit den Kieler Nachrichten. THW-Geschäftsführer Thorsten Storm betonte nach der schnellen Einigung nochmals: „Angesichts unserer vielen verletzungsbedingten Ausfälle brauchen wir jetzt jeden Mann.“ Geplant sei zudem, so Storm, Cañellas trotz der zahlreichen Neuzugänge (Lackovic, Nilsson, Bilyk) zu ersetzen und mit acht Rückraumspielern in die kommende Saison zu gehen. Der Spanier, der im März mit Ehefrau Patricia sein erstes Kind erwartet, machte am Dienstag keinen Hehl daraus, „ein bisschen enttäuscht“ zu sein. „Ich wollte viele Jahre bleiben. Aber ich bin clever genug, zu erkennen, wenn irgendwo nicht mehr mein Platz ist.“ Für Skopje sprach für die derzeit am Rücken angeschlagene Kieler Nummer 21 nicht nur die geringere Belastung. „Ja, so habe ich mehr Zeit für die Familie, kann Verletzungen vermeiden.“ Mit Raúl González Gutiérrez trifft Cañellas bei Vardar auf einen Trainer, unter dem er bei Ciudad Real (2009-2011) spielte. „Seine Taktik passt perfekt zu mir.“ Bis dahin gilt die volle Aufmerksamkeit den Zebras. „Ich möchte die Saison mit einem Titel beenden. Dann kann ich stolz auf meine Zeit hier sein.“

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