Biennale in Venedig: Auf die Zukunft bauen

Im Zentrum der Biennale: der Hauptpavillon in den Giardini in Venedig.

Im Zentrum der Biennale: der Hauptpavillon in den Giardini in Venedig.

Der englische Pavillon zeigt ganz am Anfang einen guten alten Pub. Was auch sonst, mag man denken. Aber hinter dem traditionalistischen Tresen schlummern Geschichten und Ideen, die in die Zukunft weisen.

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„Could the pub be more than a place for drinking and become a versatile centre for civic action?“, fragt eine Schautafel in dem mehr als 100 Jahre alten Gebäude in den venezianischen Gärten. Kann man in einem Pub vielleicht mehr machen, als Bier zu trinken? Vielleicht die Kneipe sogar in ein vielseitiges Zen­trum für bürgerliches Handeln umwandeln?

Barhocker aus Pubs, die wegen Covid-19 dauerhaft schließen mussten

An der Wand hinter dem Tresen – die Barhocker stammen alle aus Pubs, die wegen Covid-19 dauerhaft schließen mussten – hängt ein Bild von Kevin Morris. Dieser ist Botschafter des einzigen gemeinnützigen, gemeinschaftlich geführten Pubs Englands. Die Kneipe in Moulsecoomb in East Brighton bietet eine Vielzahl an Aktivitäten für die lokale Gemeinschaft an. Ein Demenzcafé gehört genauso dazu wie Musikabende, Kochkurse und Familientage. Ältere Einwohnerinnen und Einwohner werden mit einem Minibus abgeholt.

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Der britische Pavillon fragt, inwieweit Pubs das Miteinander noch mehr fördern können als sowieso schon.

Der britische Pavillon fragt, inwieweit Pubs das Miteinander noch mehr fördern können als sowieso schon.

Dies ist nur ein Beispiel für das Grundthema des britischen Pavillons, den Manijeh Verghese und Madeleine Kessler kuratiert haben. Im „Garden of Privatised Delights“ geht es um die Privatisierung des öffentlichen Raums und die Frage, wie dieser zurückerobert werden kann. Ein „Ministry of Common Land“ kritisiert privaten Landbesitz, Architekten werden aufgerufen, den „Profit der wenigen“ infrage zu stellen und neue Formen des Umgangs mit Landbesitz zu erarbeiten.

Der britische Pavillon ist damit ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielfalt und Offenheit, mit der sich die Architektur auf der diesjährigen Biennale gesellschaftlichen Fragen stellt. Hauptkurator Hashim Sarkis hat mit seinem Motto, die Angel sehr weit auswerfend, auch ausdrücklich dazu aufgefordert. „How will we live together?“, fragt er. Wie werden wir zusammenleben? Und dieser Grundfrage stellt sich nicht nur die Hauptausstellung; auch die Kuratorinnen und Kuratoren der einzelnen Pavillons haben jede und jeder für sich nach Antworten oder weitergehenden Fragestellungen gesucht. Das Ergebnis sind zum Teil enorm spannende und anregende Beiträge.

Architektur erweitert ihr Spektrum

Dabei wird deutlich, wie wenig sich viele der ausstellenden Architektinnen und Architekten auf die Grundlagen ihrer Profession beschränken. Die Pavillons tendieren oft zu einer umfassenden Schau, die Architektur zur umfassenden Gesellschaftswissenschaft werden lässt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das im österreichischen Pavillon. Hier wird deutlich, wie sehr sich unser privates digitales Verhalten auf Architektur und Städtebau auswirkt – und wie sehr die Architektur wiederum ins Leben von uns allen hineinstrahlt.

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In diesem Pavillon dreht sich alles um den sogenannten Plattformurbanismus. Hinter diesem Begriff versteckt sich die Frage, inwieweit unser tägliches Konsumverhalten, unsere sozialen Interaktionen und die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse nahezu ausschließlich über Internetplattformen wie Amazon, Uber, Tinder, Lieferando und viele andere abgewickelt werden. Und wie der öffentliche Raum sich dadurch verändert.

