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Kultur leben: Tipps und Termine ab 2. Februar

Sieben Schauspielerinnen und Schauspieler und viele Wahrheiten: (v. li.) Werner Klockow, Isabel Baumert, Tiffany Köberich, Felix Zimmer, Ellen Dorn, Claudia Macht und Laura Mahrla.

Der Nahost-Konflikt hat viele Wahrheiten. Davon erzählt Maya Arad Yasurs Stück "Gott wartet an der Haltestelle" in Kiel im Schauspiel-Studio. Sieben Schauspieler: (v. li.: Werner Klockow, Isabel Baumert, Tiffany Köberich, Felix Zimmer, Ellen Dorn, Claudia Macht und Laura Mahrla) stehen dabei auf der Bühne.

Liebe Leserinnen und Leser,

das Publikum wünscht sich leichtere Kost, das hört man jetzt öfter, wenn es ums Theater geht. Und man kann sie ja verstehen, die Sehnsucht nach Licht und Luftigkeit, nach Komik und Unterhaltung. Geht mir auch so zwischen Pandemie und täglichen Kriegsmeldungen. Und gleichzeitig stellte sich irgendwann das Gefühl ein, dass vieles von dem, was im Theater lief, plötzlich wie gemacht schien für den Moment.

Die Bühnenbearbeitung von Nino Haratischwilis Romans „Das mangelnde Licht“ am Thalia Theater in Hamburg zum Beispiel: Der Krieg in Georgien Anfang der Neunzigerjahre sah da aus wie ein Spiegel zu Putins Einmarsch in der Ukraine (wieder im Programm am 19. März). Harter Stoff, na klar – und trotzdem fesselnder als sogar im Kino. Tiefgang und Unterhaltung, das muss kein Widerspruch sein. Probieren Sie es einfach mal aus – ein paar Anregungen finden sie hier.

 

Sehenswert

Schon das Bühnenbild ist den Besuch wert: Ein Podest voller Trümmer – Stoffe, Rollstühle, Steine unter grauem Staub. Dazwischen auch Arme und Beine, bevor sich die Schauspieler aufrappeln und loslegen. Mit diesem Eindruck startet das Publikum im Schauspiel-Studio in Kiel in das Stück „Gott wartet an der Haltestelle“. Ein Abend, der den ewigen, gerade nach dem Rechtsruck der neuen Netanjahu-Regierung erneut befeuerten Konflikt zwischen Israel und Palästina nachdenklich in den Blick rückt.

 

Hörenswert

Jazz-Trio und Streicherquartett: Eine gleichermaßen erstaunliche wie erfrischende Mischung ist das, was die Kieler Posaunistin Lisa Stick mit ihrem Septett am Sonnabend, 4. Februar, ins Kulturforum bringt. Beim Konzert der in Altenholz aufgewachsenen Musikerin, die unter anderem in der NDR Bigband und im Jazzkombinat Hamburg spielt, kommen Welten zusammen.

 

Entdeckenswert

Belgien hat nicht nur die Brüder Dardenne, wenn es ums Kino geht – da ist auch noch der Filmemacher Lukas Dhont. Und in seinem Jungsfilm „Close“ lotet er mit großer Sensibilität und zwei bravourösen Hauptdarstellern die Gefühlslage seiner beiden jugendlichen Helden aus. Die Geschichte erzählt von Freundschaft, vom schmerzhaften Erwachsenwerden und von einer Tragödie. In Kiel läuft der Film im Traum Kino.

 

Beachtenswert

Wer sie beim Auftritt im Literaturhaus in Kiel verpasst hat, dem bleibt immerhin noch die Lektüre ihrer Bücher. Und es macht großen Spaß, Sharon Dodua Otoo in „Adas Raum“ durch ihre von Afrika bis Berlin vielfältig einander durchdringenden Welten zu folgen – und sich dabei ironisch die Fallstricke der Sprache vorführen zu lassen. In „Herr Gröttrup setzt sich hin“ kommt das stellenweise dem unvergessenen Humoristen Loriot nahe.

 

Freizeitwert

Die Musik von Kettcar rockt immer noch sehr fein, und die wildromantisch junge Verknalltheit, die in Schillers „Kabale und Liebe“ von politischem Kalkül und gesellschaftlicher Starre vergiftet wird, ist so tränentreibend wie sonst nur „Romeo und Julia“. Eva Kewer und Gustavs Gailus werfen sich eindrucksvoll hinein in die Rollen von Luise und Ferdinand – und auch drumherum funktioniert das Sommertheater 2021 auch drinnen im Schauspielhaus allerbest.

 

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Eine kulturreiche Woche wünscht Ihnen

Ihre Ruth Bender, Reporterin

 

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