Simone Biles: die wichtigste Entscheidung der Olympischen Spiele

Für ihre Offenheit erntete die 19-malige Weltmeisterin Biles Respekt, Anerkennung und eine Welle der Sympathie.

Für ihre Offenheit erntete die 19-malige Weltmeisterin Biles Respekt, Anerkennung und eine Welle der Sympathie.

Es ist die wichtigste Entscheidung dieser Olympischen Spiele – und sie hat nichts mit Medaillen, nichts mit Weltrekorden oder Höchstleistungen zu tun. Die Ausnahmeturnerin Simone Biles hat sich am Mittwoch dazu entschlossen, nicht im Einzel-Mehrkampf anzutreten. Einen Tag zuvor war die vierfache Olympiasiegerin von Rio aus dem Mehrkampf-Wettbewerb ausgestiegen. Biles machte aus ihren Gründen kein Geheimnis. Sie hat eine Entscheidung zugunsten ihrer eigenen mentalen Gesundheit getroffen.

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Biles trägt zur Entstigmatisierung bei

Biles turnt auf einem einzigartigen Niveau. Sie dominiert seit Jahren ihre Konkurrenz. Ihre Übungen sind so schwierig, dass nur sehr wenige mit ihr ansatzweise mithalten können. Dementsprechend groß war der innere und äußere Druck auf die 24-Jährige. Von Biles wird Gold erwartet. Sie fühle sich, sagte Biles schon vor den Wettkämpfen, „als hätte ich zurzeit die Last der Welt auf meinen Schultern“.

Dass sie nun diesem Druck nicht nachgibt, nicht die eigene Gesundheit aufs Spiel setzt und so vielleicht eine Verletzung riskiert, verdient ausnahmslos Respekt. Er ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck einer Generation, die gelernt hat, ihre mentale Gesundheit ernst zu nehmen. Mit „Verlieren“ und „Versagen“ – wie der ein oder andere ätzte – hat das überhaupt nichts zu tun.

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Biles setzt ein wichtiges Zeichen. Sie steht damit für eine Debatte, die weit über die Welt des Sports hinausgeht. Experten und Expertinnen verweisen immer wieder darauf, wie wichtig die Vorbildfunktion von Prominenten ist, die öffentlich über ihre psychischen Herausforderungen sprechen. Es trägt entscheidend zur Entstigmatisierung bei.

Wenn eine Ausnahmesportlerin wie Biles sinngemäß sagt: Eine olympische Goldmedaille ist niemals so viel wert wie meine eigene Gesundheit – dann sollten all die, die glauben, ihre Überstunden im Büro, die zehnte soziale Verpflichtung oder die Eins im Mathetest seien lebensentscheidend, ganz genau hinhören.

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