Ganz entscheidend dabei ist die Tatsache, dass wir uns immer häufiger parallel in analogen und virtuellen Räumen aufhalten. Zum einen sind wir ja weiterhin reale, physische Wesen, die sich in physischen Welten (Wohnung, Stadt, Zimmer) bewegen, physische Nahrung aufnehmen, physisch Sex haben, physische Konsumgüter einkaufen. Zum anderen surfen, kommunizieren, interagieren wir immer mehr in der virtuellen Welt. Die Corona-Krise hat auch dem letzten Verteidiger der analogen Welt verdeutlicht, dass diese hybride Struktur nicht bloß als Bestandteil abgehobener Debatten zu werten, sondern längst in der Realität von allen (über Generationen hinweg) angekommen ist. Das gilt allerdings nicht nur für die Zeit der Pandemie. „Auch Klimawandel oder Umweltkatastrophen sind keine abstrakten Ereignisse mehr“, betont im Zoom-Gespräch Peter Mörtenböck, der gemeinsam mit Helge Mooshammer den herausragenden österreichischen Pavillon kuratiert hat.

Kuratoren des österreichischen Pavillons: Helge Mooshammer (rechts) und Peter Mörtenböck.

Kuratoren des österreichischen Pavillons: Helge Mooshammer (rechts) und Peter Mörtenböck.

Was aber ist dieser Plattformurbanismus genau? „In aller Kürze beschreiben wir es gern so: Der Plattformurbanismus ist die Überschneidung von neuen digitalen Plattformtechnologien mit der Entwicklung von städtischen Räumen. Uns interessiert, was an diesen Schnittstellen zusammenkommt“, sagt Mörtenböck.

Diese digitalen Plattformtechnologien von A wie Amazon bis Z wie Zalando haben bereits deutlich sichtbare Spuren im öffentlichen Raum hinterlassen. „Wenn wir nur aus dem Fenster schauen, stellen wir fest, wie viel Lieferverkehr da draußen unterwegs ist, wir stellen fest, wie unser soziales Leben plötzlich über Apps organisiert wird“, sagt Mörtenböck. „Das verändert unsere Gewohnheiten.“

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Das hat zum einen Folgen für das städtische (und natürlich auch ländliche) Verkehrsaufkommen. Aber nicht nur das: „Es geht auch etwa um den Zuschnitt unserer Wohnräume. Wenn ich mir ständig Essen liefern lasse, brauche ich zum Beispiel nicht mehr die klassische Küche. Stattdessen benötige ich ab und zu eine schicke Küche, in der wir ein Festmahl veranstalten können“, sagt der Kulturwissenschaftler, der Kunst- und Architekturtheorie in Wien und London lehrt. „Und dann denken wir schon in Richtung Co-Living-Einheiten, also kleine Zuschnitte von einzelnen Wohnungen und größere Flächen für den gemeinschaftlichen Gebrauch. Etwas ganz Ähnliches passiert auch mit der Stadt und mit den öffentlichen Räumen. Es werden ganz andere Verkehrssysteme und Infrastrukturen wichtig.“

Unsichtbares hinter dem Handy

Welche Probleme, ja, Gefahren in diesem Strukturwandel etwa durch Datenmissbrauch schlummern, wurde zwar schon oft beschrieben. Es fehlen aber Lösungsansätze. „Wenn Sie den Pavillon besuchen, wird deutlich, dass ein großes Problem des Plattformurbanismus heute ist, dass viele Aspekte davon nicht sichtbar sind. Sie sind für uns nicht greifbar“, sagt Co-Kurator Helge Mooshammer. „Das Interface, mit dem wir interagieren, ist das Mobiltelefon, das wir in die Hosentasche stecken. Und mehr Sichtbarkeit gibt es über diese Infrastruktur nicht. Wir wissen nicht, wie sie aufgebaut ist, wie sie geregelt wird, wie zum Beispiel eine Auswahl getroffen wird.“

All das können wir nicht erkennen, die Sichtbarkeit der Prozesse der großen Plattformen endet am Display unseres Handys. „Ich glaube, das ist die große Problematik, dass wir als Gesellschaft diese Veränderungen sehr schwer einschätzen können, weil sie nicht transparent für uns sind. Es ist die große Herausforderung der Zukunft, hier Sichtbarkeit herzustellen“, betont der Architekt, der ebenfalls in Wien und London lehrt.

