So bekommt man als Haus- und Wohnungseigentümer Geld vom Staat geschenkt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SGSUQQACKVDGJB67GBYDZSTDSU.jpeg)
Das Logo der KfW an der Zentrale der KfW-Bankengruppe. Die KfW hält eine Fülle an Förderprogrammen für Haus- und Wohnungseigentümer parat.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
E‑Mobilität, energetische Sanierung und erneuerbare Energien – Deutschlands Haus- und Wohnungseigentümer sind in einem gewissen Nachhaltigkeitsfieber. Der Staat stellt nicht nur gewaltige Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden. Durch die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) versucht der Bund, Privatpersonen und Familien in vielen Bereichen mit Förderprogrammen finanziell zu unterstützen und zu motivieren, nachhaltige Projekte anzugehen und umzusetzen.
Doch bei allen Chancen auf eine Förderung – man muss sich erst einmal durch den Dschungel an Förderprogrammen kämpfen. Denn es werden beispielsweise im Bereich der Immobilien nicht nur Neubauten, sondern vor allem auch Renovierungen und Umbauten bestehender Gebäude gefördert.
Große Zahl an Förderprogrammen
Doch nicht nur die Zahl der Förderprogramme ist reichhaltig – auch die Verantwortung in Sachen Administration der vielen Programme ist für manchen undurchsichtig. Informationen rund um energetisches Sanieren gibt es zum Beispiel nicht nur bei der KfW, sondern auch beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, der Deutschen Energie-Agentur sowie beim Bundeswirtschaftsministerium.
Auf den ersten Blick sind manche Förderprogramme erst einmal nicht so schnell zu finden. Bestes Beispiel ist die Förderung von Wallboxen. Die Informationen zu den Ladestationen für Elektroautos finden sich zwar im KfW-Zuschussportal, jedoch unter den Förderprogrammen für „bestehende Immobilien“, in einer Gruppe mit Programmen zum Einbruchschutz, zur Barrierereduzierung und energieeffizientes Sanieren.
Beliebtes Förderprogramm: Die Wallbox für das E‑Auto
Wer ein E‑Auto hat, sollte sich diese Förderung auf jeden Fall sichern, wenn eine Ladestation zu Hause installiert werden kann. Denn seit November 2020 bekommt jeder Verbraucher, der einen Ladepunkt bei sich zu Hause installiert eine Fördersumme von 900 Euro. Wer eine Wallbox mit zwei Lademöglichkeiten hat, bekommt die doppelte Fördersumme.
Wie bei allen Fördermaßnahmen gilt auch hier: Vorab die Voraussetzungen prüfen. Ein Zuschuss für E‑Ladestationen wird unter anderem bewilligt, wenn die Wallbox die Ladung mit elf Kilowatt durchführt und sie zu Hause und nicht an einem öffentlich zugänglichen Stellplatz installiert ist. Der Antrag muss zudem vor dem Kauf der Ladestation gestellt werden, und wer am Ende mit den Gesamtkosten unter der Fördersumme von 900 Euro bleibt, bekommt keinen Zuschuss.
Tipp: Berater holen beim energieeffizienten Sanieren
Abseits der kleineren Förderprogramme ist das Portfolio vor allem im Bereich des energieeffizienten Sanierens groß. So groß, dass es für Bau- und Renovierungswillige sinnvoll ist, sich gerade hier einen professionellen Energieberater an die Seite zu holen. Wer es nicht macht, könnte am Ende bares Geld verschenken, denn die Prozesse sind nur bedingt leicht für einen Laien zu verstehen.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz Bafa, ist zum Beispiel für die Zuschüsse rund um die Erneuerung der Heizung zuständig. Hier werden bis zu 45 Prozent der Anschaffungskosten übernommen. Alternativ können steuerliche Vergünstigungen in Anspruch genommen werden, die über drei Jahre verteilt werden können.
Die Kumulierung mit anderen Fördermitteln für die gleichen förderfähigen Kosten ist hierbei grundsätzlich möglich – sofern die Summe aus Krediten, Zuschüssen und Zulagen die Summe der förderfähigen Kosten nicht übersteigt. Mit einer Förderung aus dem im Rahmen des CO₂-Gebäudesanierungs-Programms aufgelegten KfW-Programms ist eine Kumulierung nicht mit allen KfW-Programmen möglich. Klarheit bringt hier dem Laien oft nur ein Energieberater.
Förderungen immer abklären
Egal, ob es sich „nur“ um eine Ladestation, neue Fenster oder gar um eine große Sanierungsmaßnahme handelt: Haus-und Wohnungseigentümer sollten sich, bevor sie ans Werk gehen, rechtzeitig zum Thema Förderung informieren und bei jedem Projekt im KfW-Zuschussportal nachschauen, wie die richtige Reihenfolge ist. Denn das Motto „erst Förderung abklären und sichern, dann starten“, trifft nicht auf alle Fördermaßnahmen der KfW zu.
Ebenso sollte man wissen, dass bei vielen KfW-Förderprogrammen zum Beispiel Zinsbindungen bis zu 20 Jahre möglich sind – eine mögliche tilgungsfreie Zeit zum Beginn der Laufzeit ebenso. Hinzukommt, dass verschiedene Förderprogramme miteinander kombinierbar sind und man so als Antragsteller in manchen Fällen eine höhere Kreditsumme erhält.
Letztlich kann ein Haus- oder Wohnungseigentümer sich bei vielen (Bau-)Projekten vom Staat günstig Unterstützung einholen – man muss nur wissen wo, wann und wie. Mittlerweile kennen sich im Reich der Förderprogramme aber auch viele Bankberater und Handwerker gut aus, sodass diese als Ansprechpartner ebenfalls dienen können – nachdem man sich vielleicht vorab selbst einmal auf der Internetseite der KfW-Förderprodukte und deren Zuschussportal umgeschaut hat.