Auf den Energieverbrauch kommt es an

Fünf Tipps, wie Sie den CO₂-Fuß­abdruck Ihres Hauses senken – und dabei Geld sparen

Gerade bei der Dämmung des Daches ist große Sorgfalt angesagt.

Gerade bei der Dämmung des Daches ist große Sorgfalt angesagt.

Bremen/Wuppertal/Köln. Wie groß der CO₂-Fußabdruck eines Gebäudes ist, hängt maßgeblich auch vom Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner ab. Selbst in einem Passivhaus wohnen die Menschen nicht automatisch klimaneutral. Das gilt erst recht in einem schlecht gedämmten Altbau mit Gasheizung. Aber in jedem Haus können Energieverbräuche gesenkt werden.

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1. Energie sparen

Einer Studie zufolge können auch ohne Investitionen bis zu 30 Prozent Einsparung bei der Raumwärme und bis zu 70 Prozent beim Warmwasser erzielt werden, erklärt Stefan Thomas vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie: „Im Durchschnitt sind 15 bis 20 Prozent möglich. Jedes Grad niedrigere Temperatur bringt 6 bis 9 Prozent.“ Erreicht werden kann dies unter anderem, indem Räume weniger und individuell geheizt werden.

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Weitere effektive Einsparmöglichkeiten: Duschen statt baden, Stoßlüften statt Fenster dauerhaft auf Kipp stellen, Elektrogeräte nicht im Standbybetrieb laufen lassen, undichte Fugen an Fenstern und Türen abdichten und LED-Leuchten verwenden.

2. Technik optimieren

Wer ein neues Elektrogerät anschafft, sollte auf hohe Energieeffizienz achten. Im Idealfall sind diese mit einem „A“ ausgezeichnet. Die Heizungsanlage sollte regelmäßig fachkundig gewartet werden, damit sie möglichst effektiv arbeitet. Nach einem hydraulischen Abgleich sind Heizungen bis zu 15 Prozent effizienter.

Eine schlecht arbeitende Umwälzpumpe ist ein Energiefresser. Sie sollte deshalb rechtzeitig erneuert werden. Die Heizkörper sollten bei Bedarf entlüftet und nicht zugestellt werden.

Geld vom Staat

Viele Maßnahmen, die zur Verbesserung der Energiebilanz führen, werden mit Fördermitteln unterstützt. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude sieht zinsgünstige Darlehen oder Tilgungszuschüsse in Höhe von bis zu 25 Prozent für eine energetische Sanierung der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und Optimierung der Heizung vor. Der Einbau einer effizienten Heizungsanlage wird sogar mit bis zu 55 Prozent bezuschusst. Die Sanierung muss allerdings von anerkannten Energieeffizienzexperten geplant und begleitet werden. Die Kosten für ihre Arbeit werden zur Hälfte übernommen. Weitere Fördertöpfe bieten viele Bundesländer und Kommunen.

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3. Erneuerbare Energien nutzen

Wo möglich, sollten Strom und Wärme klimaschonend produziert werden. Fotovoltaikanlagen können auf viele Hausdächer, aber auch auf Garagen oder an Balkonen installiert werden. Überschüssig produzierter Strom kann in Speichern bevorratet werden. Mit einer Solarthermieanlage wird an vielen Tagen im Jahr umweltfreundlich warmes Wasser erzeugt.

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Für die Heizung bieten sich insbesondere Wärmepumpen an. Wer ein großes, gut erreichbares Grundstück besitzt, kann auf Erdwärme setzen. Die am weitesten verbreitete Alternative ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die vergleichsweise wenig Platz benötigt. Damit sie möglichst wenig umweltbelastend erzeugten Strom verbraucht, sollte sie mit einer PV-Anlage kombiniert werden, rät Reinhard Stewen vom Verband Privater Bauherren (VPB). Im Regelfall wird die Wärmepumpe mit einer Flächenheizung gekoppelt. Sie kann aber auch mit ausreichend großen Heizkörpern betrieben werden.

Immer mehr Kommunen bieten inzwischen Nah- und Fernwärme an. Sie ist umweltfreundlich, wenn sie zum Beispiel aus Geothermie, Altholz- oder Biomassekraftwerken, Müllverbrennung oder Industrieabwärme gespeist wird.

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4. Energetisch sanieren

„Vor dem Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung sollte der Energiebedarf eines Gebäudes durch Effizienzmaßnahmen so weit wie möglich gesenkt worden sein“, erklärt Thomas. Dafür werden Fassaden, die oberste Geschossdecke und die Kellerdecke gedämmt. Türen und Fenster lassen möglichst wenig Wärme durch. Die kontrollierte Wohnraumlüftung hilft, Wärme aus der Raumluft effektiv zurückzugewinnen.

Empfohlen wird, vor der Sanierung einen Energieberater hinzuziehen. Matthias Wohlfahrt vom Verein Architects for Future Deutschland rät zum überlegten Einsatz von Technik und möglichst zu passiven baulichen Maßnahmen: „Bevor voreilig eine Klimaanlage installiert wird, sollte erst der Sonnenschutz eingebaut sein oder das Dach gedämmt werden.“

5. Reboundeffekte vermeiden

Oft werden positive Effekte, die ein hocheffizientes und nachhaltiges Gebäude bewirken, zumindest teilweise wieder aufgezehrt. Das geschieht zum Beispiel, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner eines Passivhauses auf der grünen Wiese täglich mehrere Wege mit einem SUV zurücklegen. „Neben dem Wärme- und Stromverbrauch spielt die Mobilität eine wichtige Rolle für den persönlichen CO₂-Fußabdruck“, erklärt Emanuel Lucke von Architects for Future. Die eigenen Komfortansprüche sollten grundsätzlich hinterfragt werden, ergänzt Stewen: „Wir müssen auch unseren Lebensstil ändern.“

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