50-Millionen-Euro-Sanierung

Warum die Kunsthalle zu Kiel im September für fünf Jahre schließt

Ausblick aus dem künftigen Café in der Kunsthalle zu Kiel auf die Förde und den Schlossgarten.

Ausblick aus dem künftigen Café in der Kunsthalle zu Kiel auf die Förde und den Schlossgarten.

Kiel. Über die notwendige, vor allem energetische Sanierung der Kunsthalle zu Kiel wird bereits seit sechs Jahren öffentlich geredet. Nun wird es ernst: Zum Herbst, genau am 25. September 2023, schließt das Museum für voraussichtlich fünf Jahre – und wird dabei nicht nur modernisiert, sondern auch attraktiver gemacht. Allem voran durch ein neues Café, das sich an der Südseite zum Schlossgarten hin öffnet und von der Terrasse auch den Blick auf die Förde bietet.

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Als das Thema 2017 auf den Tisch kam, war zunächst von einer rund drei Millionen Euro teuren energetischen Ertüchtigung bis Ende 2018 die Rede. Seitdem kam eines zu anderen, öffneten sich immer neue notwendige Baustellen – „alles hängt mit allem zusammen“, formuliert es Kunsthallendirektorin Anette Hüsch. Und schließlich stand bei Bund und Land auch wieder mehr Geld für Kulturinvestitionen bereit. Nun ist von einer 50-Millionen-Euro-Investition die Rede, 30 Millionen kommen aus dem Infrastruktur-Modernisierungsprogramm Impuls des Landes, 19,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm KulturInvest, weitere Mittel steuert die CAU bei.

Neue Aufenthaltsqualität in der sanierten Kunsthalle zu Kiel

Diese Summe gibt den Planern vom Hausherrn Universität Kiel auch die Möglichkeit, die genauso unabdinglichen wie später vielfach unsichtbaren Sanierungsarbeiten mit einer zukunftsgerechten Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu verbinden. Mit dem lang ersehnten Café, mit Verbesserungen im Raumprogramm, auch einer neuen, flexibleren Strukturierung von Ausstellungsflächen, mehr Raum für Gruppenangebote und Workshops in der Vermittlungsarbeit – und weitestgehender Barrierefreiheit.

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Es geht bei der Sanierung um Kunst und Klimaschutz

Um das alles genauso umzusetzen wie die denkmalschutzgerechte und nachhaltige Fassadensanierung mit dem Austausch aller Fenster, verbesserter Klimatisierung, neuen Lüftungs- wie auch Brandschutzmaßnahmen, muss das Gebäude komplett geräumt werden. Alles in allem eine komplexe Aufgabe, wie Uni-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer und Uwe Pfründer, Leiter des Gebäudemanagements an der CAU, deutlich machen. Finanzministerin Monika Heinold freut sich, dass sich hier Kunst und Klimaschutz verbinden, während ihre Kultur-Amtskollegin Karin Prien das Klima-Thema noch um den gesellschaftlichen Aspekt erweitert, dessen Bedeutung gerade die Corona-Jahre im Kulturbereich offen gelegt haben.

Viel Arbeit für Direktorin Anette Hüsch: Aus der Kunsthalle werden bis zum 25. September noch 300 Skulpturen und etwa 800 Gemälde ausziehen müssen.

Viel Arbeit für Direktorin Anette Hüsch: Aus der Kunsthalle werden bis zum 25. September noch 300 Skulpturen und etwa 800 Gemälde ausziehen müssen.

Kunsthallendirektorin Anette Hüsch freute sich am Montag über das „starke Signal“ für die Arbeit ihres Hauses und über eine große Chance: „Mit der Sanierung wird die Kunsthalle zu Kiel zukunftsfähig gemacht“. Sie sei auch dringend notwendig „in Hinblick auf nationale und internationale Standards im Kunst- und Klimaschutz“.

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Das fünfjährige Interim biete nun viele Chancen, etwa die Digitalisierung der Sammlungen, auch die Provenienzforschung voranzutreiben, sich mit notwendigen Restaurierungen von Kunstwerken genauso wie mit organisatorisch-programmatischer Arbeit zu befassen, die für eine offene, breite Zugänglichkeit der Kunsthalle stehe.

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Und man will, das gelte für die Kunsthalle wie auch für die dort untergebrachte Antikensammlung der CAU, während der Sanierung mit Ausstellungen und Veranstaltungen „an unterschiedlichen Orten immer wieder in Erscheinung treten“. Erfahrungen, die dabei gesammelt werden, könnten dann auch direkt in die Zukunftsplanung mit einfließen, sagt Hüsch, ohne jetzt schon konkreter zu werden. Auf jeden Fall, lässt sie keinen Zweifel, gebe es genug zu tun während der fünfjährigen Schließung.

Noch bis zum 25. September gibt es Gelegenheit, die Ausstellung „Wildes, Wüstes, Wunderschönes. Natur im Fokus der Sammlung“, zu sehen und bis zum 28. Mai „Lovis Corinth – Die Grafik“ – Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr

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