Blitzkritik

Glasperlenspiel im Licht und Schatten

Foto: Glasperlenspiel trat auf der Hörnbühne auf.

Glasperlenspiel trat auf der Hörnbühne auf.

Der erste Eindruck

Kiel. Der Opener „Schatten und Licht“ vom aktuellen, gleichnamigen Album und das folgende „Willkommen Zurück“ beweisen gleich zu Beginn, dass das von einer vierköpfigen Live-Band unterstützte Elektropop-Duo eine breite Masse anspricht. Keyboarder und Mitgründer Daniel Grunenberg meldet sich dann bei „Ich Bin Ich“ auch stimmlich, erweitert den Elektropop so um eine Schlager anmutende Komponente, während die Menge vor der Bühne sich noch in Zurückhaltung übt.

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Die Musik

Mit dem abgeschliffenen Sound samt der einfachen Texte erwecken Glasperlenspiel den Anschein, es allen Recht machen zu wollen. Im Grunde nichts Falsches. Vielleicht liegt es an ihren musischen Wurzeln in einer Kirchenpopband, dass die Ecken und Kanten fehlen. Die euphorischen und zum Mitsingen prädestinierten Refrains passen jedoch perfekt zur angenehmen, familiären Atmosphäre des Konzertes. Allerdings verlieren sich die Lieder zusehends im Midtempo. Und so sehr man auch auf eine Überraschung wartet – sie kommt einfach nicht. Etwas Hoffnung versprüht da Phönix, das mit tief drückenden Rock-Akkorden zu der hohen Stimme von Niemczyk einen hervorstechenden Kontrast herstellt.

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Das Publikum

Viele Teenies sind gekommen, ebenso viele Paare aller Altersklassen, Kinder mit ihren Eltern im Schlepptau. Carolin Niemczyk schmiert den Kielern mit ein paar Sätzen Honig um die Münder: „Wir freuen uns riesig hier zu sein“, „Wir haben euch so vermisst“, und „Ihr seht so toll aus.“ Und als hätte es das gebraucht, sorgt das Händemeer bei „Für Immer“ für ansehnlich optische Eindrücke. Eine ausgedehnte Version der einstigen Durchbruch-Single „Echt“, gemeinsam mit Niemczyk im Bühnengraben in Chor gesungen, lässt dann auch das letzte Eis schmelzen.

Was in Erinnerung bleibt…

… sind die stetigen Bemühungen von Carolin Niemczyk, für besondere Momente zu sorgen. Mit dem speziellen „Two Step Glasperlenspiel Flashmob“, dem Chor zu „Nie Vergessen“ und dem Publikumsfoto gelingt ihr das auch.

Fazit

Musik, die sich den Stilbruch nicht traut und dennoch die Herzen erwärmt. Bei ihrem Auftritt auf der Hörnbühne lassen Glasperlenspiel jedenfalls viele glückliche Gesichter zurück. Mission erfüllt.

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