Von Florfliegen bis Wildbienen: Diese praktischen Nützlinge helfen bei der Gartenarbeit
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Im Garten bringen sie tatsächlich Glück: Marienkäfer fressen Schädlinge.
© Quelle: Jill Dimond/Unsplash
An unserem Garten bleiben oft Spaziergängerinnen und Spaziergänger stehen, bewundern die wilde Pracht und sagen seufzend: „Ist aber ganz schön viel Arbeit, so ein Garten.“ Ich lächle dann und denke an den Spaß, den mir diese „Arbeit“, die ich lieber Gärtnern nenne, macht – und an die vielen Helferinnen und Helfer, die mich dabei unterstützen. Ich gärtnere nämlich nicht alleine. Bei uns gärtnern unzählige Nützlinge mit. In einem gesunden Garten fliegen, summen und brummen sie durch die Luft, krabbeln auf der Erde und graben sich durch den Boden. Sie halten uns Schädlinge vom Leib, lockern die Erde, räumen Abfälle weg und sorgen für eine reiche Obst- und Gemüseernte. Ein Überblick:
Marienkäfer
Jeder kennt sie, jeder mag sie, die lustigen gepunkteten Käfer. Es gibt sie in Gelb, Schwarz oder Rot, mit wenigen oder mit vielen Punkten. Nützlich sind sie alle, ganz unabhängig von Farbe oder Punktezahl. Bis zu 3000 Blatt- und Schildläuse schafft eine einzige Marienkäferlarve, bevor sie sich verpuppt. Der 22-Punkt-Marienkäfer ist etwas aus der Art geschlagen: Er ernährt sich von Mehltau. Die Läuse sind immer zuerst da, aber auf die Marienkäfer ist Verlass. Zumindest, wenn man natürliche Rückzugsräume und Überwinterungsmöglichkeiten in Form von kuscheligen Laubhaufen schafft. Man kann auch Kiefernzapfen aufhängen, unter deren Schuppen können die Käfer trocken und geschützt übernachten.
Wildbienen
Die Familie der Wildbienen ist riesig, mehr als 550 verschiedene Arten gibt es in Deutschland, auch die Hummeln gehören dazu. Die gute Nachricht: Die wenigsten Wildbienen können stechen. Wildbienen helfen dabei, die Vielfalt im Garten zu erhalten. Vor allem Wildblumen und Wildkräuter sind auf die Bestäubung durch sie angewiesen. Auch bei der Bestäubung von Obst- und Gemüsepflanzen leisten sie gute Dienste. Gut zwei Drittel der Wildbienenfamilie nisten im Boden. Wer also mal eine Hummel aus einem Erdloch kriechen sieht, hat wahrscheinlich einen Hummelbau entdeckt. Man kann sie unterstützen, indem man eine große Vielfalt an Blumen und Kräutern pflanzt, nicht jedes Unkraut sofort rausreißt und kleine wilde Ecken mit blühendem Ehrenpreis, Löwenzahn und Taubnesseln zulässt. Für die Überwinterung sind einige Arten auf hohle Pflanzenstängel angewiesen, deshalb: Stauden erst im Frühjahr zurückschneiden.
Vögel
Amseln, Meisen, Rotkehlchen und Co. helfen dabei, eine Reihe von Schädlingen zu dezimieren. Raupen, Läuse, kleine Schnecken, Spinnen und Käfer stehen auf ihrem Speiseplan. Bis zu 100.000 Insekten verfüttern etwa Meisen an ihren Nachwuchs. Mit Nistkästen und zusätzlichem Futter im Winter lädt man Vögel in den Garten ein. Das muss kein extra Vogelfutter sein. Es reicht, den Garten vielfältig mit Stauden, heimischen Sträuchern und Bäumen zu gestalten und vertrocknete Samenstände bis zum Frühjahr stehen zu lassen. Die Samen von Sonnenblumen, Amaranth und Sonnenhut sind sehr begehrt.
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Florfliegen
Diese Nützlinge sind gar nicht so leicht zu entdecken mit ihren zarten, durchsichtigen Elfenflügeln. Das liegt vor allem daran, dass die erwachsenen Tiere dämmerungs- und nachtaktiv sind. Sie – Spitzname „Blattlauslöwe“ – helfen dabei, Blattläuse und Milben loszuwerden. Bis zu 100 davon verspeist eine Florfliegenlarve jeden Tag. Die Larve läuft kopfschüttelnd durch die Gegend, und sobald ihr Kiefer an eine Laus stößt, beißt sie zu. Wenn man an Blättern kleine weiße Kügelchen an hauchdünnen Stielen entdeckt, die wie Miniluftballons im Wind wehen, handelt es sich um die Eier der Florfliege. 100 bis 900 Stück legt ein Florfliegenweibchen davon in der Nähe von Blattlauskolonien. Sie übernachten gern zwischen trockenen Holzspänen oder in Kiefernzapfen. Am besten füllt man diese in ein rotes Kästchen und hängt es unterm Dachvorsprung auf. Mit Katzenminze lassen sich die Florfliegen in den Garten locken, sie lieben den Geruch der Blätter.
Würmer
Sie scheuen die große Bühne und arbeiten lieber im Verborgenen, dort aber unermüdlich. Sie durchlüften den Boden und produzieren dabei allerbesten Dünger. Bis zu zehn Blätter zieht ein Wurm Nacht für Nacht unter die Erde. Dort zersetzen sie sich und erhöhen den Humusgehalt. Man kann die Würmer bei ihrer Arbeit unterstützen, indem man alte Blätter und Pflanzenreste liegen lässt und ab und zu mit einer dünnen Mulchschicht aus Rasenschnitt für ein Festmahl sorgt.
Igel
Trotz seiner 6000 bis 8000 Stacheln pro Exemplar ist er extrem liebenswert. Da die Tiere eine Laktoseintoleranz haben, bitte keine Milch für sie hinstellen, sie können daran tatsächlich sterben. Igel suchen im Boden nach Larven, Ringelwürmern und anderen wirbellosen Insekten. Auch kleinere Schnecken und Aas stehen auf ihrem Speiseplan – die perfekten Saubermacher also. Für ihre Körpergröße sind die nachtaktiven Tiere ganz schön laut: Sie grunzen, schmatzen, schnaufen und fauchen vor sich hin. Am besten lässt man einen großen Laubhaufen in einer Gartenecke liegen. Sie richten sich darin gerne eine Wohnung für den Winter ein. Wenn einem das zu unordentlich ist oder der Platz im Garten fehlt: Die Tiere nehmen auch gerne ein selbst gebautes oder gekauftes Igelhäuschen an.
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