Garten im November: Was im Herbst zu tun ist
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Kraftakt: Kompost umzusetzen ist anstrengend – immerhin friert man dabei selbst im November nicht.
© Quelle: Gargonia - stock.adobe.com
Nicht nur Medizinerinnen und Mediziner wissen es: Tageslicht tut gut, und selbst an trüben Novembertagen ist es draußen viel heller als im Wohnzimmer. Ob Sie Laub vom Rasen rechen oder Pflanzlöcher graben – es lohnt sich nicht nur für die Pflanzen. Wer gärtnert, tankt Licht, frische Luft und wird mit einem Gefühl der Zufriedenheit belohnt. Dass je nach Tätigkeit auch Muskelkater inklusive ist, lässt sich durchaus verkraften.
Außerdem brauchen Sie für manche Tätigkeiten mehr Fingerspitzengefühl als Kraft: Winterpostelein kann zum Beispiel immer noch auf die leeren Gemüsebeete gesät werden. Die Samen sind so winzig, dass Sie eine ruhige Hand beim Säen brauchen. Für die Küche verwertbar sind seine Blättchen als Salatbeigabe zwar erst im März und April – trotzdem lohnt sich die späte Aussaat. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, werden die überwinterten Posteleinpflänzchen im Beet durchstarten und weiterwachsen.
Obstbäume pflanzen
Für winterharte Arten wie Äpfel, Birnen oder Kirschen gilt der Herbst als ideale Pflanzzeit. Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können die Gehölze eingesetzt werden. Um diese Jahreszeit sind sie in Obstbaumschulen oft als günstige, sogenannte wurzelnackte Pflanzen zu haben. Diese Bäume werden ohne Topf und Erde verkauft und wachsen sehr gut an. Sie müssen lediglich darauf achten, dass die Wurzeln nicht austrocknen und sie vor dem Pflanzen für einige Stunden in einen Eimer mit Wasser stellen. Ebenso wie bei im Topf gekauften Bäumen sollte die Veredelungsstelle über der Erde liegen.
Staudenphlox vermehren
Der beliebte Sommerblüher lässt sich durch Teilen vermehren. Im Spätherbst ist die auch als Flammenblume bekannte Staude schon in der Winterruhe und verkraftet diese Maßnahme gut. Die oberirdischen Triebe sind im November meist abgestorben und können rund zehn Zentimeter über der Erde abgeschnitten werden. Danach graben Sie den Wurzelballen aus und teilen ihn mit dem Spaten oder einem ausgedienten Brotmesser in drei bis vier Stücke. Anschließend pflanzen Sie diese Teilstücke an sonnigen, nährstoffreichen Standorten wieder neu ein. Übrigens: Sie haben dadurch nicht nur mehr Phlox im Garten, sondern verjüngen die Staude und halten sie blühfreudig. Das Teilen ist nur alle fünf bis acht Jahre nötig.
Kompost umsetzen
Diese Routinearbeit ist so anstrengend wie ein Krafttraining, aber sehen Sie es einfach positiv: Sie frieren dabei nicht, sondern wärmen sich auf. Beim Umsetzen werden alle organischen Gartenabfälle, die gerade auf dem Kompost liegen, neu geschichtet. Durch das Umsetzen des Materials wird alles gut durchmischt, durchlüftet und die Umwandlung zu Humus beschleunigt.
Sie brauchen dafür einen leeren Kompostbehälter, der direkt an den bestehenden Kompost angrenzt. Mit einer Schaufel befördern Sie das organische Material aus dem Kompost in den zweiten Behälter: Die oberen Bestandteile sind noch kaum zersetzt und grob, sodass Sie für diese Schicht möglicherweise mit einer Grabegabel besser arbeiten können. Spätestens, wenn Sie sich weiter nach unten vorgearbeitet haben, ist eine Schaufel das ideale Werkzeug. Nach dem Umsetzen haben Sie den Kompost quasi auf den Kopf gestellt und den ersten Behälter geleert. Der umgesetzte Kompost reift bis zum Frühling weiter, und in den nun leeren ersten Behälter füllen Sie wieder neues Material nach.
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Solange die Herbstsonne noch scheint: Jetzt ist die richtige Zeit, Zwiebelblumen, die im Frühjahr blühen sollen, in die Erde zu geben.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
Tulpen pflanzen
Solange der Boden nicht gefroren ist, können Sie noch für Blütenpracht im Frühling sorgen. Besonders gut funktioniert ein spätes Stecken bei Tulpenzwiebeln, denn sie trocknen nicht so schnell aus wie die Zwiebeln der Narzissen. Die jeweiligen Zwiebeln können unterschiedlich groß sein. Die Frage nach der richtigen Tiefe des Pflanzlochs „beantwortet“ die jeweilige Zwiebel deshalb am besten selbst: Setzen Sie die Zwiebel ungefähr so tief, dass die Erdschicht darüber etwa doppelt so hoch wie die Zwiebel ist. Diese einfache Faustregel gilt nicht nur für Tulpen, sondern für die meisten Zwiebelblumen. Gießen müssen Sie nach dem Stecken nicht. Tulpen mögen es eher trocken und würden bei zu gut gemeinter Wasserversorgung in der Erde verfaulen.
Herbstsalate nutzen
Winterendivien, Zuckerhutsalat und Radicchio vertragen leichten Frost und können lange draußen auf den Beeten bleiben. Geerntet wird in milden Wintern einfach nach Bedarf. Ein dünnes Vlies, das vor Frostnächten aufgelegt wird, schützt die Pflanzen zudem erstaunlich gut. Sinken die Temperaturen dauerhaft unter minus fünf Grad, ernten Sie die Salate vorsichtshalber. In Zeitungspapier eingeschlagen und im Kühlschrank oder ähnlich kühl gelagert halten sie sich mehrere Wochen.