Zwei Tage blieben den deutschen Nationalspielern, um kurz zu verschnaufen und die Enttäuschung aus dem verlorenen Spiel um Platz drei zu verdauen. So ganz hat das bei Hendrik Pekeler noch nicht geklappt. „Das Ende war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt der Kreisläufer des THW Kiel. „Jetzt versuche ich, das so schnell wie möglich abzuhaken.“
Doch das Turnier in Deutschland und Dänemark hat Spuren hinterlassen. Als „brutal hart“ hat Pekeler es empfunden. „Nicht nur die Belastung, sondern auch die Reisestrapazen. Es war mit Abstand das härteste Turnier“, sagt er. Von Berlin reiste das DHB-Team innerhalb der 18 Turniertage über Köln nach Hamburg und zum Spiel um Platz drei noch am selben Abend weiter ins dänische Herning. "Ein paar Tage mehr Pause hätte ich jetzt schon gebrauchen können", sagt Pekeler, der schon zu Saisonbeginn den eng getakteten Terminplan der Top-Spieler in Deutschland kritisiert hatte.
Spielerstatistik der THW-Kiel-Spieler bei der Handball-WM 2019
Gast beim Vereinsjubiläum
Doch die Handball-Welt dreht sich unerbittlich weiter. Schon am 7. Februar 2019 trifft der THW Kiel in der Bundesliga auswärts auf Frisch Auf Göppingen. Zuerst geht es aber nach Glückstadt. Anlass ist ein Testspiel beim MTV Herzhorn aus der Nachbargemeinde. Der Oberligist feiert in diesem Jahr 100. Vereinsjubiläum, der THW Kiel soll als Gast Partystimmung und viele Zuschauer in die Sporthalle Glückstadt Nord bringen.
Elternhaus direkt neben der Halle
Und die hat Pekeler im Alter von 13 bis 16 Jahren selbst erlebt. Keine 200 Meter von der Halle in Glückstadt entfernt steht sein Elternhaus. Mutter Heike und Vater Hein leben noch immer dort. „Jeden Freitag war ich von 14 bis 23 Uhr in der Halle“, erinnert sich der 27-Jährige. „Ich habe jede Möglichkeit genutzt, um mitzutrainieren. Erst mit meiner eigenen Mannschaft und dann bin ich den ganzen Tag geblieben – bis zum Training der ersten Herrenmannschaft.“
Obwohl er wegen einer im Bronze-Spiel erlittenen Brustmuskelzerrung voraussichtlich nicht spielen wird, steht es für den 27-Jährigen nicht zur Debatte, in Kiel zu bleiben. "Ich habe schon während der WM Nachrichten aus Glückstadt bekommen, alle sind super stolz und freuen sich, dass ich nach Hause komme", sagt er.
Spiel restlos ausverkauft
Die 650 Karten waren innerhalb von eineinhalb Tagen vergriffen, eine Abendkasse wird es nicht geben. Den Erlös des Jubiläums-Spiels will der Verein in die Jugendarbeit stecken. „Damit, dass der THW mit dem kompletten Kader kommt, haben wir nicht gerechnet“, sagt Oliver Puls von der Sparkasse Westholstein, der den Kontakt zum Rekordmeister herstellte. „Das freut uns natürlich sehr. Auch wenn wahrscheinlich nicht alle spielen werden.“
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