Einflüsse der Hauptstadt

25 Jahre „Harry Potter“: Auf dem Besen durch London

LN-Bild

So fing alles an: Harry und seine Freunde Ron und Hermine (von links) im Zug nach Hogwarts, eine Szene aus den „Harry Potter“-Filmen.

London. London hat viele Helden, auch fiktive. Neben dem Detektiv Sherlock Holmes und dem Bären Paddington gehört dazu ein kleiner Zauberschüler, der von Großbritannien aus zu einem Weltstar wurde: Harry Potter. An diesem Sonntag (26. Juni) jährt sich die Herausgabe des ersten Bandes zum 25. Mal. Ein Spaziergang durch London offenbart die Einflüsse der Stadt auf die Geschichten J. K. Rowlings. Gleichzeitig liefern die Abenteuer nach wie vor einen Einblick in bestimmte Aspekte der Gesellschaft Großbritanniens.

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In einem Zug von Manchester im Nordwesten Englands nach London sei ihr die Idee zu der Geschichte um den Zauberlehrling gekommen, erzählte Rowling einmal. In den nächsten fünf Jahren begann sie, die „Harry Potter“-Reihe zu planen. Zwölfmal wurde die Idee von Verlagen abgelehnt. Erst der Bloomsbury-Verlag veröffentlichte schließlich den ersten Band „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Jahr 1997. Darauf folgte ein unvergleichbarer Siegeszug. Mit mehr als 500 Millionen verkauften Exemplaren in über 80 Sprachen gilt „Harry Potter“ als erfolgreichste Buchreihe der Welt.

Versteckte Gasse in London als Vorbild für Winkelgasse

Wenn man durch das Zentrum Londons läuft, merkt man schnell, wie beliebt die Geschichten auch heute noch sind. Am Leicester Square, einem bekannten Platz der Metropole, reitet Harry in Lebensgröße auf einem Besen. Die Statue wurde im Jahr 2020 eingeweiht und ist ein beliebtes Fotomotiv für Fans. Nur fünf Gehminuten entfernt können sich Interessierte das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ anschauen. Direkt um die Ecke, ebenfalls in Covent Garden, dem wichtigsten Theater- und Unterhaltungsviertel der Stadt, gibt es außerdem eine Fotoausstellung zu den „Harry Potter“-Filmen und, etwas außerhalb der Stadt, die „Making of Harry Potter“-Studios.

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Im Zentrum Londons wurde 2020 auf dem Leicester Square die Harry-Potter-Figur enthüllt. Die bronzene Figur stellt den beliebten Charakter der Bestsellerautorin J. K. Rowling auf seinem fliegenden Besen vom Typ Nimbus 2000 dar.

Im Zentrum Londons wurde 2020 auf dem Leicester Square die Harry-Potter-Figur enthüllt. Die bronzene Figur stellt den beliebten Charakter der Bestsellerautorin J. K. Rowling auf seinem fliegenden Besen vom Typ Nimbus 2000 dar.

Überdies hat London „Harry Potter“ stark beeinflusst. Eine versteckte Gasse in Covent Garden namens Goodwin’s Court soll als Vorbild für die Winkelgasse gedient haben, ein geheimes Sträßchen, in der Zauberlehrlinge ihre Schulsachen kaufen. Wer vor Ort ist, versteht sofort, warum. Denn Goodwin’s Court ist nicht nur schwer zu finden, sondern auch geprägt von Ecken und Winkeln, Straßenlaternen und dunkel gestrichenen Gebäuden.

Die versteckte Gasse Goodwin’s Court soll als Vorbild für die Winkelgasse in den „Harry Potter“-Büchern gedient haben.

Die versteckte Gasse Goodwin’s Court soll als Vorbild für die Winkelgasse in den „Harry Potter“-Büchern gedient haben.

Bahnhof King’s Cross im Zentrum Londons

Das beliebteste Ziel für Fans ist jedoch wohl der Bahnhof King’s Cross im Zentrum Londons. Schließlich steigen die Zauberschülerinnen und ‑schüler in den Romanen dort auf Gleis 9 ¾ in den Zug ein, der sie zur Hogwarts-Zauberschule bringt. Als Kulisse für diese besondere Bildungseinrichtung diente unter anderem das Christ Church College der Universität Oxford. Im Film gezeigte Gebäude dieser Art haben mit ihren charakteristischen Spitzbögen und hohen Gewölben das Bild Großbritanniens weltweit geprägt.

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2010: Ein Mann geht bei den Dreharbeiten zum „Harry Potter“-Film am Bahnhof King’s Cross über den Bahnsteig 9 ¾. Rund ein Vierteljahrzehnt später ist der Bann des berühmten Zauberschülers ungebrochen.

2010: Ein Mann geht bei den Dreharbeiten zum „Harry Potter“-Film am Bahnhof King’s Cross über den Bahnsteig 9 ¾. Rund ein Vierteljahrzehnt später ist der Bann des berühmten Zauberschülers ungebrochen.

Darüber hinaus ist der Alltag der Zauberschülerinnen und ‑schüler Fachleuten zufolge bis zu einem gewissen Grad ein Spiegel der englischen Gesellschaft mit Konflikten zwischen Klassen und „Rassen“. Denn auch wenn die Schule für Harry Potter ein Zufluchtsort ist, so treffen dort beispielsweise eher arrogant gezeichnete „reinblütige“ Schüler aus der Oberschicht wie Draco Malfoy auf den aus einfachen Verhältnissen kommenden Ron Weasley und die nicht von Zauberern abstammende Hermine Granger – Begegnungen, die Probleme und Auseinandersetzungen provozieren.

Autorin J. K. Rowling nicht unumstritten

Trotz des großen Erfolges von „Harry Potter“ ist die Autorin J. K. Rowling nicht unumstritten. Sie hatte mit Äußerungen zu den Rechten von Transfrauen für Irritationen gesorgt. Ihr wurde daraufhin Transfeindlichkeit vorgeworfen. Die Autorin weist dies jedoch zurück. Auf den Erfolg der Romane scheint dies jedoch nur begrenzt Einfluss zu nehmen. „Der ganz große Hype ist vorbei, aber es gibt immer noch viele Leser“, sagte ein Buchhändler in London diese Woche.

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Diese Beobachtung teilt auch die 21-jährige Lucy Phillips, die am Mittwoch für einen Tagesausflug aus der Nähe von Birmingham nach London gekommen ist und vor allem die Filme über den Zauberschüler liebt. Nach dem Grund für den Erfolg gefragt, sagt die junge Frau etwas, was viele Fans bestätigen würden: „Harry Potter ist einfach magisch. Man kann in eine andere Welt eintauchen.“ Und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben.

 

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