Extreme UV-Strahlung: Wieso sie so gefährlich ist und was hilft
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Auch wenn Wolken die Sonne verdecken, kann UV-Strahlung eine Gefahr für die Haut darstellen.
© Quelle: imago images/Manngold
Hannover. So schön ein Sonnenbad am See auch sein kann – zu viel Sonnenlicht bedeutet auch immer ein Risiko für die Haut. Schuld daran sind schädliche ultraviolette Strahlen. Welche Formen der UV-Strahlung es gibt, wieso sie so gefährlich ist und wie man sich am besten schützen kann, lesen Sie hier.
Was ist UV-Strahlung?
Die UV-Strahlung umfasst einen Wellenlängenbereich von 100 bis 400 Nanometern und ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung. Sie wird zum größten Teil von der Ozonschicht ferngehalten. Für den Menschen ist die Strahlung nicht wahrnehmbar. Aufgrund ihrer physikalischen und biologischen Eigenschaften unterscheidet man laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zwischen UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlung:
- UV-A-Strahlung: Die UV-A-Strahlung umfasst einen Wellenlängenbereich von 400 bis 315 Nanometern. Sie erreicht im Gegensatz zu UV-B- und UV-C- Strahlung weitgehend ungehindert die Erde und dringt beim Menschen sogar in die Unterhaut ein.
- UV-B-Strahlung: Die UV-B-Strahlung erstreckt sich in einem Bereich von 315 bis 280 Nanometern. Sie wird abhängig vom Zustand der Ozonschicht durch die Atmosphäre ausgefiltert: Nur bis zu zehn Prozent erreichen die Erdoberfläche. Dennoch kann dieser Typ der Strahlung bei Menschen bis in die Lederhaut eindringen.
- UV-C-Strahlung: Sie wird in den oberen Atmosphärenschichten vollständig ausgefiltert und kommt deshalb nicht auf der Erdoberfläche an.
Die Gefahr: UV-Strahlen schädigen Hautzellen
Zu viel Sonnenlicht kann sich durch sofortige Auswirkungen, zum Beispiel einen Sonnenbrand oder langfristige Konsequenzen äußern. Auch die Bildung von braunem Farbstoff ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Pigmentzellen in der Oberhaut.
Sogar das Erbgut im Zellkern kann von UV-Strahlen geschädigt werden. Die meisten der derart geschädigten Zellen sterben zum Schutz der Haut. Tun sie das nicht, können sie aber zu Ausgangszellen für einen Tumor werden. Ihre Nachkommen hören dann nicht mehr auf, sich zu teilen – sie sind Krebszellen. Hautkrebs gehört zu den Krebsformen mit den höchsten Neubildungsraten. Insbesondere häufige und starke Sonnenbrände im Kindes- und Jugendalter fördern die Bildung des malignen Melanoms, also des schwarzen Hautkrebses, mit einer hohen Rate an Metastasen.
Künstlich erzeugte UV-Strahlung
Die UV-Strahlung der Sonne nennt man auch „natürliche“ oder „solare“ UV-Strahlung. In der Wirkungsweise unterscheidet sich künstlich erzeugte UV-Strahlung nicht von der natürlichen Strahlung der Sonne. Im Alltag findet die in Technik, Medizin und Wellness Anwendung.
Wie misst man UV-Strahlung?
Wer selbst ultraviolette Strahlung messen will, kann ein Strahlungsmessgerät verwenden. Die Geräte arbeiten meist in einem Wellenlängenbereich von 290 bis 390 Nanometern. Demnach kann die UV-A und UV-B-Strahlung der Sonne oder unter der Sonnenbank gemessen werden.
Der UV-Index in Deutschland
In Deutschland betreibt das Bundesamt für Strahlenschutz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA), dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und weiteren Institutionen ein bundesweites UV-Messnetz. Dort können aktuelle UV-Messwerte, die in einem Takt von sechs Minuten gemessen werden, und -Prognosen im Sommerhalbjahr täglich online abgerufen werden.
Der Gefahrenindex zur ultravioletten Strahlung
"Der Gefahrenindex zur UV-Strahlung beruht auf der Einschätzung der erwarteten maximalen sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung", so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Auf einer Deutschlandkarte wird die gesundheitliche Gefährdung der UV-Strahlung des jeweiligen Standorts in fünf Bereiche eingeteilt:
Wie schützt man sich am besten vor UV-Strahlung?
Je höher der UV-Index an einem Tag ist, desto höher ist die UV-Belastung und damit unter anderem die Sonnenbrandgefahr. Insbesondere helle Hauttypen sollten das bedenken. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz sollte man sich schützen, indem man Schatten aufsucht oder spätestens ab einem UV-Index 8 im Haus bleibt. Außerdem empfehlen die Experten schützende, luftige Kleidung, etwa ein Langarmshirt, und eine gute Sonnenbrille. Unbedeckte Körperstellen sollten mit einem guten Sonnenschutzmittel eingecremt werden.