Theatertipps der Woche

Bühnenreif: Schiller-Rave, starke Frauen und ein schreibender Schauspieler

Das Thespis Monodrama Festival geht zur Eröffnung gleich in die Vollen – mit Philipp Hochmairs „Schiller Balladen Rave“.

Kiel. Sie kommen aus Großbritannien und der Schweiz, aus Polen, Österreich und Iran: Beim Thespis Monodrama Festival wird Kiel zum internationalen Theater-Treffpunkt. Am 12. November geht es mit dem Film- und Theaterstar Philipp Hochmair los. Aber auch drumherum brummt es von Comedy bis Niederdeutsch auf den Bühnen der Stadt.

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Donnerstag, 10. November: Poetry Slam und William Wahls Klavierkabarett

  • H.C. Hoth: "Sürtikers Bretterbude". 20.30 Uhr, Studio im Schauspielhaus Kiel. Eine skurrile Hausgemeinschaft hat der Kieler Kabarettist und Meister des subtilen Humors, Hans-Christian Hoth, in Roman Sürtikers Bretterbude versammelt. Von der Hauswirtin Frau Kraftmann, die alte Socken aus der Tonne fischt, dem Klempner Hermann mit Hang zur Dichtung bis zum Pseudologenpärchen finden sich hier alle möglichen sonderlichen Nachtgestalten der Realität. Karten (17,30 Euro) an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901.

William Wahl, bekannt aus der A-cappella-Formation Basta, kommt mit seinem Soloprogramm ins Lutterbeker.

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  • William Wahl, Musikcomedy, 20 Uhr, Lutterbeker. Mittlerweile mehrfach preisgekrönt, präsentiert der Kopf der a-cappella-Band basta sein zweites abendfüllendes Programm. Mit Eleganz und komödiantischem Feinsinn spannt der Kölner erneut den Bogen von Kabarett zu Klavier. Er schaut mit liebevoll-spöttischem Blick auf die feierfreudigen Kölner, besingt die Fahrerinnen weißer SUVs und kämpft im a-cappella-Song "Innenarchitekt *innen" mit den Tücken des Genderns. Karten (22 Euro) im Lutterbeker, Telefon: 04343/9442.
  • Der Original Kieler Poetry Slam, 19.30 Uhr, Kulturforum. Jeden Monat wieder präsentiert assemble ART norddeutsche Hochkaräter und dazu die Stars der deutschsprachigen und internationalen Slam-Szene. Björn Högsdal moderiert das Original unter den Poetry Slams in Schleswig-Holstein. Karten (10 Euro / erm. 8 Euro) am Ticketcounter in der Stadtgalerie.

Drei Schauspielerinnen machen sich im Theater Die Komödianten Gedanken über Männer – und das Leben (v.li.): Marie Dollenberg, Franziska Plüschke und Rafaela Schwarzer.

Freitag, 11. November: Tierisches Spiel und Comedy-Spitzen

  • "Reineke Fuchs", Premiere, 20 Uhr, im Schauspielhaus Kiel. AUSVERKAUFT. Nach der krankheitsbedingten Verschiebung geht es nun über die Bühne: Goethes Fabel um den schlauen Fuchs, der die gesamte Tierschaft von König Löwe bis Bürger Hase austrickst. Einfach, indem er sie bei ihren Schwächen packt. Regisseur Malte Kreutzfeldt, der dem Kieler Publikum u.a. mit "Jeanne d'Arc" oder "Don Karlos" schon manchen bildmächtigen Theaterabend beschert hat, inszeniert; Marko Gebbert spielt die Titelrolle. Karten für die weiteren Vorstellungen (13,90 bis 28,90 Euro) an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901
  • Reis Against The Spülmachine, 20 Uhr, Lutterbeker. Das Musik-Comedy-Duo hat schon etliche regionale Songslams gewonnen. Bundesligareif wurde ihre Karriere nach NightWash-Auftritten und Touren mit dem Die-Ärzte-Biografen Stefan Üblacker (Das Buch Ä). Mittlerweile steht auch der Pokal für den Sieger des NDR Comedy Contest 2018 sauber poliert im Trophäenregal. Ins Lutterbeker kommen die beiden Wortakrobaten nun mit dem neuen Programm "Die fitteste Band der Welt". Ein Lachmarathon aus Liedparodien, die einfach nur Spaß machen. Von Mozart bis Mark Forster, von Simon & Garfunkel zu den Beastie Boys. Karten (20 Euro) im Lutterbeker, Telefon: 04343/9442 und Abendkasse.
  • DeichArt: "Once Upon A Time in Düsternbrook", 20 Uhr, Maritim Backbord Bar. Kiel, im August 1972. Die ehemalige Spiritual-Politesse Lola Flöhr hat es nicht leicht. Als "Geisterjägerin" stolpert die alleinerziehende Mutter im Düsternbrooker Gehölz in einen irren Fall. Ein Live-Hörspiel der besonderen Art: Nostalgische Lokalreminiszenzen treffen auf blutigen Bahnhofskinotrash. Jens Raschke ist eine ebenso liebevolle wie ironische Huldigung an die Landeshauptstadt gelungen.Karten (21,80 Euro) an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus Kiel, online oder unter Tel. 0431/901901
  • Niederdeutsche Bühne Kiel: "Achtertücksche Süstern", 20 Uhr, Theater am Wilhelmplatz. Ein Erbe ist ein guter Grund zum Streiten. So auch für die drei Schwestern, die nach dem plötzlichen Tod des Vaters zusammenkommen: Judith, die die hanebüchenen Projekte ihres Mannes in Geldnot gebracht haben; Eva, als mehrfach geschiedene Mutter von drei Kindern ebenfalls in finanzieller Bedrängnis; und Christin, das Nesthäkchen, das bis zum Schluss mit dem Vater im Antiquitätengeschäft arbeitete. Karin Dietmair hat die Tragikomödie bissig-sarkastisch in Szene gesetzt. Karten (14 bis 18 Euro) an den Theaterkassen in Opern- und Schauspielhaus sowie Kartentel. 0431/901901

