Youtube: Faktenchecker fordern bessere Maßnahmen gegen Desinformationen

Auf einem Smartphone ist das Logo von Youtube zu sehen. Die Plattform solle besser gegen Desinformationen vorgehen, fordern Faktencheck-Organisationen.

Auf einem Smartphone ist das Logo von Youtube zu sehen. Die Plattform solle besser gegen Desinformationen vorgehen, fordern Faktencheck-Organisationen.

Essen. Mehr als 80 professionelle Faktencheck-Organisationen aus über 40 Ländern haben an Youtube appelliert, Schritte gegen Desinformation zu unternehmen. In einem offenen Brief fordern sie die Chefin von Youtube, Susan Wojcicki, auf, mindestens vier Schritte in die Wege zu leiten, damit das Unternehmen nicht mehr „einer der wichtigsten weltweiten Kanäle für Online-Desinformation und Fehlinformationen“ ist, wie das Recherchekollektiv Correctiv am Dienstag in Essen mitteilte. Youtube gehört zu dem US-amerikanischen Unternehmen Google.

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Zu den Organisationen, die den offenen Brief unterschrieben haben, gehören neben Correctiv unter anderem die britischen Faktenchecker von Full Fact dazu, Lupa aus Brasilien, Maldita aus Spanien, Africa Check sowie das Faktencheck-Team der Washington Post, wie es weiter hieß.

Forderung: Kontext statt Löschen

Laut Mitteilung führen die Faktencheck-Organisationen in ihrem Schreiben Beispiele für Youtube-Videos aus verschiedenen Ländern auf, die im realen Leben echten Schaden angerichtet haben, ohne dass die aktuellen Unternehmensrichtlinien gegriffen haben. „Für die Faktencheck-Community sind dies nur einige Beweise dafür, dass die von Youtube eingeführten Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation 'unzureichend' sind“, hieß es weiter.

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Die Faktencheck-Organisationen fordern von Youtube die öffentliche Bekanntmachung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation, die Konzentration auf die Bereitstellung von Kontext statt auf das Löschen von Videos, auch mithilfe einer strukturierten Zusammenarbeit mit Faktencheck-Organisationen, und Maßnahmen gegen Wiederholungstäter wie zum Beispiel die Unterbindung, dass Desinformations-Videos von den Algorithmen des Unternehmens empfohlen oder gar gefördert werden, sowie die Ausweitung dieser Bemühungen auf andere Sprachen als Englisch. Hintergrund der letzten Forderung sei, dass die Situation in nicht-englischsprachigen Ländern und im globalen Süden, wo die Richtlinien weniger effizient umgesetzt würden, noch schlimmer sei, hieß es weiter.

In ihrer Mitteilung an Wojcicki drücken die Unterzeichnenden zudem ihre Bereitschaft aus, mit Youtube zusammenzuarbeiten, um diese Forderungen umzusetzen. Die Faktenprüfer von Correctiv kooperieren bereits mit Facebook und Instagram.

RND/epd

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