Michelle Yeoh ist zwar längst nicht die erste Schauspielerin, die mit 60 Jahren in Los Angeles einen Oscar erhielt – wird aber in Zeiten, in denen an Geschlechtergrenzen wie an der Pay Gap gerüttelt wird, stärker beachtet. Gibt das auch den norddeutschen Film- und Theaterschaffen einen Schub?

Zum vierten Mal laden die Musikfreunde Kiel vom 17. bis 19. März zum Nordischen Kammermusik Festival mit drei Konzerten. Den musikalischen Schwerpunkt setzt Estland mit der Bratschistin Liisa Randalu und zwei Uraufführungen estnischer Komponisten.

Zuerst waren es eine TV-Serie und ein Roman in England – Nick Hornbys „State of the Union“. Ein Stück über die langjährigen Beziehungen und die Frage, ob und wie es sich lohnt, sie zu erhalten. Für den launigen Schlagabtausch gab es im Kieler Theater Die Komödianten viel Premierenapplaus.

Reisende sind wir doch alle. Die im Urlaub den Alltag hinter uns lassen. Und gern auch den Ort, der sich damit verbindet. Was sich mit dem Phänomen noch alles verknüpft, zeigt sich mal spielerisch, mal nachdenklich in der Schau „Let’s do it all“ in der Stadtgalerie Kiel. Farbig, laut, vielfältig.

Es läuft und läuft und läuft, das Theater. Von Goethe bis Faust und von magischem Zauber bis zur Puppen-Show reicht das Angebot auf den Kieler Bühnen bis 15. März.

In acht kleinen Notizheften hat Franz Kafka über Jahre Notizen, Entwürfe, Skizzen, aber auch Einkaufs- und Vokabellisten gesammelt. Aus dieser Fundgrube hat der Schweizer Regisseur Thom Luz geschöpft und am Schauspielhaus Hamburg einen musikalisch entrückten Abend entwickelt.

Seine Bücher haben therapeutische Funktion, sagt Sasha Filipenko. Für ihn selbst, aber auch für seine Leser. Vermutlich, weil sie der Wirklichkeit in seiner Heimat Belarus und Russland den Spiegel vorhalten. Im Literaturhaus sprach der 39-Jährige über seinen jüngsten Roman „Kremulator“, Musik und Fußball.

Zuletzt war sie im März 2020 in Kiel zu Gast, ihre letzte Lesung vor dem Pandemie-Lockdown. Jetzt ist sie mit dem neuen Buch „Die Verwandelten“ zurück im Literaturhaus und wagt vorsichtig die Prognose: „Jetzt ist es vorbei.“ Ihr Roman hat mit Krieg und Entwurzelung ohnehin ein anderes Thema. Viel Stoff für ein Gespräch am Rande der Lesung.

Es wird viel gebrüllt an diesem Abend im Schauspielhaus in Kiel. Verzweifelt, frustriert, wütend. Und die hungernden Weber in Gerhart Hauptmanns gleichnamigem Sozialdrama haben allen Grund dazu.

Ins Theater nach Lübeck oder Flensburg fahren, zum Konzert nach Flemhude - oder einfach in ein Buch abtauchen, was auch ohne jegliche äußere Ortsveränderung funktioniert - das Kulturleben im Land hält die herrlichsten Möglichkeiten parat.

Gerhart Hauptmanns Drama „Die Weber“ kennen die meisten als Schulstoff. Im Schauspiel Kiel bringt es jetzt Dariusch Yazdkhasti auf die Bühne. Und der Regisseur, Spezialist für große Stoffe, entdeckt darin viel Gegenwart.

Zum internationalen Frauentag slammt gleich eine ganze Reihe Frauen unter dem Motto „Wir bleiben laut“. Comedy-Vergnügen versprechen Metro-Kino und Max Nachttheater – und im Ohnsorg-Gastspiel in Kiel streiten die „leeven Öllern“ mit den erwachsenen Kindern. Jede Menge los auf den Bühnen der Stadt also.

Sie berichten von Explosionen und Sirenen, von Folter und Kriegsgewalt. Und sie versuchen, die Eindrücke, mit denen sie der Krieg überrollt, zu verarbeiten. 17 Autorinnen und Autoren kommen im Buch „Aus dem Nebel des Krieges“ zu Wort und berichten vom Leben mit dem Krieg. Herausgeberin Kateryna Mishchenko stellte das Buch im Kieler Literaturhaus vor und hatte vorab Zeit für ein Gespräch.

Anfang Januar ist Tänzer Vitalii Netrunenko vom Kiewer Nationalballett ans Theater Kiel gewechselt. Trotz des Kriegs in der Ukraine kam er lange nicht auf die Idee, sein Land zu verlassen. Er erzählt von der harten Realität in Kiew – und wie er das Leben an der Kieler Förde wahrnimmt.

Zehn Folgen lang hat Simone Buchholz die Staatsanwältin Chastity Riley im Sumpf des Hamburger Verbrechens ermitteln lassen. Mit dem unwiderstehlichen Seestück „Unsterblich sind nur die anderen“ macht sich die in Hamburg lebende Autorin jetzt auf zu neuen Ufern.

Sie wollen wissen, was auf den Bühnen der Stadt und im Umland so läuft? Hier ein Rundgang durch die Woche und die ganze Vielfalt vom 16. bis 23. Februar. Die Literatur-Events sind auch dabei.

Die Geschichte vom kleinen Mann, der in den herrschenden Verhältnissen zerrieben wird, passt in die Zeit. Kein Wunder, dass Georg Büchners „Woyzeck“ derzeit auf vielen Theaterbühnen zu sehen ist. Nach Lübeck und Hamburg zeigt jetzt das Landestheater den Klassiker; und für die Inszenierung der Musical-Version von Tom Waits gab es in Rendsburg rauschenden Applaus. 

Live-Hörspiel, Tanztheater aus Afrika, Musikkabarett oder Nordseekrimi: Was vom 9. bis 15. Februar auf den Kieler Bühnen und im Literaturhaus läuft, zeigt die ganze anregende Bandbreite von Theater bis Literatur.

Den Weg zur Film AG des Studentenwerks SH fand Thomas Plöger schon als Schüler. Beginn einer Verbindung für ein ganzes Berufsleben, in dem Plöger zahlreiche Studierendengenerationen mit der studentischen Kulturarbeit vertraut hatte. Jetzt hat sich der langjährige Leiter des Bereichs Kultur in den Ruhestand verabschiedet.

Das war schon ein kleiner Coup, als „Romeo und Julia“ 2014 als erstes Kieler Sommer-Musical am Seefischmarkt herauskam. Mit einem Original-Soundtrack von Peter Plate und Ulf Leo Sommer. Acht Jahre später hat das Pop-Duo der Shakespeare-Tragödie einen neuen Score geschrieben.