SHMF: Hindemith-Preis 2023 geht an den britischen Komponisten Alex Paxton
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Hindemith-Preisträger 2023: Komponist Alex Paxton
© Quelle: Hannah Driscoll
Lübeck. Wie Minimal, aber mit viel mehr Noten, wie alte Musik, aber aktueller, wie ein Gebet, aber lauter – so beschreibt Alex Paxton selber seine Musik – und endet mit den Worten: „Aber um ehrlich zu sein, muss man es sich anhören“.
Seine Kompositionen seien von Klassik und Jazz ebenso beeinflusst wie von volkstümlichen Musiktraditionen oder Videospiel-Soundtracks. Diese stilistische Vielfalt und die multiperspektivische Sprache des Komponisten habe auch die Jury des Hindemith-Preis 2023 überzeugt, heißt es aus der SHMF-Zentrale: „Alex Paxton ist ein Verfechter der musikalischen Co-Existenz und hat einen äußerst modernen und zukunftsgewandten Stil entwickelt“, begründet Dr. Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festival, die Entscheidung.
Humorvoll, abwechslungsreich, handwerklich stark: Alex Paxton erhält Hindemith-Preis 2023
Insbesondere in der Art, seine Werke zu instrumentieren, zeigten sich seine handwerklichen Fähigkeiten. Sein Grundsound, der in sich stets abwechslungsreich bleibe, in Zusammenspiel mit seinem Humor habe die Jury begeistert, so Kuhnt.
Paul Hindemith setzte sich für den musikalischen Nachwuchs ein und war insbesondere bekannt für sein musikpädagogisches Wirken. In seinem Sinne fördert der Hindemith-Preis herausragende junge, zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten. Seit 1990 wird der Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen.
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Hindemith-Preisträger 2023: Komponist Alex Paxton
© Quelle: Elischa Kaminer
Gestiftet wird er von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz), der Rudolf und Erika Koch-Stiftung, der Walther und Käthe Busche-Stiftung und Gerhard Trede-Stiftung, der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern der letzten Jahre zählen Matthias Pintscher (2000), Thomas Adès (2001), Jörg Widmann (2002), Lera Auerbach (2005), Anna Clyne (2016), Samy Moussa (2017), SJ Hanke (2020), Mithatcan Öcal (2021) und Hannah Kendall (2022).
Alex Paxton, 1990 in Manchester geboren, ist Komponist und improvisierender Posaunist. Er studierte Jazz und Komposition in London an der Royal Academy of Music und am Royal College of Music. Seine Musik wurde bereits von namhaften Orchestern und Ensembles aufgeführt, darunter das Ensemble Modern, die London Sinfonietta, das London Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und das Nouvel Ensemble Contemporain.
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Im Jahr 2021 wurde er für sein Stück „Sometimes Voices“ mit dem Ivor Novello Composer Award ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Werken gehören u. a. „Now er are Duh-Dur“ für großes Ensemble, „Rainy Rain Rain“ für sechs Sänger und Klavier und „Prayer with Strings“. Alex Paxton hat bisher sechs Opern geschrieben.
Die Verleihung des Hindemith-Preises soll am Montag, 14. August 2023, um 19.30 Uhr erstmals wieder in Kiel stattfinden: im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule.
Von kn-online.de