Igel füttern im Winter: Was fressen die Tiere?
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Ein Igel sitzt im Gras.
© Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil
Neugierig schnüffelt ein Igel im Garten umher – vielleicht auf der Suche nach etwas Essbarem? Wann es ratsam ist, Igeln Futter anzubieten und was die Tiere fressen, lesen Sie hier.
Darf man Igel füttern?
„Igel sind Wildtiere und versorgen sich in der Regel selbstständig mit ausreichend Nahrung“, informiert die Zeitschrift „Öko-Test“. Meist würden die nachtaktiven Tiere in der Natur genug zu fressen finden. Schwieriger sei die Nahrungssuche, wenn die Böden gefroren sind. An heißen Sommertagen könne man die Tieren mit einer Schale Wasser unterstützen. Gut genährte Igel zu füttern, kann ihren natürlichen Rhythmus stören oder die Gesundheit der Tiere gefährden, warnt die Tierrechtsorganisation Peta.
Igel zu füttern, wenn sie gesund und fit sind, ist also nicht nötig. Außerdem zählen Igel in Deutschland zu den besonders geschützten Arten. Man darf sie nicht einfach aus der Natur entnehmen. Es sei denn, sie sind krank oder hilfsbedürftig. Solche Igel können auf die Hilfe und das Füttern durch den Menschen angewiesen sein – aber nur für eine begrenzte Zeit. „Das Ziel jeder Igelhilfe muss sein, die Tiere so bald wie möglich wieder gesund in die Freiheit zu entlassen“, mahnt der Verein Pro Igel.
Als hilfsbedürftig gelten laut Pro Igel verwaiste Igelsäuglinge, verletzte und kranke Igel ebenso wie junge Igel, die Anfang November noch weniger als 500 Gramm wiegen. Einen unterernährten Igel erkennt man daran, dass sein Körper wurstförmig statt birnenförmig ist. Außerdem hat er eingefallene Flanken und eine deutliche Einbuchtung hinter dem Kopf.
Was fressen Igel?
In der freien Natur ernähren sich Igel von Insekten. Sie fressen etwa Laufkäfer, Regenwürmer, Ohrwürmer und Larven von Nachtschmetterlingen. Auch Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen stehen auf dem Speiseplan der Winterschläfer, die sich für die kalten Monate ein Fettpolster anfressen.
Wer einen hilfsbedürftigen Igel gefunden hat und das Tier aufpäppeln möchte, sollte folgende Fütterungshinweise des Vereins Pro Igel beachten:
- Nicht nur Katzenfutter geben. Besser Katzenfutter und mit Ergänzungsfutter zu gleichen Teilen vermischen und den Igel damit füttern. Als Ergänzungsfutter gilt etwa Hackfleisch, Rührei oder Süßwasserfisch – immer durchgegart und ungewürzt.
- Das Katzenfutter sollte einen Fleischanteil von mindestens 60 Prozent aufweisen.
- Damit sich der Igel nicht auf eine Geschmacksrichtung festlegt, Katzenfutter verschiedener Hersteller und Sorten füttern.
- Ist ein Igel sehr krank oder verweigert die Katzenfutter-Fleisch-Mischung, kann man auf Reptilienfutter wie Heuschrecken oder Insektenlarven umschwenken. Das ist allerdings recht teuer.
- Igel trinken nur Wasser. Das Wasser in einer flachen Schale anbieten.
- Genaue Mischverhältnisse von Igelfutter und weitere Tipps erläutert Pro Igel in der Broschüre „Ernährung hilfsbedürftiger Igel“.
Was dürfen Igel nicht fressen?
Nicht alles, an dem Igel nagen oder schlecken, ist auch gut für die Tiere. Folgende Lebensmittel sollte man ihnen nicht anbieten:
- Obst, Gemüse, Nüsse und Kerne,
- Igel vertragen keine Laktose, also auch keinerlei Milchprodukte,
- Babybrei,
- Avocados können für Igel giftig sein,
- Getreideprodukte wie Brot oder Reis,
- Salziges und Süßes,
- Heiße Speisen oder solche, die direkt aus dem Kühlschrank kommen.
- Von fertigem Igel-Futter, ob trocken oder nass, rät der Verein Pro Igel ab.