Gesetze sind transparent, Plattformunternehmen agieren im Verborgenen

Es gibt dabei einen wichtigen Unterschied zwischen der analogen und der virtuellen Welt. Im Rechtsstaat organisieren Verordnungen und Gesetze unser Zusammenleben. Diese sind transparent, von der einfachsten Regelung bis hin zu den Menschenrechten. Auf der unsichtbaren Seite der Plattformen agiert aber nicht ein Staat, sondern es handeln Privatunternehmen. Diese haben an Transparenz zumeist kein großes Interesse. So heißt dann konsequenterweise einer der Slogans, die im österreichischen Pavillon zu finden sind: „Access is the new capital“ – Zugang ist das neue Kapital. Es gibt Menschen, die solchen Zugang zu einer Plattform, einem Portal, einer App, einem Angebot haben – und Menschen, denen er aus unterschiedlichen Gründen verwehrt bleibt. Doch wer sind die Türsteher, die darüber entscheiden? Welche Bedingungen (außer den unendlich langen Nutzungsbedingungen, denen man in der Regel vor dem Eintritt zustimmen muss) gelten? Auch dies gilt es nach Auffassung von Mörtenböck und Mooshammer sichtbar zu machen.

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Zugang ist das neue Kapital: Der österreichische Pavillon beschäftigt sich mit den Auswirkungen der neuen Internetwelt auf die Stadt.

Zugang ist das neue Kapital: Der österreichische Pavillon beschäftigt sich mit den Auswirkungen der neuen Internetwelt auf die Stadt.

Helge Mooshammer macht dabei auf eine entscheidende Veränderung aufmerksam: „Wir haben es unter anderem mit einer Verschiebung von Rechten zu Berechtigungen zu tun.“ Die universellen Menschenrechte, so der Österreicher weiter, mache aus, dass sie uns kraft unserer Geburt gegeben und unveräußerlich sind. „Jeder Mensch, sobald er in diese Welt hineingeboren wird, verfügt über diesen Satz von Menschenrechten.“ Im virtuellen Raum hingegen seien diese Grundrechte eben „nicht unmittelbar für uns alle gegeben, sondern für all diese Dienste müssen wir zuerst eine Lizenz erwerben. Wir müssen uns irgendwie registrieren. Wir müssen beitreten.“

Wenn ich mir ständig Essen liefern lasse, brauche ich zum Beispiel nicht mehr die klassische Küche.


Peter Mörtenböck, Kulturwissenschaftler

Berechtigungen kommen uns nicht per Geburt zu, sondern wir müssen sie erwerben. „Diese Lizenzen sind mit unterschiedlichen Bedingungen verbunden.“ Man müsse „für eine gewisse Nutzungsdauer eben eine gewisse Gebühr leisten. Das kann monetär oder auch anders sein“, ergänzt Mooshammer. „Und diese Berechtigungen sind etwas, das ganz anders strukturiert ist als die universellen Menschenrechte. Wir fragen: Wie kann man Teile dieser Berechtigungen ebenfalls als grundsätzliche Menschenrechte verstehen?“

Auch klassische Architektur ist zu sehen

Der österreichische Pavillon zeigt, wie sehr sich das Verständnis von Architektur in Krisenzeiten erweitert. In Venedig sind aber auch klassische Antworten auf Probleme der Zukunft zu finden. Auf die Frage Ha­shim Sarkis’, wie wir zusammenleben werden, antwortet etwa der US-Pavillon: mit Holz. Vor das US-Gebäude, das 1930 in den venezianischen Gärten eröffnet wurde, haben die Kuratoren Paul Andersen und Paul Preissner eine begehbare Holzfassade gestellt. Sie soll vergegenwärtigen, wie omnipräsent Holz beim Häuserbau in den USA bereits seit Jahrhunderten ist. Glaubt man der Ausstellung, werden dort 90 Prozent der Häuser mit Holzrahmen gebaut. Ein entscheidender Vorteil, wenn es etwa um Recycling der Baustoffe geht.

