Vogelgrippe

Das Zeltdach für die Hamburger Alsterschwäne steht: Die mobile Konstruktion am Eppendorfer Mühlenteich zum Schutz vor der Vogelgrippe ist laut Schwanenvater Olaf Nieß am Dienstag fertiggestellt worden.

Die Auswirkungen der Vogelgrippe treffen das Milchland Schleswig-Holstein weitaus schwächer als die Nachbarbundesländer. Man sei besser vorbereitet als 2005, heißt es vom Verband der Geflügelwirtschaft.

Verbraucher müssen sich wegen der Vogelgrippe derzeit keine Sorgen machen, wenn sie Geflügel essen. Experten sehen bislang keine Risiken für den Verzehr von Geflügel- und Putenfleisch.

Zum Schutz vor der Vogelgrippe kommen die Hamburger Alsterschwäne voraussichtlich unter ein Zeltdach. Mit dem Aufbau der mobilen Konstruktion über dem Winterquartier der Tiere am Eppendorfer Mühlenteich werde vermutlich Anfang nächster Woche begonnen, sagte Schwanenvater Olaf Nieß am Donnerstag.

Der Hamburger Schwanenvater Olaf Nieß und der Tierpark Hagenbeck beraten über Schutzmaßnahmen gegen die Vogelgrippe. "Wir sind gerade am Prüfen", sagte Nieß am Mittwoch.

Wegen der Vogelgrippe empfiehlt das zuständige Bundesforschungsinstitut eine Stallpflicht für Nutzgeflügel in Regionen mit einer hohen Wildvogeldichte. Das Risiko einer Einschleppung durch Wildvögel, insbesondere über den Vogelzug sei derzeit hoch, teilte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems in seiner ersten Risikobewertung zur Einschleppung des H5N8-Erregers mit.

Im Kampf gegen die Vogelgrippe will Schleswig-Holstein nicht das geringste Risiko eingehen. Am Dienstag ordnete das Landwirtschaftsministerium für Risiko-Gebiete eine Stallpflicht für Geflügel an. Entwarnung gab es auf der Insel Ummanz bei Rügen: Alle auf einem Bauernhof genommenen Proben sind negativ getestet worden. Dort war bei einer Wildente der gefährliche H5N8-Erreger nachgewiesen worden. Geflügelbauern in Schleswig-Holstein spüren bislang keine Einbußen.

Aus Sorge vor der Vogelgrippe müssen auch in Hamburg Hühner, Enten, Gänse und Puten in den Stall. In Abstimmung mit anderen Bundesländern verhängte Hamburg am Dienstag zum Schutz von Geflügel ein sogenanntes Aufstallungsgebot.

Schleswig-Holstein ist alarmiert: Nachdem ein mit Vogelgrippe infizierter Wildvogel in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt wurde, soll das Geflügel auch in Risikoregionen im Norden im Stall bleiben.

Nach dem ersten Fund des gefährlichen Vogelgrippe-Erregers H5N8 bei einem Wildvogel in Europa wollen mehrere Bundesländer ihr Geflügel besser schützen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) empfahl den Ländern, vorsichtshalber eine Unterbringung von Geflügel in Ställen in die Wege zu leiten.

Der Geflügelwirtschaftsverband Mecklenburg-Vorpommern hat im Zusammenhang mit der Vogelgrippe alle Geflügelhalter aufgefordert, die angeordnete Stallpflicht genauestens zu befolgen.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat Geld von der Europäischen Union zur besseren Überwachung der Vogelgrippe in Deutschland gefordert. Mit dem Nachweis des Erregers H5N8 in einer Wildente auf Rügen und damit dem erstmaligen Auftreten dieses Virustyps in einem Wildvogel in Europa habe sich der Verdacht bestätigt, "dass Wildvögel an dem erneuten Auftreten der Geflügelpest in Europa beteiligt sind", heißt es in einem Brief Schmidts an Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, aus dem die "Passauer Neue Presse" (Montagsausgabe) zitiert.