Großer Jubel im Kieler Opernhaus: Mit starken Gesangsgästen und einer bildmächtigen Inszenierung krönt das Haus seine Serie im Genre französische Grand Opéra mit der vielleicht bedeutendsten: Fromental Halévys „La Juive“. Eindrücke aus der wegen Corona-Fällen um zwei Wochen verschobenen Premiere.
Kiel.Verschachteltes Fachwerk, enge Gassen, kleine Kemenaten und der vermeintlich böse Nachbar gleich hinter der nächsten Tür. Konstanz? Eine typische Kleinstadt mit folkloristischem Brauchtum, geistig und geistlich beschränkt. Eine Brutstätte der Vorurteile, Schuldzuweisungen und Pogrome ...
Die spannungsvolle Neuinszenierung der Opernrarität „La Juive“ von Fromental Halévy entwickelt aus einer Art Puppenhaus-Perspektive (Bühne: Valentin Mattka) ein unter die Haut gehendes Lehrstück über das fatale Ineinandergreifen von persönlichem Rachedurst und kollektiv aufkochendem Hass.