„Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“ hatte der Journalist und Autor Harald Martenstein bei seiner Lesung im Metro-Kino. Mit alten und neuen Texten aus seinem aktuellen Buch bereitete der auch den NDR-Hörern bekannte „Zeit“-Kolumnist den Zuhörern einen vergnüglichen Abend. Gekonnt überspitzt und amüsant lenkte er den Blick auf sich und seine Mitmenschen.

Sie sind wieder da, die Kieler Sängerinnen und Sänger! Pop, Balladen, Schlager, Swing und vieles mehr, in witzigen und kreativen Arrangements verpackt und stimmlich auf durchweg hohem Niveau, begeisterten das Publikum bei der traditionellen A-cappella-Party im ausverkauften Audimax der CAU Kiel.

Die spinnen, die Finnen! Und das im positiven Sinne, denn die finnische Countryband Steve’n‘ Seagulls tobte sich mit Banjo, Kontrabass & Co. vor 300 begeisterten Zuschauern an Songs von AC/DC bis ZZ Top furios aus. Begonnen hat alles mit einem YouTube-Video.

Vier starke Scheiben sind neu in der Metal- und Rockszene: Slipknot zeigen sich als echte Metal-Alleskönner und Alter Bridge leisten sich auf „Pawns & Kings“ keinen Ausfall. Auch Queensrÿche drehen erfolgreich die Amps auf, während Wanda die schönen Schatten des Glücks besingen.

Der Kabarettist Florian Schröder zog am Dienstagabend im Metro-Kino das Publikum mit seinem Programm „Neustart“ in seinen Bann. Temporeich und gewohnt eloquent führte und verführte er die 150 Zuschauer mit „Kabarett, Comedy und Quatsch“; ein Mix zum politisch-gesellschaftlichen Zeitgeschehen auf durchweg hohem Niveau.

Matze Knop zeigte „Mut zur Lücke“ im Kieler Metro-Kino. Mit dem aktuellen Programm brachte der Comedian und Parodist den sehr gut gefüllten Saal in Feierstimmung. Wie Partyschlager, Parodien sowie Improvisation und Interaktion mit dem Publikum ankamen, lesen Sie hier.

Sommer, Sonne, Pop am Strand: 12. 000 Besucher ließen sich vom Gastgeber R.SH an den Eckernförder Südstrand locken und feierten eine riesige Strandparty mit Konzerten von Christopher, Lotte, Lea und dem umjubelten Headliner Wincent Weiss.

Das Wacken Open Air 2022 ging am frühen Sonntagmorgen zu Ende. Laut Veranstalter feierten 83.400 Menschen friedlich miteinander und machten die Konzerte von Bands wie Slipknot oder Arch Enemy zum Großereignis. Am Abend beginnt der Vorverkauf für Wacken 2023, ein Hochkaräter steht schon fest.

Das Wacken Open Air 2022 läuft seit Donnerstag auf voller Kraft, am Donnerstag wurden erstmals die beiden großen Bühnen Harder und Faster bespielt. Heavy Metal alter Schule von Bands wie Cirith Ungol, Skyline, Mercyful Fate und später die Legende Judas Priest zogen die Metalheads in Scharen auf’s Infield des WOA 2022.

Neues aus der internationalen Metal- und Rockszene: Diesmal gibt’s charmanten Außenseiter-Indierock von den Death Bells, während sich Twenty2-Sänger Jon H. sein Album mit Punkriffs von Good Riddance-Klampfer Luke Pabich aufheizen ließ. Innovative Rockklänge bringen Unprocessed zu Gehör und durchweg Gefälliges spielen Oceans Of Slumber aus Texas.

Die „Uh-Uh“s dürften weit zu hören gewesen sein, denn die Berliner The BossHoss hatte die 7000 Fans am Eckernförder Südstrand voll im Griff und feierte mit ihnen am Sonnabend eine ausgelassene Country-Boogie-Rock-Strandparty. Mittendrin Hits wie „Don’t Gimme That“, „Do It“, „Jolene“ oder „Dos Bros“. Nachmittags hatten Thundermother und Last Bandoleros die Party eröffnet.

Die US-Metal-Band Ugly Kid Joe war kurzfristig für Sepultura eingesprungen und zeigte sich im üppig gefüllten Radio Bob Rockcamp als starker Ersatz. Stämmige Gitarrenriffs und viel Groove. Highlights ihres Kieler-Woche-Konzerts waren die 90er-Hits „Cat‘s In The Cradle“ und „Everything About You“.

Gitte Haenning und Band sorgten für viel Swing und Jazz-Groove auf der Rathausbühne. Das Konzert der 75-jährigen Dänin war ein weiter Blick in ihr Werk, Hits wie „So schön kann doch kein Mann sein“ oder „Ich will alles“ fehlten nicht. Zudem verriet Gitte, wer ihr deutscher Lieblingsinterpret ist.

Sie röhrt und kratzt so gut und so präsent, als seien die genau heute vollendeten 68 Jahre rein gar nichts: Gianna Nannini, die italienische Rocksängerin und Ikone der Frauenbewegung, zeigte sich bei ihrem Konzert in der Wunderino Arena stimmlich voll auf der Höhe und riss ihre Fans nicht nur bei ihren Hits von den Stühlen.

Ein weiteres Konzert, auf das Fans und Band lange warten mussten: Die Hamburger Gothic-Metalband Mono Inc. konnte endlich ihr Album „The Book Of Fire“ live präsentieren und zog die 450 Zuschauer in der Kieler Pumpe mit harten Riffs, stampfenden Rhythmen, prägnanten Melodien sowie einer opulenten Pyro- und Lichtshow in ihren dunklen Bann.

Neues gibt’s aus der schwedischen Progressive-Metal-Schmiede von Tom Englund und Evergrey, die sich auf „A Heartless Portrait“ alles andere als herzlos zeigen. Das gewohnt volle Thrash-Brett zimmern Kreator, aber auch jüngere Acts wie Prior The End aus Bayern und The Same River aus Griechenland wissen, wo der Hammer hängt.

Die „Santiano“ segelt nach zwei Jahren Zwangspause wieder und nahm das Publikum in der nahezu ausverkauften Kieler Wunderino-Arena mit an Bord. Tausende Fans rockten, tanzten und schunkelten mit der Band durchs neue Album „Wenn die Kälte kommt“. Aber Kiel bekam natürlich auch die Klassiker.

Das Frequenz-Festival in Kiel ist eröffnet. Zum dritten Mal beleben experimentelle Musik, Performance und audiovisuelle Kunst die Kulturwelt der Landeshauptstadt. Zum Auftakt gewährte das Nadar Ensemble mit seinem Konzert „Doppelgänger“ im Kulturforum einen faszinierenden Einblick in diese vielfältige Kunstform.

„Disteln am Arsch der Hölle“ heißt das neue Buch des umtriebigen Kieler Künstlers Sven Zimmermann, und da sich hier Anekdoten und Geschichten aus seinem DDR-Rockmusikerleben vereinen, kam die gesamte Band RosaRock noch einmal zu höchst unterhaltsamer Lesung und Konzert auf der Bühne des Kulturforums zusammen.

Maxi Gstettenbauer und sein Programm „Next Level“ waren zwei Stunden feinster Stand-Up-Comedyunterhaltung im mit knapp 140 Zuschauern besetzten Saal im Metro Kino. Schwerpunkt des pointenstabilen Wahl-Kölners war die witzig aufbereitete eigene Vaterschaft, aber es blieb auch Platz für weitere Ausflüge in den Humor-Grenzbereich.