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Die Vorzüge von Holzinnenarchitektur wiederum ist im nordischen Pavillon der Länder Schweden, Norwegen und Finnland zu sehen. Hier hat das Architekturbüro Helen & Hard, Experten für Co-Housing, einen hellen und gemütlichen Raum geschaffen. Wer eintritt, muss sich zunächst einmal – wie in skandinavischen Wohnungen üblich – die Schuhe ausziehen. Anschließend fühlt man sich schnell wie zu Hause und kann in Ruhe darüber nachdenken, wie in Zukunft solche halb öffentlichen Räume, in denen gemeinschaftlich gearbeitet, gekocht und gegessen wird, das rein private Leben ablösen könnten. Wenn gemeinschaftlich genutzte Räume so gestaltet sind wie dieser Pavillon, wird man gern Zeit und Raum mit anderen Menschen teilen.

Geteilte Räume: Im nordischen Pavillon wird  ein warmer Co-Livingroom aus Holz ausgestellt.

Geteilte Räume: Im nordischen Pavillon wird ein warmer Co-Livingroom aus Holz ausgestellt.

In der von Hashim Sarkis entworfenen zentralen Ausstellung im Hauptpavillon geht es dann wieder um die ganz großen Fragen: Allein für diesen Bereich könnte man pro­blem­los einen ganzen Tag investieren, es würde nicht langweilig werden. Leben im Anthropozän, Rohstoffabbau im Weltraum, Klimastreik und Klimawandel, die Rekonstruktion verloren gegangener Gerüche, die Zukunft von Arktis und Antarktis – hier finden sich von der kleinsten bis zur größten Ebene Aspekte, die die Fragen des zukünftigen Zusammenlebens entweder zu beantworten versuchen oder aber neue Fragen daran anschließen.

Radikaler deutscher Pavillon – er ist leer

Auch im deutschen Pavillon geht es mehr um Erzählungen und Zukunftsvisionen als um Baustoffe und Maßstäbe. Radikal ist zunächst einmal vor allem die Präsentation der Schau. Im deutschen Pavillon findet man – nichts. Er ist komplett leer. Fast komplett. Denn an den Wänden hängen QR-Codes, schwarze Pixel­qua­dra­te, mit denen sich im Handy Seiten oder Filme öffnen lassen.

Leer: Im deutschen Pavillon sind lediglich acht QR-Codes zu sehen.

Leer: Im deutschen Pavillon sind lediglich acht QR-Codes zu sehen.

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Was mittlerweile wie das ideale Ausstellungskonzept in Corona-Zeiten aussieht, war ursprünglich als antielitärer Ansatz gedacht. „Hinter der Idee stand von Anfang an, also seit 2019 und damit noch vor der Pandemie, der Umgang mit einem inneren Konflikt. So sehr wir die Biennale als Format schätzen, würden wir sie dafür kritisieren, dass sie sich immer nur an ein sehr ausgewähltes Publikum richtet“, erläutert Olaf Grawert aus dem Kuratorenteam des deutschen Pavillons telefonisch aus Venedig. „Ein Publikum, dem es möglich ist und das es sich leisten kann, nach Venedig zu reisen. Wichtige Debatten bleiben damit in einer Blase, in der wir unter uns Architekten und Architektinnen diskutieren.“ Deshalb wollten die deutschen Kuratoren auch viele Nichtarchitekten und -architektinnen in ihre Suche nach Zukunftsvisionen mit einschließen – so wie die Bewältigung unserer Krisen vom Klimawandel über die Pandemie bis hin zu sozialen Ungleichheiten und der Demokratiekrise ja ohnehin nur im Zusammenspiel vieler gesellschaftlicher Kräfte funktionieren kann.

Hinter den QR-Codes im deutschen Pavillon befinden sich Filme

„Deswegen sind alle Inhalte digital zugänglich“, sagt Grawert weiter. Die Filme, die sich hinter den QR-Codes finden lassen, sind die eigentliche Ausstellung. Im Hauptfilm etwa, dessen Drehbuch der Schriftsteller Leif Randt geschrieben hat, berichten zwei Jugendliche aus dem Jahr 2038, wie „damals“ (also aus heutiger Sicht in den kommenden 17 Jahren) sich alles verändert und vieles zum Guten gewandelt hat. Architektonisch wie auch gesellschaftspolitisch. Das Team der Kuratoren Arno Brandlhuber, Olaf Grawert, Nikolaus Hirsch und Christopher Roth hat darüber hinaus Experten und Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen befragt, wie sie aus dem Jahr 2038 auf das Heute und die Entwicklungen der kommenden Jahre blicken. Fachleute berichten also, wie die großen Probleme der 2020er- und 2030er-Jahre gelöst wurden.

