Spieler können zerstörte ukrainische Maschine im Flugsimulator fliegen – und so beim Wiederaufbau helfen
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Publikumsmagnet bei der Ila in Berlin: Besucherinnen und Besucher der Luftfahrtmesse durften die Antonow AN-225 aus nächster Nähe bestaunen.
© Quelle: dpa
Gaming-Fans haben Grund zur Freude: Spielerinnen und Spieler des Microsoft Flight Simulator (MSFS) können sich ab sofort ans Steuer des größten jemals gebauten Flugzeugs setzen – der Antonow An-225 „Mriya“ (ukrainisch für „Traum“). Das teilte Microsoft am Montag mit.
Besonders ist, dass die einzigartige Maschine, gebaut in der Ukraine, so nicht mehr existiert. Kurz nach dem Beginn der russischen Invasion wurde das Frachtflugzeug am 27. Februar 2022 bei Kämpfen nahe Kiew zerstört. „Russische Invasoren“ hätten das „Flaggschiff“ der ukrainischen Luftfahrt auf dem Gewissen, teilte der Rüstungskonzern Ukroboronprom damals mit.
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Erlöse sollen bei Wiederaufbau helfen
Laut Microsoft sei die Antonow im MSFS ein „Teil der laufenden Bemühungen zur digitalen Erhaltung“ in dem Simulationsspiel. Die Maschine ist seit Montag für knapp 20 Euro im In-Game-Markplatz für PC erhältlich. Ab Ende März soll das Modell auch für die Xbox Series X/S und die Cloud-Versionen verfügbar sein. Alle Erlöse gehen laut Microsoft an die Antonow Corporation, um bei dem Wiederaufbau der „Mriya“ zu helfen.
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News Bilder des Tages Ukraine-Konflikt, Antonow An-225, Zerstörung am größten Frachtflugzeug der Welt Damaged Largest Ukrainian Transport Plane Antonov An-225 Mriya Dream At The Gostomel Airfield Near Kyiv A hangar containing the damaged largest Ukrainian transport plane Antonov An-225 Mriya Dream at the Gostomel airfield near Kyiv, Ukraine, 04 April 2022 Kyiv Ukraine PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xMaxymxMarusenkox originalFilename: musienko-notitle220404_npuC1.jpg
© Quelle: IMAGO/NurPhoto
Antonow An-225 „Mriya“: Tragflächenspannweite von 88,4 Meter
Das sechsstrahlige Frachtflugzeug war der Stolz der Ukraine und ein vielbestaunter Gast auf vielen Flughäfen der Welt. Es hatte eine Tragflächenspannweite von 88,4 Meter. Das maximale Startgewicht lag bei 640 Tonnen – etwa um die Hälfte höher als bei einem voll beladenen Jumbojet (Boeing B747) mit 447 Tonnen. Die maximale Reichweite lag bei knapp 15.500 Kilometern, die maximale Geschwindigkeit bei 850 Kilometern pro Stunde. Sie wurde für den Transport von schweren Lasten wie der sowjetischen Raumfähre Buran entwickelt.
Es gab nur ein Exemplar der Antonow An-225 „Mriya“. Ursprünglich waren zwei geplant, die zweite Maschine wurde allerdings nie fertiggestellt. Das Flugzeug absolvierte am 21. Dezember 1988, nach rund drei Jahren Bauzeit, seinen Jungfernflug. Die Zahl 225 stand für die Menge an Fracht, die das Flugzeug transportieren konnte – insgesamt 225 Tonnen.
Untersuchungen wegen verpasster Rettung der „Mriya“
Nach der Zerstörung vor einem Jahr soll das Flugzeug wieder aufgebaut und flugfähig gemacht werden. Dazu sollen auch Teile des nicht fertiggestellten zweiten Exemplars verwendet werden. Wie weit diese Arbeiten sind, ist nicht bekannt. Laut Ukroboronprom lägen die Kosten für den Wiederaufbau bei mehr als 3 Milliarden US-Dollar.
Unterdessen wurden im vergangenen Jahr Untersuchungen eingeleitet, ob die „Mriya“ hätte früher ausgeflogen werden können. Unter anderem hätte ihr kurz nach Ausbruch des Krieges ein Standplatz am Flughafen Leipzig/Halle zur Verfügung gestanden. Wegen der verpassten Rettung des Flugzeugs war der Generaldirektor des staatlichen Flugzeugbaukonzerns Antonow, Serhij Bytschkow, bereits Ende März 2022 entlassen worden.
Mit dpa-Material