Den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz spürt das Werkstatttheater mit dem Stück „Robin“ in der Hansa48 nach.

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Sonnabend, 12. November: Schiller trifft Elektro-Sound

Sonntag, 13. November: Von Falschgeld, Hagestolzen und Fellini

  • Matthias Matschke: "Falschgeld", Lesung, 11 Uhr, Literaturhaus Kiel, Schwanenweg 13. Der Schauspieler Matthias Matschke, bestens bekannt aus der "heute-Show" oder Anke Engelkes "Ladykracher", erzählt in seinem Debütroman davon, dass im Leben die vermeintlich kleinen Dinge manchmal die alles entscheidenden sind. Und von einer Kindheit in einem Pastorenhaushalt in der westdeutschen Provinz der Achtzigerjahre. Der jugendliche Protagonist erzählt von seiner ersten Liebe Johanna, dem Religionslehrer Herrn Zitelmann und den Ereignissen im Café Chaos. Matschke ist ein liebevoller Roman über das Leben auf dem Land und den schmalen Grat zwischen Glück und Tod geglückt. Karten (10, erm. 7 Euro) im Literaturhaus unter info@literaturhaus-sh.de oder Tel. 0431/57968-40. Außerdem in den Buchhandlungen Litera (Tel. 0431 / 8950039) und Zapata (Tel. 0431 / 93639)
  • Philipp Hochmair: "Der Hagestolz", 15 Uhr, Thespis im Kulturforum. Auch beim zweiten Auftritt im Rahmen des Thespis Monodramafestivals trifft klassischer Text auf modernen Beat. Diesmal liest der Bühnen-, Kino- und Fernsehschauspieler aus Adalbert Stifters Erzählung "Der Hagestolz" (1844). Die Geschichte eines jungen Mannes, der versucht, das Geheimnis seiner Familiengeschichte zu ergründen und auf einer einsamen Insel landet, hat Hochmair für die Lesung bearbeitet. Mit heutigen Elektroklängen konterkariert Jörg Schittkowski von der Band Elektrohand Gottes den Text. Karten (22 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901.
  • Thespis: "Herr Fellini, ich mag Sie nicht", 17 Uhr, Studio im Schauspielhaus Kiel. Die gefeierte Schauspielerin Giulietta Masina erinnert sich an ihr Leben mit dem Meisterregisseur Federico Fellini. Und die polnische Filmschauspielerin Margorzata Bogdanska macht sie lebendig, indem sie aus einer Aktentasche all jene Gegenstände holt, die zu Masinas Filmfiguren gehörten. Und mit ihnen das versteckte Gepäck der Erfahrungen, die sie an der Seite eines egozentrischen Ehemannes gemacht hat. Auf Polnisch und Italienisch. Karten (17, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901.
  • Thespis: "arrival/departure – lieben und arbeiten", 20 Uhr, Die Pumpe. Heinrich Bölls Roman "Ansichten eines Clowns" und die Geschichte von Hans Schnier, der im postnazistischen Deutschland mit Arbeitslosigkeit, verlorener Liebe und anderen Dämonen zu kämpfen hat, hat der italienische Schauspieler Cristian Izzo als Pantomime umgesetzt. Beim Theaterfestival auf Rhodos wurde der Schauspieler dafür für die beste Darstellung und das beste Textbuch ausgezeichnet. Auf Italienisch. Karten (17, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901.
  • Niederdeutsche Bühne Kiel: "Achtertücksche Süstern", 18 Uhr, Theater am Wilhelmplatz.Karten (14 bis 18 Euro) an den Theaterkassen in Opern- und Schauspielhaus sowie Kartentel. 0431/901901.