51 Prozent des globalen Kapitals stecken in der gebauten Umwelt.


Olaf Grawert, Mitglied des Kuratorenteams des deutschen Pavillons

Grawert sieht in der Krise auch eine Möglichkeit: „Es gab diesen Moment schon öfter in der Geschichte, auch in der Architektur, dass Krisen als Chance verstanden wurden, neue Modelle zu entwickeln. Das ist der entscheidende Teil dieser Erzählung.“

Doch ein Film ist nur ein Film. Was muss jetzt konkret passieren, wenn man tatsächlich auf eine veränderte Welt im Jahr 2038 blicken will? „Das ist natürlich die spannendste Frage. Wir sprechen in dem Projekt 2038 von globalen Verhandlungen, in denen sich verschiedene Menschen treffen, um über genau diese Fragen zu reden. Die Verhandlungen waren nicht einfach und dauerten mehrere Jahre, weil wir uns zuerst auf Fragen einigen mussten. Verstehen mussten, was die Fragen und Themen sind und bedeuten“, sagt Grawert.

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An diesem Verhandlungstisch sieht Grawert Architektinnen und Architekten als wichtige Mitgestalter, weil die gebaute Umwelt einen solch großen Anteil an unserem Leben hat. „Man muss sich auch mal vergegenwärtigen: 51 Prozent des globalen Kapitals stecken in der gebauten Umwelt, in Land und Immobilien. Das heißt, in einer Marktwirtschaft ist Architektur per se politisch, weil sie so eine Kapitalkraft und spekulative Wirkung hat.“

Die Architekturbiennale findet bis zum 21. November statt. Ausführliche Interviews mit Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer sowie mit Olaf Grawert finden Sie auf RND.de.

„Goldener Löwe“ geht an Berliner Architektenkollektiv

Das Zirpen der Grillen ist ohrenbetäubend. Einheimische und Touristen haben auf den Bänken in den Giardini, diesen schönen alten Gärten Venedigs, Platz genommen. Nur wenige Schritte entfernt findet sich der Eingang zum großen Ausstellungsgelände der Biennale.

Hier wurde 1895 die erste internationale Kunstausstellung eröffnet. Weil sich Künstlerinnen und Künstler dort alle zwei Jahre zu dieser großen Schau treffen, heißt die Veranstaltung Biennale (zu „Bi“, zwei, und „annus“, Jahr). Der offizielle Name der Ausstellung lautet L’Esposizione Internazionale d’Arte, la Biennale di Venezia.

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Zur Biennale gehören seit 1930 auch ein Musikfestival (seit 1930), die Filmfestspiele (seit 1932), ein Theaterfestival (seit 1934) und ein Festival für zeitgenössischen Tanz (seit 1999). Diese Veranstaltungen finden jährlich statt. Die erste Architekturbiennale wurde 1980 organisiert.

Die Installation „Instances of Urban Practice“ (Beispiele städtischer Praxis) des Berliner Architektenkollektivs Raumlaborberlin im Arsenale der Architekturbiennale. Raumlaborberlin ist für die Installation mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Die Jury der Architekturbiennale in Venedig verlieh den neun Männern und Frauen den Preis in der Kategorie bester Teilnehmer.

Die Installation „Instances of Urban Practice“ (Beispiele städtischer Praxis) des Berliner Architektenkollektivs Raumlaborberlin im Arsenale der Architekturbiennale. Raumlaborberlin ist für die Installation mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Die Jury der Architekturbiennale in Venedig verlieh den neun Männern und Frauen den Preis in der Kategorie bester Teilnehmer.

Den diesjährigen Goldenen Löwen der Architekturbiennale erhält das Berliner Architektenkollektiv Raumlaborberlin. Die Jury verlieh den neun Männern und Frauen den Preis in der Kategorie bester Teilnehmer für ihre Installation „Instances of Urban Practice“ (Beispiele städtischer Praxis).

Zur diesjährigen Biennale ist ein umfassender Katalog erschienen. Die zwei Bände sind in einer italienischen und einer englischen Ausgabe erhältlich und kosten 80 Euro.

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