Montag, 14. November: Starke Frauen bei Thespis

  • Thespis: "5 Frauen sagen nein", 18 Uhr, Pumpe. Fünf Schauspielerinnen haben für das Thespis Monodrama Festival jeweils ein Mini-Monodrama erdacht, das sich mit einem höchst aktuellen Thema befasst: Frauen, die nein sagen. Da geht es unter anderem um die antike Königin Klytemnästra, die gegen ihren Gatten Agamemnon aufbegehrt, um die letzten Tage der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin oder um die Seherin Kassandra, die Despina Sarafeidou in eine so grelle wie gegenwärtige Figur verwandelt. Auf Deutsch, Französisch, Englisch. Karten (17, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online, telefonisch 0431/901901 oder an der Abendkasse.

Die polnische Schauspielerin Boguslawa Schubert zappt sich bühnenreif durch ihr Leben – bei Thespis.

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  • Thespis: "Voyage, Voyage oder Die Zitronenkönigin lädt zu Tisch", 20 Uhr, Kulturforum. Die gefeierte polnische Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin Boguslawa Schubert, in ihrer Heimat bekannt als "Zitronenkönigin", hält in dieser ebenso persönlichen wie überraschenden Performance, die sie speziell für Thespis konzipiert hat, Rückschau auf ein bewegtes Leben. Dabei erzählt und singt sie sich auf Polnisch und Französisch durch ihre künstlerischen Stationen von Warschau über Frankreich zurück in die polnische Heimat. Karten (17 Euro, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online oder telefonisch 0431/901901oder an der Abendkasse.

Dienstag, 15. November: Fest der Bühnenmonologe bei Thespis

Thespis: "Der Tod des Empedokles", 18 Uhr, Pumpe. Schauspieler Peter Trabner, bekannt als Gerichtsmediziner Lammert im "Tatort" Dresden, hat Hölderlins unvollendetes Dramenprojekt aufgegriffen und probt immer wieder mit seinem Freund, dem Baum. Ein irrwitzig mitreißender Monolog, bei dem es auch um Klimawandel, Plastikmüll und Globalisierung geht. Karten (17 Euro, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online, telefonisch 0431/901901 oder an der Abendkasse.

Lost in Hölderlin: Schauspieler Peter Trabner widmet sich bei Thespis „Empedokles“ und such nach Anknüpfungspunkten in der Gegenwart.

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Thespis: "Ferferi. Vom Ankommen und Fernbleiben", 20 Uhr, Studio im Schauspielhaus Kiel. AUSVERKAUFT.

Mittwoch, 16. November: Wo Bob Dylan auf Medusa trifft

  • Thespis: "Beautiful Evil Things", 18 Uhr, Studio im Schauspielhaus Kiel. Was wäre, wenn es eine andere Version des Trojanischen Krieges gäbe, ein atemberaubendes Abenteuer, von dem Sie noch nie gehört haben? Auftritt Medusa. Sie war da. Die britische Schauspielerin Deb Pugh schaut mit ihren für immer offenen Augen auf Männerkämpfe und drei Frauen, die dem Krieg eine Wendung, Hoffnung geben könnten. Der Mythos kommt hier als energiegeladene One-Woman-Show auf die Bühne, die physisches Geschichtenerzählen mit bissigem Witz verbindet. Karten (17 Euro, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online, telefonisch 0431/901901 oder an der Abendkasse.
  • Thespis: Pip Utton "Dylan", 20 Uhr, Die Pumpe. Nach Churchill, Hitler und Francis Bacon widmet sich Pip Utton im jüngsten Stück den verborgenen Seiten des legendären Singer/Songwriters und Literaturnobelpreisträgers Bob Dylan. Im Mittelpunkt steht die imaginäre Begegnung zwischen Dylan und einer handverlesenen Gruppe von Journalisten, nur wenige Minuten vor seinem letzten Live-Auftritt. Die Uraufführung machte im August beim Edinburgh Fringe Festival Furore. Karten (17 Euro, erm. 12 Euro) nur an den Theaterkassen in Schauspiel- und Opernhaus, online, telefonisch 0431/901901 oder an der Abendkasse.

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